Zum Inhalt springen
Service

Bundesministerin A.Nahles

2016.nahles1
2016.nahles1
2016.nahles1
2016.nahles1
2016.nahles1
2016.nahles3
2016.nahles3
2016.nahles3
2016.nahles3
2016.nahles3

Andrea Nahles zur Pädagogischen Woche 2015 (26.10.2015)

Zum 33. Mal begeht das Erzbistum Köln in diesem Jahr die Pädagogische Woche. Zur Auftaktveranstaltung im Kölner Maternushaus sprach die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles (SPD), über die Herausfordungen von Bildungseinrichtungen in der heutigen Zeit.

Pädagogische Woche - "An die Ränder gehen?

Aufbrechen zur Mitte

Köln. – Wo ist „Mitte“, wer der „Rand“? Wer so fragt, verortet sich selbst meist an ziemlich zentraler Stelle – schließlich steht man hier „mitten im Leben“, beispielsweise als Politiker. Doch Bundesministerin Andrea Nahles stellte die alltägliche Gesellschaftsorientierung infrage, als sie am Montag in Köln zu Lehrerinnen und Lehrern sprach. Denn obwohl typisch menschlich, sind Begriffe wie „Randständige“ oder auch „Behinderte“ Etiketten, die zwar bestimmte Defizite meinen, aber schnell den ganzen Menschen diskriminieren.

 

Bundesministerin lobt Aktion Neue Nachbarn

Bei der Eröffnung der „Pädagogischen Woche“ verdeutlichte Nahles, dass auch die Politik nicht vor solchen Mechanismen gefeit sei – wiewohl der Glaube eine klare Antwort gebe: „Gott ist die Mitte“, so die bekennende Katholikin bei ihrem eröffnenden Festvortrag zur diesjährigen, inzwischen 33. Veranstaltung, die Jahr um Jahr brennend aktuelle Themen für die Lehrerbildung aufgreift und diesmal mit dem Motto „An die Ränder gehen – aufbrechen zur Mitte“ einen Impuls von Papst Franziskus übernimmt.

 

Das scheinbare Paradox dieses Tagungstitels löst sich für Nahles mit einem Blick in das Matthäusevangelium auf: „Ich war fremd, nackt, hungrig und durstig, und ihr habt mich aufgenommen, bekleidet und gespeist“, so identifiziert Gott selbst sich mit den „Randständigen“ – und stellt damit sie ins Zentrum. „Eben noch bei den so genannten Randständigen, sind wir damit plötzlich beim Jesus-Ich“, so Nahles, die sich in diesem Zusammenhang bei den vielen Initiativen und Hilfe der bistumsweiten ehrenamtlichen „ Aktion Neue Nachbarn“ für Flüchtlinge bedankte. Politik allein könne bei Problemen wie diesen „ziemlich hilflos“ sein, gar von den Bürgern als Zumutung empfunden werden. Es gehe darum auch hier sehr konkret den ganzen Menschen zu sehen, Fragen zu benennen und aufzugreifen.

 

Kardinal Woelki: "Bildung ändert alles"

Zuvor hatte bereits Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Eröffnungsgottesdienst für einen Aufbruch zur Mitte geworben „nicht aus Besserwissertum, sondern aus der Perspektive Gottes, für den der Mensch im Zentrum steht und für den es einen ‚Rand‘ nicht gibt“. Alle Menschen sind mit Freiheit und Würde Beschenkte und müssten aus dieser Perspektive das (Zusammen-)Leben gestalten. Die große Herausforderung unserer Tage, die Fluchtbewegungen, stellten dabei besonders die Bildung vor große Aufgaben: „Bildung ändert alles“, so Woelki im Blick auf eine gelingende gemeinsame Zukunft von Menschen unterschiedlichster Herkunft.

 

 

33. Pädagogische Woche im Erzbistum Köln

Seit 1983 findet die Pädagogische Woche jährlich im Maternushaus als Fortbildungsveranstaltung zu einem zentralen religionspädagogischen Thema mit verschiedenen Schwerpunkten statt. Sie wendet sich an (Religions)-Lehrer im Erzbistum Köln sowie an die Lehrer der Schulen in katholischer Trägerschaft.

Aus der schulischen Perspektive steht hinsichtlich des diesjährigen Mottos vor allem die Frage im Raum, wie der christliche Glaube jenen zu vermitteln ist, die sich ihm entfremdet haben oder ihn gar nicht (mehr) kennen.

 

Bis Samstag, den 31. Oktober,  bietet die Pädagogische Woche den Lehrkräften ein umfangreiches Programm zu diesem Thema an. So ging es am Dienstag um den Umgang mit Flüchtlingen in der Schullandschaft  unter anderem in einem Gespräch mit Dechant Franz Meurer. Am Mittwoch befassen sich die Workshops für Lehrende an Grund- und Förderschulen schwerpunktmäßig mit den Themen Exklusion,  Inklusion und Fremdheit. Am Donnerstag beschäftigen sich damit auch die Lehrer der Sekundarstufen I und II. Freitags geht es für die Bekenntnisschulen unter dem Titel  „Unterstützen. Stärken. Profilieren.“ zum Beispiel um rechtliche Fragen zu „Kopftuch, Kreuz und Elternfragen an Katholischen Grundschulen. Am Samstag versammeln sich die Religionslehrer an Berufskollegs im Maternushaus zur 93. Jahrestagung.

StA Kommunikation/ he, sam