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Referendar Dr. Erdmann

Katholische Schulen Erzbistum Köln Bildung Referendare
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Referendar Dr. Peter Erdmann an der Ursulinenschule in Köln

Vor der Schule

Katholische Religion habe er auf Diplom und Lehramt studiert, Geschichte und Englisch auf Lehramt. (Englisch sei noch nicht fertig, erst nach dem Referendariat.)

Auf meine Frage, warum er seinen Doktortitel in der E-Mail-Korrespondenz nicht anzeige, sagt Dr. Erdmann, seine abgeschlossene Promotion nicht aggressiv dokumentieren zu wollen. Deshalb verzichte er im Schriftverkehr eigentlich immer, außer bei Ämtern, auf den Titel.

Bevor er an die Schule gekommen sei, um sein Referendariat zu beginnen, habe er bereits neun Jahre an der Uni Münster gearbeitet. (Religionspädagogik und Dogmatik.) In seiner momentanen Phase der Ausbildung sei diese Erfahrung aber nicht immer von Vorteil, denn, so habe man ihm bereits gesagt, er sei mitunter zu instruktiv und zu informativ. Er müsse weiter lernen, die Ansprüche des wissenschaftlichen Arbeitens herunterzubrechen.

Ein halbes Jahr lang über Eschatologie gesprochen

An der Uni Münster habe er beispielsweise ein halbes Jahr lang über Eschatologie, also über die Lehre von den letzten Dingen gesprochen. Welche verschiedenen Gerichtsvorstellungen gebe es im Katholizismus, in der Schule gehe es aber zunächst darum, die Frage zu klären, ob man überhaupt daran glaube, dass etwas nach dem Tod geschehe.

Erdmann: „An der Schule ist es aber großartig. Ich muss mich nur hinsichtlich der Inhalte und der kooperativen Lehr- und Lernformen umgewöhnen. Weniger elaborierte Theologie aus dem akademischen Elfenbeinturm und mehr Schülerorientierung.“ Er bleibe, so Erdmann, in der Schwebe der Erwartungshaltungen, die sich in der Spannbreite der Äußerungen artikulierten: „COOL MAL DOWN“, und „DIE NEUEN SICHTWEISEN SEIEN SEHR GEWINNBRINGEND.“

 

Elfenbeinturm

Weil er aus dem Elfenbeinturm komme, habe er noch viel Neues parat und könne dies zum Besten geben. Er wisse aber, noch viel lernen zu müssen.

Erdmann: „Nach 8 Monaten mit echten Lehrern weiß ich, dass der Eindruck stimmte: Gesprächsführung, Methodik, Diagnostik, Binnendifferenzierung ... Das und vieles mehr bringt man mir alles gerade hier bei.“

Es gehe für ihn zurück an die Uni. Zunächst, um das Englisch-Studium fertigzustellen. Er habe teilweise in London studiert und bereits dort Scheine für das Englisch-Studium gesammelt. Promoviert hat Dr. Erdmann in Münster bei seinen großartigen Doktoreltern Prof. Dr. Reinhold Zwick und Prof. Dr. Dorothea Sattler.

In diesem Jahr werde er nun 33 und sei ein bereits alter Referendar. In der Uni habe er bereits mit 21 Jahren als Tutor gearbeitet.

 

 

Eigentlich wollte er Priester werden

Erdmann: „Ich hatte ursprünglich überlegt, Priester zu werden, bin dann aber auf einer Zugfahrt meiner späteren Freundin begegnet. Nach intensiven Gebeten und Gesprächen bin ich dann auf Schule umgeschwenkt: Auch die Schule ist ein blühender, wunderschöner Weinberg des Herrn.“

 

Der Wunsch, Lehrer zu werden?

„Sagen wir, wann ich mich endgültig entschieden habe: Während meiner Promotion zum Thema ‚Jugend und Jenseits‘ habe ich ca. 50 Schulen besucht, um mit 1803 Schülerinnen und Schülern über ihre Jenseitsvorstellungen zu sprechen. Wann immer ich ein Schulgebäude betreten habe, habe ich mich sehr wohl gefühlt ... Besonders im Lehrerzimmer, da hatte ich den Eindruck, unter Gleichgesinnten zu sein."

Die Promotion

Hinter dem Arbeitstitel der Promotion („Jugend und Jenseits“) verbirgt sich eine empirische Untersuchung zu den Fragestellungen, was Jugendliche glauben, was nach dem Tod mit ihnen passiert, wie sie zu ihren Vorstellungen gekommen sind und welche Relevanz diese Vorstellungen im Hier und Jetzt der Schülerinnen und Schüler haben.
1803 Jugendliche (darunter Atheisten, Agnostiker, Juden, Christen, Muslime, Neugermanen, Buddhisten, Hindus, Scientologen, Satanisten, Sikhs, UFO-Anhänger u. a.) aus allen Arten weiterführender Schulen NRWs waren so freundlich, mir dazu per Fragebogen Auskunft zu geben.

