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Gelebte Tradition: Barbarazweige schneiden:Blühende Erinnerungen an die heilige Barbara

Ein Foto zeigt die Nahaufnahme eines Kirschzweigs mit weißen Blüten.
Ein abgebrochener Kirschzweig, der sich vor mehr als 1700 Jahren im Kleid einer Frau verfangen hat, ist Ursprung einer Tradition, die sich bis zum heutigen Tag gehalten hat.
Ein Foto zeigt eine Statue der heiligen Barbara aus Stein.

Es war nicht irgendeine Frau, die zu ihrer Freude im Gewand einen abgebrochenen Kirschzweig entdeckte und diesen in ihrem Gefängnis ins Wasser stellte. Als eine der beliebtesten Heiligen ist Barbara nicht nur in den Kalender eingegangen – ihr Gedenktag ist der 4. Dezember –, sondern sie genießt bis heute als Schutzpatronin besonders unter Bergleuten große Verehrung.

Kurz gefasst, ist das ihre Geschichte: Zu Beginn des vierten Jahrhunderts wurde Barbara von ihrem heidnischen Vater aus Eifersucht in einen Turm gesperrt, um so die Hochzeit seiner Tochter zu verhindern. In der Gefangenschaft wurde Barbara Christin, was ihren Vater noch mehr in Rage versetzte. Doch weder Drohungen noch Folter brachten Barbara von ihrem Glauben ab. Voll Wut griff daraufhin der Vater selbst zum Schwert und enthauptete sie. In diesem Augenblick, so erzählt es die Legende, habe der Kirschzweig zu blühen begonnen.

Landschaftsökologe Thomas Braun pflegt unter anderem Kirschbäume am Kloster Knechtsteden.

Im Gedenken an Barbara, die für ihren Glauben ihr Leben ließ, schneiden am 4. Dezember viele Menschen Kirschzweige oder Zweige anderer Obstbäume ab und stellen sie ins Wasser. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die am Barbarafest geschnittenen Zweige zu Weihnachten in der Vase blühen, ist groß“, sagt Thomas Braun. Der Landschaftsökologe und Mitarbeiter der Biologischen Station des Rhein-Kreises Neuss, die im Kloster Knechtsteden beheimatet ist, ist Experte unter anderem für Obstbäume. Beim Schnitt der Zweige gelte es zu beachten, dass sie Blütenknospen hätten, erklärt er. „Diese erkennt man daran, dass sie kugelig sind und zumeist in Grüppchen zusammenwachsen – man sagt dazu ,Bukett-Knospen‘. Allerdings wachsen die nur an einem zweijährigen Zweig; an einjährigen Trieben kommen nur Blätter.“ Die jungen Triebe sollte man deshalb mit einer Gartenschere entfernen. „Stellt man die so bearbeiteten Zweige in eine Vase mit Wasser, das regelmäßig alle drei Tage gewechselt wird, ist die Aussicht gut, dass sie nach drei Wochen, also pünktlich zu Weihnachten, zu blühen beginnen“, zeigt Braun sich optimistisch. 

Mitmachaktion

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