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Service

Schulische Krisenintervention

Wenn die Krise die Schule trifft

Leuchtturm im Meer an einer schroffen Küstenlandschaft

Schule ist ein Lebensraum, in dem Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie alle Mitarbeitenden viel Zeit verbringen. So wird sie zu einem besonderen Ort und bildet für die Schulgemeinschaft für viele Jahre einen wichtigen und prägenden Lebensraum.

Das System Schule wird nicht von Krisen oder krisenhaften Situationen verschont bleiben.
Unfälle, schwere Erkrankungen, Mobbing, Todesfälle oder Suizide bestimmen immer wieder das Leben der Menschen, und damit auch derer, die in der Schule lernen, arbeiten und leben.
Der schulische Alltag kann durch eine Krisenerfahrung aus den Fugen geraten.
Der Tod eines Schülers oder einer Kollegin geht wie ein Riss durch Schulklassen, Kollegien und Familien.
Fragen nach Handlungsoptionen drängen sich auf: "Wie können wir mit dieser Situation umgehen?"

Wir unterstützen Sie, telefonisch oder Vorort in Ihrer Schule, sich in "ruhigen" Zeiten auf mögliche Krisen vorzubereiten, damit Sie als Schule in krisenhaften Situationen handlungs- und sprachfähig bleiben, und der Schulgemeinde Orientierung und Sicherheit bieten können.

Unsere Fortbildungen sind als "Inhouse-Schulung" in Ihrer Schule oder in der jeweiligen Region möglich.

Wir beraten und begleiten Sie in der Bildung eines SKI Teams (Schulische Krisenintervention), und qualifizieren diese Teams zur Handlungsfähigkeit in krisenhaften Situationen.


Themenschwerpunkt sind:

  • Wenn unsere Schule betroffen ist
    Sie erhalten einen Einblick in die Arbeitsweise und Methodik der schulischen Krisenintervention.

  • Handlungsoptionen
    In dieser Schulung geht es um die Funktionen und Aufgaben des SKI Team. Sie lernen Strategien kennen, um handlungs- und sprachfähig zu bleiben.

  • Alles was der Trauer hilft – der Trauerkoffer
    Um mit dem Thema Tod und Trauer umgehen zu können gibt es unterschiedliche Methoden und Materialien, die in dieser Situation hilfreich sein können.
    Ziel ist es ein auf die Schule zugeschnittener Trauerkoffer/eine Trauerbox zu entwickeln und diesen/diese griffbereit zu haben.

  • Wie geht Trauer?
    Trauer ist sehr individuell und wechselhaft und kann für die Trauernden und ihr Umfeld irritierend, nicht leicht zu verstehen und schwer zu begreifen sein. Es kann hilfreich sein, Trauermodelle zu kennen, um besser nachvollziehen zu können, was Trauer mit Trauernden macht.

Alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie alle Mitarbeitenden in Schule verbringen einen erheblichen Teil ihres Lebens an diesem besonderen Ort. Dieser bildet für die gesamte Schulgemeinschaft für viele Jahre einen wichtigen und prägenden Lebensraum.

Leider bleibt auch dieser Lebensraum und somit das System Schule, in dem all diese Menschen viel Zeit verbringen, von kleinen und großen Krisen nicht verschont.

Was sind Krisen im schulischen Kontext?

Der schulische Alltag kann plötzlich aus den Fugen geraten: Gewalt in jeglicher Form, Unfälle, schwere oder lebensbedrohliche Krankheiten, Todesfälle, (Cyber-)Mobbing sowie Suizidversuche oder Suizide von Angehörigen der Schulgemeinschaft stellt einen Bruch dar, der mitten durch Familien, Freundschaften, Schulklassen, Jahrgangsstufen, Kollegien und/oder die ganze Schule gehen kann. Dadurch kann der eigene Halt verloren gehen und das Weltbild vieler Menschen erschüttert werden. 

Die Frage steht im Raum: "Was können wir tun?"

Das System Schule hat gerade in Krisen die zentrale Aufgabe, allen Beteiligten innerhalb der Schulgemeinschaft Orientierung und Sicherheit zu geben. Krisen fordern Schulgemeinschaften heraus, in dieser schweren Situation handlungs- und sprachfähig zu bleiben. Es ist "notwendig" und hilfreich sich in "ruhigen" Zeiten auf eine solche Ausnahmesituation vorzubereiten. Wir unterstützen Sie gerne dabei!

Sprechen Sie mich gerne an und wir überlegen gemeinsam, was Sie an Ihrer Schule als Unterstützung benötigen und wie sie diese erhalten können, z. B. im Rahmen eines Beratungsangebotes oder einer Fortbildung.

Regine Klein

Als Schulleitung haben Sie die Verantwortung für Ihre Schule. 
Der Begriff Krisenintervention beschreibt nicht eine Intervention von außen, die im Krisenfall eintritt, sondern möchte Sie in einer Krisensituation in Ihren Aufgaben und Entscheidungen begleiten und unterstützen, damit Sie und Ihr Team an der Schule handlungsfähig sind und bleiben.

Sie kennen Ihre Schule und all die Menschen, die zu Ihrer Schulgemeinschaft gehören. Sie wissen um die schuleigenen Strukturen und Ressourcen.

