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Hintergründe Pastorale Einheiten

#ZusammenFinden (Symbolbild)

Was ist eine Pastorale Einheit?

Eine Pastorale Einheit ist als ein Netzwerk vieler verschiedener Gemeinden und kirchlicher Akteure in einem fest umschriebenen territorialen Gebiet zu verstehen. Die Pastorale Einheit überschreitet die Grenzen der einzelnen benachbarten Kirchengemeinden und Seelsorgebereiche. Sie bildet so eine neue Handlungs- und Kooperationsebene, die es ermöglicht, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen auf die Vielfalt menschlicher Lebensentwürfe und -verhältnisse in den unterschiedlichen Sozialräumen angemessen und differenziert zu antworten.

Jede zukünftige Pastorale Einheit steht zu Beginn der weiteren Entwicklung an ihrem ganz individuellen Punkt und startet daher in einer eigenen Ausgangskonstellation in die anstehenden Veränderungen. Somit kann und darf es nicht den einen, zeitgleichen Entwicklungsweg für alle Pastorale Einheiten geben; vielmehr wird der Entwicklungsweg in jeder Pastoralen Einheit unterschiedlich verlaufen.

Warum und wozu #ZusammenFinden?

Ausgangspunkte für die Bildung größerer Pastoraler Einheiten sind tiefgreifende Veränderungen im kirchlichen Leben. Dazu gehören die abnehmende Katholikenzahl, die weniger werdenden Engagierten, der Rückgang der Finanzkraft und auch der Rückgang des pastoralen Personals. Diese Trends sind nicht neu. Das Zeitfenster, diese Veränderungen zu gestalten, wird zusehends kleiner.

Ausführlicher können sie das Warum und Wozu in der Begründung für #ZusammenFinden (PDF) nachlesen.

Rückgang der Zahlen der Katholikinnen und Katholiken setzt sich fort:

  • Von 2010-2020 ist die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln um ca. 10% zurückgegangen.
  • Nach einer linearen Projektion für das Jahr 2030 ist mit einem Rückgang um 25% zu rechnen.
  • Lebten 2010 noch ca. 2 Mio. Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln, werden es im Jahr 2030 noch knapp 1,5 Mio. sein.

Gottesdienstgemeinden schrumpfen besonders stark:

  • Setzt sich die Entwicklung von 2010-2019 auf das Jahr 2030 linear fort, bedeutet das für 2030 einen Rückgang der Zahl der Mitfeiernden um 70%. Im Vergleich würde damit nur noch jede/-r Dritte der heute Mitfeiernden am Sonntagsgottesdienst teilnehmen.
  • Eine lineare Projektion, die die Zahlen von 2020 (Coronaeffekt) mitberechnet, zeigt sogar einen Rückgang um 90%.
  • Es ist auf dieser Basis damit zu rechnen, dass die Zahl der Engagierten, die sich kurz-, mittel- und langfristig zeitintensiv z.B. in Gremien und Gruppierungen einbringen wollen, ebenfalls stark zurückgehen wird.
     

Personalmangel bei Pastoralen Diensten weitet sich aus:

  • Die Zahl der Pastoralen Dienste (Priester, Diakone und Pastoral- und Gemeindereferent/-innen) wird sich bis 2030 fast halbieren (von ca. 1000 auf ca. 600).
  • Die Mehrzahl der dann noch tätigen Pastoralen Dienste wird über 50 Jahre alt sein.
  • Prognosen sehen den Zuwachs an Pastoralen Diensten bei rund 8 Personen pro Jahr. Dies wird nicht ausreichend sein, um den Rückgang auszugleichen.

Vakanzen zu besetzen wird noch schwieriger:

  • Statt wie heute rund fünf Pastorale Dienste pro Seelsorgebereich würden bei gleichbleibender Anzahl und Größe der Seelsorgebereiche 2030 nur noch rund zweieinhalb Stellen für jede Einheit zur Verfügung stehen. Die Arbeitsfähigkeit der Pastoralteams wäre vielerorts gefährdet.
  • Es ist davon auszugehen, dass angesichts der Komplexität der neuen Anforderungsprofile 2030 unter den Priestern nur noch ca. 50-60 zur Verfügung stehen, um als Pfarrer eine pastorale Einheit zu leiten.

Haushaltslage verschärft sich:

  • Nach einer Modellrechnung droht dem Erzbistum Köln schon 2025 ein strukturelles Haushaltsdefizit von rund 50 Millionen Euro.
  • 2030 könnte der jährliche strukturelle Fehlbetrag bereits bei über 100 Millionen Euro liegen, Tendenz steigend.
  • Um zu verhindern, dass Einnahmen und Ausgaben in den kommenden Jahren immer weiter auseinanderklaffen, werden auch strukturelle Anpassungen nötig sein.
  • Es gilt bestehende Aufgaben und Strukturen auf den Prüfstand zu stellen, Schwerpunkte zu definieren und sie aktiv an die veränderte wirtschaftliche Situation anzupassen.

Hier finden Sie ausführlichere Informationen zur Notwendigkeit von Veränderungen (PDF). Für einen besseren Überblick sind die o.g. wesentlichen Inhalte zum Download in einer Faktensammlung (PDF) zusammengestellt.