Die meisten Jugendlichen (fast 60 %) glauben an ein sonst wie geartetes Weiterleben, 19 % nicht, der Rest bleibt unentschieden.

Wie Sie sich vorstellen können, sind die genauen Antworten vielfältig. In den Himmel zu gelangen und nach einiger Zeit auf Erden wiedergeboren zu werden, ist keine Seltenheit. Traditionell religiöse Vorstellungen verändern sich: Der Himmel steht häufig ohne Gott da, von Jesus und der Auferstehung sprechen nur ganz wenige, von Hölle, Gericht, Fegefeuer wollen viele nichts mehr wissen – stattdessen plädieren sie für einen freien Himmel für ausnahmslos alle Menschen.

Wieder anders fällt der Befund für Muslime aus, die viel über ihre Gefühle vor dem Jüngsten Tag reden oder für Atheisten, die vom Weiterleben in der Erinnerung oder vom Ewigen Schlaf erzählen.

Eine für mich überraschende religionspädagogische Erkenntnis: Viele Jugendliche wünschen sich einen Gesprächspartner zu diesem Thema. Auch wenn es ihrem aktuellen Lebensgefühl emotional häufig nicht entspricht, glaubt ein Großteil, dass es Sinn macht, sich als Vorbereitung auf das Unvermeidliche damit auseinanderzusetzen – und ermuntern damit zögerliche Eltern und Lehrer/-innen wie mich, sich auf ein solches Gespräch über ein mögliches Dahinter und Darüber hinaus einzulassen.

 

 

Referendariat an der Erzbischöflichen Schule

Wie empfinden Sie Ihr Referendariat an der Schule?

„Phänomenal!“

Erdmann: „Einige Wochen vor dem Ref ist mein Stiefvater nach langer, harter Krankheit gestorben. Von der Hospizzeit war ich so k. o., dass ich überlegt habe, den Refstart zu verschieben. Tja, dann haben unsere Betreuerinnen Frau Susanne Faulstich und Frau Judith Schoene uns in der Schule begrüßt, die Direktoren uns willkommen geheißen, die Sekretärinnen mit uns gewitzelt, die Schülerinnen uns freundlich aufgenommen ... Es herrschte und herrscht hier so ein menschenfreundlicher Geist, da war trotz Erschöpfung klar: Hier will ich hin!“

Können Sie Besonderheiten hervorheben?

Als monoedukative Mädchenschule existieren schon Besonderheiten, z. B. hohes soziales Einfühlungsvermögen bei den Schülerinnen, hohe Strebsamkeit, großer Fleiß, viele Emotionen ...
Also, als Schüler wäre ich damals wahrscheinlich nicht traurig über eine „Drei“ gewesen, geschweige denn besonders empathisch über die Drei meines Sitznachbarn.
Für die Mädchen ist es indes eine echte Bereicherung, „unter sich“ zu bleiben: So trauen sie sich, selbstverständliche gesellschaftliche Rollenbilder aufzubrechen und sich mit ungewöhnlichem Mut an Naturwissenschaften und Technik heranzubewegen. Ohne Jungs macht ihnen das niemand streitig.

Gibt es Unterschiede zu anderen Schulen?

Aus den Gesprächen mit Ihren Seminarteilnehmern: Gibt es Unterschiede zu anderen Schulen?

Rollenspiele zu den Situationen an den verschiedenen Schulen haben gezeigt: Unsere Mädels sind (im Vergleich!) total lieb. Klar haben wir hier auch einen Ameisenhaufen, aber im Vergleich ist man hier als Lehrkraft doch mehr Wissensvermittler als Löwendompteur oder -futter.
Weiterhin sind christliche Traditionen für alle spürbar: Gottesdienste, Andachten, TRO (u. a.) prägen das schulische Miteinander – wo sonst betet man jeden Morgen noch miteinander?


Außerdem sind wir technisch und finanziell hervorragend aufgestellt (z. B. überall Smartboards), bieten eine Schulpastoral, ein Seelsorgeteam, jede Menge AGs, Exkursionen nach England, Israel, Russland, Praktika (u. v. m.). Sie hören schon raus: Hier wäre ich auch gerne Schüler gewesen und das nicht nur, weil es eine Mädchenschule ist.

Interview führte -gru-