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Kreuzherren, OSC

Kreuzherren, OSC (Orden vom Heiligen Kreuz)

Entstehung und Aufgabe

Im Jahre 1211 gründete Theodor von Celles mit vier Gefährten aus dem Domkapitel von Lüttich in dem Städtchen Hoei an der Maas eine neue Gemeinschaft als alternative Form gemeinsamen Lebens, Betens und Arbeitens gegenüber der verweltlichten Lebensform des Domkapitels in Lüttich. Zur Zeit der Kreuzzüge war bei Theodor die Überzeugung gewachsen, dass man nicht mit Waffengewalt das von Jesus gewollte Reich Gottes verwirklichen kann, sondern durch ein Leben in Gemeinschaft, wie es schon Augustinus in seiner Klosterregel beschrieben hatte. Im Jahre 1248 erhielt die kleine Gemeinschaft von Papst Innozenz IV. ihre offizielle Bestätigung. Ihre Lebensform war eine gemischte (vita mixta), ein Gleichgewicht von Kontemplation und Aktion. Diese Aktivität bestand anfangs in der Sorge für Menschen, die unterwegs waren, z.B. Pilger, Kreuzfahrer, Arme und Kranke. Innerhalb kurzer Zeit verbreitete sich der Orden in Frankreich, England, Deutschland und den Niederlanden.

Einsatzgebiete

Der Orden ist immer klein geblieben, trotz Krisen von außen und innen immer wieder neu aufgeblüht. Auch in dieser Zeit befindet sich der Orden in einem Prozess der Veränderung, sowohl geographisch als auch in seinen Aktivitäten. Heute zählt der Orden weltweit etwa 600 Mitglieder. Der Schwerpunkt verlagert sich in den letzten Jahrzehnten auf den südlichen Erdteil. Bis zum Jahr 2000 entsteht in Europa aus den jetzigen Teilen eine internationale Provinz. In Deutschland hat der Orden momentan (1998) noch 21 Mitglieder, die meisten in Köln, daneben in Wuppertal und Bonn. Weltweit verlagert sich der Schwerpunkt der Aktivität des Ordens in Richtung auf Arbeit unter den Randgruppen der Gesellschaft (Option für die Armen) und die Förderung der mystischen Dimension des Lebens.

Lebensform

Das Leben in einer Gemeinschaft ist immer das Ideal der Ordensmitglieder gewesen. Gemeinsames Gebet, gemeinsame Mahlzeiten, gemeinsame Freizeiten und regelmäßige Gespräche über die Probleme und die Gestaltung des Zusammenlebens waren Merkmale der Gemeinschaft. Die Glaubenskommunikation nimmt heute an Bedeutung zu. Weiterhin hat der Orden von Anfang an eine stark demokratische Struktur gehabt. Die Oberen werden gewählt, die Regel durch Kapitel, bestehend aus gewählten Vertretern, festgelegt. Das gemeinsame Gebet ist traditionell das kirchliche Stundengebet. Auch andere Formen gemeinsamen Gebets werden heute praktiziert. Es gibt Gemeinschaften, die ein gemeinsames Arbeitsprojekt haben, es gibt aber auch Gemeinschaften, wo die einzelnen Mitbrüder an verschiedenen Arbeitsprojekten beteiligt sind.

Aufnahme und Ausbildung

Das Postulat, die Periode des gegenseitigen Kennenlernens dauert ein halbes bis ein ganzes Jahr und kann in jeder dafür geeigneten Gemeinschaft verbracht werden. Das Noviziat als intensives Kennenlernen des Ordenslebens dauert ein Jahr. Das Noviziatshaus für die zu gründende europäische Provinz wird in der internationalen Gemeinschaft in Diest (Belgien) sein. Nach dem Noviziat erfolgt die Periode der zeitlichen Gelübde für drei Jahre, danach folgt in der Regel die endgültige gegenseitige Bindung. Im Allgemeinen ist es erwünscht, dass der Kandidat eine abgeschlossene schulische Bildung hat. Für eine eventuelle Vorbereitung auf den Priesterberuf kann der Kandidat seine theologischen und philosophischen Studien an einer Universität in Europa absolvieren, wenn die Möglichkeit besteht in einer Ordensgemeinschaft zu leben.

Kontaktadressen

Provinzialat St. Agatha
Klosterlaan 26
NL-5435 XD St. Agatha-Cuyk
Tel.: 0031 485 312889

mit Niederlassungen im Erzbistum Köln

Breidenhofer Str. 5
42781 Haan
Tel.: 02129 565835

Kloster Steinhaus
Beyenburger Freiheit 49
42399 Wuppertal-Beyenburg
Tel.: 0202 7588510