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Adventsimpuls von Pfarrer Dahlhaus

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Bekehrung und Umkehr als adventliche Haltungen (Mt 3,1-12)

Gott gibt nicht auf

Der christliche Gott ist ein Gott, der nicht aufgibt, sondern immer wieder neue Anfänge setzt. So hat er es mit Adam gemacht, mit Noach und mit Abraham und schließlich mit seinem eigenen Sohn. Im Advent zeichnet die Liturgie diese Vorliebe Gottes für neue Anfänge ein wenig nach. Ein neues Kirchenjahr hat am 1. Advent begonnen, Christen feiern die Geburt Jesu, das ist ein Anfang von ganz besonderem Zauber und großer Faszination. Gleichzeitig erinnern die liturgischen Texte an den Anfang des öffentlichen Lebens Jesu, der markiert wird durch das Auftreten von Johannes dem Täufer.

Und die Botschaft dieses Anfangs lautet: „Bekehrt euch!“ Dieses Wort hat Jesus wörtlich aufgenommen und übernommen; wie wenn einer beim Stricken eine Masche fallen lässt und der andere nimmt sie auf und strickt an demselben Tuch, dem Tuch der Erlösung, weiter.

Bekehrt euch !

„Bekehrt euch!“ Diese Botschaft prägt das ganze Evangelium und zieht sich durch bis zum letzten Kapitel des Lukas, wo es bei der Himmelfahrt Jesu heißt: „und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.“

Das ist die erste Frage. Beim Wort „Bekehrung“ denkt man unwillkürlich an jemand, der sich vom Unglauben zum Glauben bekehrt oder von einer Religion zu einer anderen. Wir sprechen dann von Konvertiten oder von Konversionen. Und damit sind wir bereits mitten im Repertoire der Mission, also der sogenannten Heidenbekehrung. Da geht es letztlich darum, Menschen einer fremden Religion „in die Herde Christi zu bringen.“

Abkehr von aller Überheblichkeit

Ging es Johannes bei seiner Predigt wirklich um den Wechsel von einer Religion zur anderen? Wohl kaum.

Was Johannes verlangt, ist viel einfacher und zugleich viel schwerer: nämlich die Abkehr von aller Überheblichkeit. Damals wie heute meinen so manche, sie seien etwas Besonderes; entweder von Natur aus oder durch besondere Erwählung stünden sie schon auf der richtigen Seite; und seien so etwas wie die Kinder Abrahams. Johannes aber sagt den Leuten damals wie heute: Gott ist nicht an Stammbäume gebunden. Er hat noch andere Mittel, um Menschen zu retten. Am Ende seiner Predigt taucht Johannes dann seine Zuhörer in den Jordan, dem heiligen Fluss ihrer Religion, damit sie aus dem Wasser steigen können, gereinigt und offen für das Neue, das bereits heimlich unter ihnen zugegen ist.

Ignatius von Loyola

Viele große Bekehrungen, von denen wir heute wissen, sind Teil unserer Heiligenlegenden und –biographien: etwa Ignatius von Loyola, der auf dem Krankenlager auf dem elterlichen Schloss aus Langeweile Heiligenlegenden las und dabei nach und nach den Drang verspürte, ebenso große Leistungen zu vollbringen wie Franz von  Assisi oder Dominikus. Das war der Anfang seiner Bekehrung. Oder etwa Franz Xaver, der ein lebenslustiger Student in Paris war, bis ihn das Schriftwort ins Herz traf: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden erleidet an seiner Seele“. Er wurde zum Patron der Weltmission.

Auch den heiligen Paulus dürfen wir in diese Litanei der Bekehrten einreihen. Er, der vorbildliche Jude, hat Christus als die Erfüllung aller Sehnsüchte seines Volkes erkannt. Das hat ihn so völlig umgewandelt, ja umgedreht, dass aus einem Verfolger Jesu und seiner Anhänger sein größter Verkündiger wurde.

Rufer in der Wüste

Bei der Bekehrung eines Menschen geht es nicht immer um eine religiöse Erfahrung; das war nicht einmal dort der Fall, wo Jesus persönlich zugegen war. Als Zachäus vom Baum herabstieg, weil Jesu bei ihm einkehren wollte, hat er nicht etwa gesagt, dass er fortan jeden zweiten Tag in den Tempel gehen wolle, sondern vielmehr, dass er jedem zurückgeben werde – und zwar vierfach -, was er ihm in ungerechter Weise abgenommen hatte.

Das griechische Wort für Bekehrung heißt metanoia. Das bedeutet Umdenken. Und ein solches Umdenken von geradezu globalem Ausmaß ist derzeit angesagt. Bis vor kurzem haben nur wenige Vorläufer und Propheten davon gesprochen, dass wir als Menschheit nicht so weiterleben können wie bisher. Diese Vorläufer waren wie Johannes der Täufer „Rufer in der Wüste“.

Himmelreich ist nahe

Letztlich kann uns da nur weiterhelfen, was Petrus in seinem ersten Brief so ausgesprochen hat: „Lasst uns abkehren von unseren sinnlosen, von unseren Vätern ererbten Lebensweisen.“ In diesen biblischen Worten – über die Jahrhunderte hinweg – ist beinahe handgreiflich zu spüren, welche Lebensweisen damit gemeint sein könnten.

Jesus hat die Worte des Johannes wortwörtlich aufgenommen, aber er hat noch etwas hinzugefügt: Auch er sagt zunächst: „Bekehrt euch!“ Aber er fährt sogleich fort und sagt uns den Grund, warum wir uns bekehren sollen: „Denn das Himmelreich ist nahe.“

Bei diesem Himmelreich geht es nicht um ein Reich jenseits der Wolken oder nach dem Tode, sondern um etwas, das hier und jetzt schon sehr nahe ist, wenn wir nur den Mut aufbringen, umzudenken und umzukehren. Dann merken wir rasch, was dieses Himmelreich ist. Jesus hat es in einer Reihe von Bildworten beschrieben: Dieses Himmelreich ist dasselbe wie Leben in Fülle, vollkommene Freude, Quelle des Lebens, Leben im Licht, Heimat der Seele, und, nicht zu vergessen, jenes „gelobte Land“, das schon dem Volk Israel verheißen war und das damals wie heute nicht jenseits irgendeines Flusses liegt, sondern ganz nahe ist. Nahe ist dieses Himmelreich allen, die bereit sind, sich umzudrehen und sich zu ihm hinzuwenden.

Pfarrer Guido Dahlhaus