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Ursulastatue auf dem Dachfirst

Erzbistum Köln Katholische Freie Schulen Bildung Kirche
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Die heilige Ursula. 96 Jahre lang war ihr Platz verwaist.

Seit Dienstag, dem 22. August 2017, steht sie wieder auf dem Giebel unserer Schulkirche: Die heilige Ursula. 96 Jahre lang war ihr Platz verwaist.

Unsere Schulkirche, also die Klosterkirche der Ursulinen, wurde nach den Plänen des italienischen Baumeisters Matteo Alberti von 1709 bis 1712 errichtet. Ein Jahr vor ihrer Einweihung wurde 1711 eine Ursulastatue auf dem Dachfirst aufgestellt. Dort stand sie 210 Jahre lang, ehe sie 1921 wegen Baufälligkeit abgenommen wurde und verloren ging. Bereits 2007, bei der Restaurierung der Kirche, griff der damalige Kunsthistoriker des Erzbistums, Dr. Martin Seidler, die Idee erneut auf, eine Statue auf dem Dach aufzustellen. Jetzt wurde die Idee umgesetzt. Die Steinskulptur der heiligen Ursula von dem Künstler Michael Streuff erhält noch Krone  und Pfeil, um dann die nächsten mindestens 210 Jahre vom Dach auf unsere Schülerinnen hinabzublicken.

 

Corpus Christi (Fronleichnam) - Kirche des Ursulinenklosters

Geschichte und Baugeschichte 

 

Die Klosterkirche der Ursulinen liegt an der Machabäerstraße. 1639 kamen, angeführt von der Lütticher Oberin Maria Augustina de Heers, erstmals Ursulinen nach Köln[1]. Das Kloster gilt deshalb als die älteste deutsche Niederlassung des Ordens. Doch erhielten die Ursulinen als Ordensgemeinschaft erst 1652 das ständige Aufenthaltsrecht in der Stadt. Von 1651 an bewohnten sie den Konvent „Zum oberen Lämmchen“ an der Breite Straße. 1671 erwarben sie vom Domkapitel ein Grundstück mit Gebäude an der Machabäerstraße in einem Bereich der Stadt am Ager Ursulanus, der seit dem Mittelalter zahlreiche kleinere Klöster und Konvente sowie Stadthöfe von größeren Klöstern in der Umgebung Kölns beherbergte. Insbesondere sind zu nennen das Machabäerkloster, das der Straße den Namen gab, und die später dem Ursulinenkloster gegenüber liegende Johanniterkommende St. Johannes und Cordula, genannt Jakorden.

 

Auf dem neu erworbenen Grundstück ließen die Ursulinen zunächst 1673 bis 1676 nach Plänen des Jesuiten Antonius Halse ein Klostergebäude errichten. 1693 bis 1695 folgte ein Schulgebäude. Für dieses und einen vorgesehenen Kirchenbau waren 1692 vier Häuser an der Machabäerstraße erworben worden[2].

 

Als Architekt für die Kirche konnte 1706 Matteo Alberti gewonnen werden, der sich für die Aufgabe auch persönlich sehr einsetzte und selbst die Bauleitung übernahm[3]. Sein Mitarbeiter Aloisio Bartoli arbeitete bis 1707 die Pläne aus und erstellte ein bis zum Zweiten Weltkrieg erhaltenes Modell der Kirche, allerdings noch in einer älteren Planvariante ohne Fassadentürme (Vgl. Abb. Seite XXX). Nach verschiedenen Verzögerungen, die sich aus dem Vorspringen der Fassadenpilaster auf städtischen Straßengrund ergaben, stellten die Ursulinen auf Anraten AIbertis das Bauvorhaben unter den Schutz des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz in Düsseldorf. Am 30. April 1709 konnte Alberti selbst im Auftrag des Kurfürsten und dessen Gemahlin den Grundstein zur Kirche legen. Ende 1711 wurde die Ursulafigur auf dem Fassadengiebel aufgesetzt (Abb. 2 und Abb. 3a + b) und damit offenbar der Rohbau fertig gestellt, denn im folgenden Winter und im Jahr 1712 entstanden zunächst der Hochaltar und anschließend auch die beiden Seitenaltäre aus Stuckmarmor. Am 16. Oktober 1712 wurden Kirche und Altäre durch den Kölner Weihbischof Johann Werner von Veyder geweiht, Kirche und Hauptaltar auf den Titel des Allerheiligsten Altarsakraments[4]. Mit der Ursulinenkirche in Köln hat Alberti einen Beitrag zum Typus der venezianischen Saalkirche geleistet, wie Jörg Gamer gezeigt hat. Sie ist ein Gegenpol zu der gewaltigen, fast ein Jahrhundert früher entstandenen Jesuitenkirche St. Mariae Himmelfahrt und die bedeutendste Leistung der Architektur in Köln im 18. Jahrhundert. Einzigartig wird sie durch die Herkunft aus einem völlig anderen Kunstkreis. Vergleichbares findet sich weder im Rheinland, noch in den angrenzenden Gebieten.

 

 

Martin Seidler