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Spielend rechnen lernen

BK.Neuss.6
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BK.Neuss.4
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Spielend rechnen lernen

EBK Neuss bietet Fortbildung zu Mathe-Kisten an.

Die Ergebnisse der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 zeigten für deutsche Schülerinnen und Schüler im naturwissenschaftlichen Bereich allgemein, u.a. in Mathematik im Besonderen, unterdurchschnittliche Ergebnisse auf.
Das schlechte Abschneiden stieß in Deutschland eine Diskussion über die Qualität des deutschen Bildungssystems an. Der sogenannte "PISA-Schock" förderte u.a. auch eine Fokussierung auf die frühkindliche Bildung, auf die mathematische Frühförderung. Damit können die Kinder frühzeitig an die Mathematik herangeführt und die Chancen kindlichen Lernens genutzt werden.

Entsprechend der wissenschaftlich nachgewiesenen Bedeutung des „selbstentdeckenden Lernens“ für das Kind, wurde im überbetrieblichen Ausbildungszentrum Wittlich, unter pädagogischer Anleitung des mathematischen Instituts der Universität Bielefeld, die „Mathekiste“ entwickelt. Die „Mathe-Kiste“ schafft für Kinder die Möglichkeit, „Mathematik“ plastisch, greif-, sehbar und spielerisch zu erfahren und zu verinnerlichen. Die „Mathe-Kiste“ hat nichts mit einem theoretischen Lernansatz zu tun.

 

Der Rotary-Club Neuss

Der Rotary-Club Neuss arbeitet federführend an der Umsetzung dieses pädagogischen Konzeptes und möchte allen Neusser Einrichtungen ermöglichen, mit „Mathe-Kisten“ zu arbeiten. Vor einem Jahr hatte der Rotary-Club Neuss 50 Einrichtungen für Kinder je zwei Kisten mit großformatigen Zahlenwürfeln und weiterem Zusatzmaterial gespendet. „Die Mathe-Kisten“, so resümierte Dr. Heimbach, Projektverantwortlicher vom Rotary-Club, „sind in Deutschland eine richtige Erfolgsgeschichte geworden.“

 

Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis

Das Erzbischöfliche Berufskolleg Neuss, als Kompetenzzentrum, hat sich zur Aufgabe gemacht, als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis ein Ort zu sein, an dem ein effektiver Austausch zwischen Theorie und Praxis stattfindet. Damit schafft das Berufskolleg für die Absolventen und Absolventinnen einen hohen Grad der Qualifizierung und Professionalisierung und für die Pädagogen aus der Praxis die Auseinandersetzung mit neuen Konzepten und Möglichkeiten pädagogischer Arbeit. „Mathe-Kisten“ als Weg, Kinder mit Mathematik in Kontakt zu bringen, ist ein Bestandteil der Arbeit von Studierenden des EBK in den Mathematik-Kursen. Deshalb war es die konsequente Entscheidung, eine Fortbildung zur Arbeit, Umgang mit den „Mathe-Kisten“ und deren vielfältigen Möglichkeiten anzubieten.

 

Finanzen

Mit einer finanziellen Beteiligung des Rotary-Clubs Neuss plante und organisierte jetzt ein Lehrerteam des Erzbischöflichen Berufskollegs Neuss eine Fortbildung für Erzieher und Erzieherinnen aus Kindertagesstätten des Rhein-Kreis Neuss.

Neugierig, interessiert und engagiert setzten sich vierzig Erzieher und Erzieherinnen aus Kindertagesstätten mit dem Konzept der „Mathe-Kisten“ im Bereich der mathematischen Frühförderung auseinander.

 

Lehrbeauftragte

Frau Daniela Wagner, Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Düsseldorf, stellte in einem Kurzreferat den außerordentlichen Wert und die Wichtigkeit mathematischer Frühförderung heraus. Aktuelle neurobiologische Grundlagen und das heutige Verständnis von kindlichem Lernen belegen den Ansatz des selbstgesteuerten und selbstentdeckenden Lernens. Zudem muss auch darauf verwiesen, so Frau Wagner, dass es ein Faktum ist, dass ca. 60% der Erstklässler vor bzw. nach Schuleintritt erhebliche Schwierigkeiten mit dem Erlernen mathematischer Grundlagen haben.

 

Workshops

In den sich anschließenden Workshops hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, zwei praktizierte Modelle der Arbeit mit „Mathe-Kisten“ kennen zu lernen.  Klassische Rechenaufgaben sind erst später wichtig, zunächst müssen Kinder Mengen, Muster und Reihen erfassen können, zeigte  Renate Weil, Leiterin der Kindertagesstätte Heilig Geist, in der Vorstellung ihrer konkreten Arbeit mit der „Mathe-Kiste“ auf.

In weiteren Workshops konnten die Teilnehmer selber die „Mathe-Kisten“ erkunden. Schwerpunkte des Erlebens und Erfahrens waren Rhythmus und Sprache bzw. Rhythmus und Bewegung. “Dass man die Mathe-Kisten in eine Zahlengeschichte mit Bewegung und Rhythmus umsetzen kann, habe ich noch nie gesehen.“ kommentierte eine Erzieherin das Konzept angehender Erzieherinnen aus dem Mathematikkurs am EBK Neuss.

Phantasievolle Geschichten zu Bewegungs- und Sprachaktivitäten mit und rund um das Materialangebot der „Mathe-Kisten“ waren ein Ergebnis der Arbeit in den Workshops. In einer Idee waren z.B. Zahlen ständig wiederkehrende Begleiter auf einer Reise in den Zoo. Rhythmische Elemente untermalten und unterstützten dabei den Umgang mit den Zahlen.

 

Abschließende Reflexion

In der abschließenden Reflexion am Ende des Fortbildungstages äußerten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen beeindruckt von den Möglichkeiten der „Mathe-Kiste“ und von dem leichten und spielerischen Lernprozess. Viele sind in ihre Einrichtungen zurückgegangen mit der Perspektive, die Arbeit mit den „Mathe-Kisten“ nunmehr aufzunehmen oder sie wieder zu intensivieren.

Insgesamt war die Fortbildung des Erzbischöflichen Berufskolleg Neuss, Abt.Marienhaus ein weiterer positiver Schritt mit Blick auf die Bedeutung und Wichtigkeit der frühkindlichen Bildung im Bereich „MINT“ (zusammenfassende Bezeichnung von Inhalten aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)

Ebenso ist mit der „Mathe-Kiste“ ein Konzept gegeben, dass es jedem Pädagogen möglich macht, Kinder an die Mathematik heranzuführen. Die „Mathe-Kiste“ nimmt die Angst vor dem eigenen „Nicht-Können“ und vermittelt Spaß, Freude und Erfolg im Umgang mit Zahlen, Mengen usw.

 

 

Dr. Dieter Damblon