Oft ist es ratsam, ein schulisches Kriseninterventionsteam zu bilden. 
Die Zusammensetzung dieses Teams wird durch die Gegebenheiten Ihrer Schule und die personellen Ressourcen geprägt.

Nicht selten ist es effektiv sich mit benachbarten Schulen zu vernetzten und gegenseitige Unterstützung für den Krisenfall zu vereinbaren. 
Diese Ressourcen und Vernetzungen gilt es zu nutzen, um in einer Krise möglichst breit aufgestellt zu sein.

In einer konkreten Krise können auch Lehrerinnen und Lehrer besonders betroffen sein und selbst Unterstützung benötigen. Im schulischen Alltag sind sie es gewohnt zu funktionieren und Lösungen zu kennen. In der Krise kann der/die Einzelne aber überfordert sein, z. B. eine Todesnachricht an die Schülerschaft weiterzugeben, über die sie selbst gerade erst informiert wurden. Wenn Sie fragen, wer Unterstützung benötigt, finden sich schnell kollegiale oder organisatorische Hilfen. Zum professionellen Umgang mit einer Krise gehört es auch, wahrzunehmen, was der/die Einzelne in der konkreten Situation leisten kann und was nicht.

Ein wichtiges Kriterium für Sie als Schulleitung ist die Informationsweitergabe. 
Hier ist eine im Vorfeld vereinbarte Sprachregelung (angepasst an die jeweilige Situation) hilfreich und entlastend.
Diese dient als Hilfe und "roter Faden" dazu, dass alle die gleichen Informationen erhalten haben.

"Mein Opa ist tot"
"Unser Klassenkamerad hat sich das Leben genommen"

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Wenn der Tod das Leben trifft, dann steht die Welt für einen Moment still, und nichts ist mehr wie es war. Der Tod hat keinen Platz zwischen Kindheit und Jugend, im Entdecken der eigenen Persönlichkeit und der Welt. Der Tod passt nicht zu Menschen, die "das ganze Leben noch vor sich haben". Und doch ist er da und trifft das Leben der Schüler und Schülerinnen, bringt das System Schule ins Wanken.

Wie also kann es gelingen, dass Schule weiterhin sprach- und handlungsfähig bleibt?
Was brauchen Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen, aber auch alle anderen, die in der Schule arbeiten und leben, um in Krisen zu bestehen und nicht darin unterzugehen?

Wir bieten Ihnen eine zweifache Vorgehensweise an.

Zum einen ist die präventive Beschäftigung mit dem Themenfeld Tod eine gute Vorbereitung auf eine eventuell eintretende realistische Situation. Ein Besuch bei einem Bestatter, ein Friedhofsgang, das Anschauen von Todesanzeigen und schließlich das Gespräch ob es einen Himmel gibt, sind nur einige Möglichkeiten. Ebenso ist eine Inhouse Fortbildung im Lehrerkollegium im Zeitrahmen von zwei Stunden möglich, um sich so dem Thema zu nähern, Informationen zu erhalten und bereitgestelltes Material zu sichten.
Zum anderen bieten wie die Unterstützung im Krisenfall, im Todesfall an. Wir beraten Sie telefonisch oder sind auch in Ihrer Schule präsent, um Sie durch die Krise zu begleiten.

Unsere oberste Maxime ist immer, dass Sie in Ihrer Schule handlungsfähig bleiben.

 

Die Leitidee des "Notfall-Ordners für Schulen in NRW" ist, dass Schulen auch in außergewöhnlichen Situationen Handlungssicherheiten behalten, um Schülerinnen und Schüler durch (un-)bewusste Handlungen und spontane Reaktionen nicht zusätzlich zu gefährden oder zu verunsichern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulpsychologischen Beratungsstellen, der Polizei und der Rettungskräfte leisten bei schulischen Krisen ihren jeweiligen Beitrag.
Wir als Kirche wollen und können ein verlässlicher Partner in diesem Netzwerk sein.
Wir sind im Erzbistum Köln für Menschen in schulischen Krisen- und Grenzsituationen da und kommen damit unserem seelsorglich-diakonischen Selbstverständnis in der Schule nach.

Wir stellen uns möglichst einfühlsam und verständnisvoll an die Seite der in Not Geratenen, hören zu, schenken den Menschen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, lassen uns auf die aufkommenden Fragen und Klagen ein, geben praktische Unterstützung, beten gemeinsam oder auch stellvertretend für die von der Krise betroffenen Menschen und begleiten sie ein stückweit in dieser herausfordernden Situation. Das kirchliche Engagement im Bereich der Schulischen Krisenintervention ist letztlich der Versuch, vom Gott des Lebens zu sprechen, der in Jesus Christus Mensch geworden ist und der durch das Leben, Leiden und Sterben alle Dimensionen des menschlichen Lebens kennt und mitgegangen ist. 

Wir möchte Sie gerne beraten und begleiten, sich in ruhigen Zeiten für mögliche Krisen zu wappnen und "gut aufzustellen". Daher bieten wir verschiedene Möglichkeiten der Beratung und Fortbildung an.

Wir sind gerne für Sie da!

Bitte kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns auf Sie.

schulpastoral@erzbistum-koeln.de

Telefon 0221 1642 3761