Bei der Eröffnung der „Pädagogischen Woche“ verdeutlichte Nahles, dass auch die Politik nicht vor solchen Mechanismen gefeit sei – wiewohl der Glaube eine klare Antwort gebe: „Gott ist die Mitte“, so die bekennende Katholikin bei ihrem eröffnenden Festvortrag zur diesjährigen, inzwischen 33. Veranstaltung, die Jahr um Jahr brennend aktuelle Themen für die Lehrerbildung aufgreift und diesmal mit dem Motto „An die Ränder gehen – aufbrechen zur Mitte“ einen Impuls von Papst Franziskus übernimmt.
Das scheinbare Paradox dieses Tagungstitels löst sich für Nahles mit einem Blick in das Matthäusevangelium auf: „Ich war fremd, nackt, hungrig und durstig, und ihr habt mich aufgenommen, bekleidet und gespeist“, so identifiziert Gott selbst sich mit den „Randständigen“ – und stellt damit sie ins Zentrum. „Eben noch bei den so genannten Randständigen, sind wir damit plötzlich beim Jesus-Ich“, so Nahles, die sich in diesem Zusammenhang bei den vielen Initiativen und Hilfe der bistumsweiten ehrenamtlichen „ Aktion Neue Nachbarn“ für Flüchtlinge bedankte. Politik allein könne bei Problemen wie diesen „ziemlich hilflos“ sein, gar von den Bürgern als Zumutung empfunden werden. Es gehe darum auch hier sehr konkret den ganzen Menschen zu sehen, Fragen zu benennen und aufzugreifen.