Deckers‘ Kriterium für die Identität der katholischen Schule macht er im Träger aus: 1. In den Zumutungen des Trägers an die Mitarbeiter, 2. In den wechselseitigen Erwartungen von Träger und Mitarbeiter und 3. In den Personen an der Spitze.
Nur wenn katholische Schulen den ganzheitlichen Blick auf die Schüler und die Mitarbeiter kultivieren, wenn auch spirituelle Förderung zum Wohl der Mitarbeiter geschieht und nicht nur fachliche Weiterbildung, dann werden die Schulen ihrem Anspruch gerecht. Nicht WAS ich mache, ist entscheidend. Sondern WIE ich es mache. Und Deckers ergänzt: und WO es geschieht, was ich mache.
Deckers plädiert entschieden dafür, beim Blick auf die Mitarbeiter und die formale konfessionelle Bindung – wie bei den Schülern – zu lernen, nicht nur defizitär zu denken, sondern – jetzt sage ich es in meinen Worten – die Spiritualität des Einzelnen als Chance zu begreifen.
Die Kirche und die kirchliche Schule muss sich angesichts der Gefahren der Ungleichheit bei der Verteilung der Bildungschancen als Anwalt der Diversität verstehen. Und erst diese Diversität ermöglicht Identität.
Wir alle müssen - jeder für sich - die Widersprüche bei der je-eigenen Identität auflösen und so eine Lösung finden. Wie das möglich ist, darüber lohnt es sich nachzudenken. Denn es ist ja nicht immer so, dass des gelingt, die Widersprüche aufzulösen. Und wenn es nicht gelingt, dann scheitert unser Leben. Die pädagogische Hoffnung, die wir haben, besteht darin, uns selbst - vor allem in den Schulen - auf diese Fragen und Aufgaben vorzubereiten, damit unser Leben gelingt.