Lesejahr C | 6. Sonntag in der Osterzeit
6. Sonntag in der Osterzeit - Lesejahr C
Bibeltext: Joh 14, 23-29
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In Leichter Sprache
Jesus verspricht den Heiligen Geist
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden:
Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch.
Deshalb sage ich euch noch einige wichtige Sachen:
Viele Menschen haben mich lieb.
Diese Menschen hören auf das, was ich erzähle.
Gott selber hat diese Menschen auch lieb.
Gott und ich werden immer bei diesen Menschen sein.
Andere Menschen haben mich nicht lieb.
Diese Menschen wollen nichts von mir hören.
Obwohl ich alles Gute von Gott erzähle.
Ich habe euch schon viel von Gott erzählt.
Vieles ist schwer zu verstehen.
Einiges vergesst ihr wieder.
Darum sendet Gott den Heiligen Geist zu euch.
Der Heilige Geist hilft euch zu verstehen,
was ich von Gott erzählt habe.
Der Heilige Geist erinnert euch an alles,
was ich von Gott erzählt habe.
Dann habt ihr Frieden in eurem Herzen.
Ihr könnt in eurem Herzen immer beruhigt sein.
Weil ich immer in eurem Herzen bleiben werde.
Auch wenn ich sterbe.
Und wenn ich zu Gott zurück gehe:
Ich bleibe immer bei euch.
© evangelium-in-leichter-sprache.de
Für Kinder:
Geschenke sind schön. Wir freuen uns, wenn wir etwas geschenkt bekommen. Zum Geburtstag oder zu Weihnachten, aber auch wenn wir jemanden besuchen, bringen wir Geschenke mit.
Auch Jesus schenkt uns etwas – aber zum Abschied. Bevor Jesus stirbt, hält er eine lange Abschiedsrede, von der wir heute ein Stück gehört haben. Und dort sagt er, dass er uns den Heiligen Geist senden wird – als Abschiedgeschenk.
Abschiedgeschenke sind etwas ganz Besonderes. Mein Opa hat mir, bevor er vor langer Zeit gestorben ist, auch ein Abschiedgeschenk gemacht. Es ist ein kleiner Dreidel – das ist ein Kreiselspiel, das er immer mit mir gespielt hat. Der Dreidel kostet nur ein paar Cent. Aber er ist für mich ungeheuer wertvoll. Er liegt auf meinem Schreibtisch. Und immer, wenn ich ihn anschaue, denke ich an meinen Opa und was er mir gesagt und erzählt hat.
Der Heilige Geist ist ein eigenartiges Geschenk. Man kann nicht mit ihm spielen und man kann ihn nicht sehen. In einem alten Kirchenlied wird der Heilige Geist als „Finger Gottes, der uns führt“ bezeichnet. Auch wenn man den Heiligen Geist nicht sehen kann, man kann ihn spüren. Wenn wir nicht mehr weiter wissen, dann hilft Gott uns. Wenn wir plötzlich merken, was wir tun müssen, dann hat Gott uns einen Fingerzeig gegeben. Weil Jesus uns den Heiligen Geist geschenkt hat, wissen wir, Gott ist uns nahe. Ein tolles Geschenk!
(Dr. Werner Kleine)
Für Erwachsene:
Die Abschiedsrede Jesu beim letzten Abendmahl wirkt unangenehm vieldeutig: Ist sie eine Hiobsbotschaft, eine Drohung gegen die Nichtglaubenden, ein Trost oder eine Verheißung für eine ferne Zukunft? Oder alles zusammen?
Verständlich wird die Rede erst, wenn man sie vollständig liest. Es geht zunächst um die Frage, was es heißt, Gott zu lieben. Sein Wort zu halten, antwortet Jesus. Bedeutet das Liebe durch Unterwerfung? Nein, genau andersherum. Denn das Wort Gottes ist ja selbst Gott, die unüberbietbare Liebe, in der jeder Mensch zu jeder Zeit verlässlich geborgen ist. Das Wort halten bedeutet, sich gerne in dieser Liebe zu wissen. Gott zu lieben ist deshalb nicht Ursache für die göttliche Gnade, sondern ihre Folge. Anders als überall sonst in der Welt bleibt dem Menschen bei Gott nur der zweite Schritt: Ein dankbares Ja.
Der Heilige Geist ist die Liebe zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn. Er ist selber Gott, und in ihm sind wir von Ewigkeit her geborgen. Wenn Jesus sagt, Gott würde den Heiligen Geist senden, meint er damit, dass den Hörern des Gotteswortes aufgedeckt wird, schon immer im Heiligen Geist zu sein.
Die Folge des Glaubens ist nicht, in äußerem Frieden zu leben, sondern den Frieden Christi zu haben. Dieser Friede lässt sich durch keine äußeren Stürme klein kriegen. Er beruhigt das Herz immer: wenn es hart arbeitet, verzagt ist, vor Sehnsucht vergeht oder vor Freude platzen könnte.
Gottes Wort halten, sich lieben lassen, den Heiligen Geist zu empfangen und den Frieden Christi zu haben: Alles das gleiche.
(Diakon Dr. Andreas Bell)
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