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Pontifikalrequiem am 9. März in Leverkusen-Manfort:Abschied von Ehrendomherr Prälat Erich Läufer

240309 Beisetzung Prälat Erich Läufer
Datum:
11. März 2024
Von:
Newsdesk/bto
Pontifikalrequiem am 9. März in Leverkusen-Manfort

Er war Journalist durch und durch, auch wenn das Schreiben nach der Theologie nur seine zweite Liebe war. Denn in allererster Linie war Erich Läufer, der am 23. Februar im Alter von 96 Jahren zuhause in Leverkusen-Manfort gestorben ist, Priester und Seelsorger. Und als solcher genoss er bis zu seinem Tod unter den Mitbrüdern, in publizistischen Kreisen, aber vor allem auch in seiner Heimatgemeinde St. Josef, in der er zeitlebens wohnhaft geblieben ist und bis zum Schluss noch Messe gefeiert hat, hohes Ansehen.

Auch weil er immer etwas zu sagen hatte: in seinen stets frei gehaltenen und mitreißenden Predigten, aber auch als Chefredakteur der Kirchenzeitung in den unzähligen Leitartikeln und Kommentaren zu aktuellen Debatten, Entwicklungen und Krisen. Dabei war es nie die Rede eines, der es besser wusste und belehrend daher kam, oder gar eines "Schriftgelehrten" mit erhobenem Zeigefinger. Vielmehr zeugten seine Wortmeldungen von einer authentischen Priesterpersönlichkeit, die Wahrheiten ungeschönt und ehrlich aussprach, auch schon mal den Finger in die Wunde legte und kritisch war, aber immer loyal gegenüber der Kirche oder seinem Bischof blieb: mit fundiertem Wissen, wachem Verstand und manchmal ziemlich spitzer Feder.

Reiseberichte und Reportagen

Über Jahrzehnte hat er von seinen überreichen Kenntnissen des Heiligen Landes, den Erfahrungen seiner vielen Reisen und den Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen großzügig abgegeben und Erlebtes in fotografisch reich bebilderten Berichten und Reportagen geteilt. Wovon er erzählte, davon war das Herz voll. Für seine Leidenschaft, ferne Länder kennenzulernen, aber auch von dem zu sprechen, was ihn erfüllte – die Liebe zu Gott und die Liebe zur Kirche – fand er stets die richtige Sprache. In zahlreichen Publikationen hat er es vermocht, biblische Themen so zu erklären und in inhaltliche Zusammenhänge einzuordnen, dass man theologisch immer dazu lernte und mitunter glauben durfte, selbst mit dabei gewesen zu sein. Die Lektüre seiner Artikel offenbarte einen schier unerschöpflichen Fundus an Ideen, aber auch eine kompromisslose Haltung. Und immer ließ sich seinem Urteil trauen.

Darüber hinaus war er noch sehr viel mehr: Nicht nur Beobachter und Chronist der Entwicklungen in Palästina und Israel sowie den dort lebenden Menschen, für die er großes Engagement zeigte und die ihm am Herzen lagen. Auch leidenschaftlicher Sportler, Bergsteiger und Fußballfan war er – und Pädagoge, der im Rang eines Oberstudiendirektors Geschichte, Religion und Sport unterrichtete.

Exequien in der Heimatpfarrkirche

Gut zwei Wochen nach dem Tod Erich Läufers feierte Kardinal Woelki, der in seiner Zeit als Erzbischöflicher Kaplan und Sekretär Kardinal Meisners einige Male selbst mit Läufer bei Pastoralreisen auf anderen Kontinenten unterwegs gewesen war, nun für den Verstorbenen die Exequien in dessen Pfarrkirche, wo der Prälat Heiligabend seine letzte Predigt gehalten hatte.

Viele der Anwesenden seien seit Kindheitstagen mit ihm verbunden oder beispielsweise über die Schützen, würden einen vertrauten und lieben Menschen, einen Freund, Ratgeber und Weggefährten verlieren, stellte der Erzbischof bei seiner Begrüßung fest. "Diese Endgültigkeit erschreckt und verwirrt." Doch angesichts des nahenden Osterfestes mit seiner Botschaft von der Auferstehung sei mit dem Tod nicht alles aus, betonte er tröstend und stellte besonders heraus, dass der Verstorbene zeitlebens für diese Botschaft gestanden, sie gelebt, verkündet und in der Eucharistie gefeiert habe. "So dürfen wir heute sein Vermächtnis, sein Lebenszeugnis von Tod und Auferstehung weitergeben und für ihn in dieser Messe beten."

In seiner Predigt würdigte Woelki ausdrücklich die Liebe Läufers zu Palästina, Israel und den Christen, die im Land Jesu heute lebten, und besonderer Solidarität – nicht nur finanzieller – bedürften, zumal deren Alltag oft von Perspektivlosigkeit geprägt sei. Mit einem kleinen Museum, das Läufer im Jerusalemer Paulushaus, einer Einrichtung des Heiligland-Vereins, initiiert habe und in dem bei seinen Reisen erworbene Exponate ausgestellt worden seien, habe er dazu beitragen wollen, dass auch andere einen vertieften Zugang zu diesem Land, letztlich aber zu Gott finden können, so der Kardinal. Als "Mann des Wortes" habe er stets auch bei seinen Artikeln, Kommentaren und Buchrezensionen aus seinen Kenntnissen über dieses Land geschöpft. „Als Autor wusste er die Herzen zu berühren“, sagte Woelki. "Immer pointiert und klar." Wobei es ihm dabei stets um das Wesentliche gegangen sei und darum, das, was er verkündet habe – in der Katechese, als Lehrer oder Journalist – mit dem eigenen Leben zu bezeugen.

Die Beschäftigung mit Gottes Wort habe zum Kern seines priesterlichen Lebens gehört, wozu er sich mit der Priesterweihe in den Dienst habe nehmen lassen. Der Erzbischof erklärte: "Es ging ihm darum, Menschen einen Weg zu Gott aufzuzeigen. Dafür hat er gelebt und die Botschaft Jesu Christi authentisch bezeugt, weil es ihm nicht um seine Reputation ging, sondern um das Größere: um die Ehre Gottes." In seiner charmanten und gewinnenden Art habe er ein Herz für die Menschen gehabt, sei ein Menschenfischer gewesen, stellte Woelki fest. "Und weil er für sie ein Herz hatte, hatte er auch eines für die Kirche." Diese sei für ihn Heimat gewesen – wie eine Mutter.

Viele nahmen Abschied

Mit spürbarer Verbundenheit und Herzlichkeit feierte der Erzbischof für den 30 Jahre älteren Mitbruder diese Exequien und wandte sich am Ende der Feier noch einmal bewusst dem Verstorbenen zu, indem er ein Wort des Apostels Paulus formulierte: "Lieber Erich, Du hast den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten."

Im Anschluss an das Pontifikalrequiem geleiteten mehrere hundert Gemeindemitglieder, Messdiener, Schützenvereinsmitglieder, Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie viele Mitbrüder, die Erich Läufer persönlich verbunden gewesen waren – darunter Weihbischof Dominik Schwaderlapp, Generalvikar Guido Assmann, die Domkapitulare Christoph Ohly und Markus Hofmann sowie der leitende Pfarrer am Ort, Hendrik Hülz – den Sarg zur letzten Ruhestätte auf den Manforter Friedhof.

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