Mit Charisma am Netzwerk knüpfen:Als Engagementförderin in Köln-Ehrenfeld unterwegs

Ihr Netzwerk ist groß und weitverzweigt – wie das unterirdische Gewebe eines Pilzes. Und wie die Fruchtkörper des Pilzes ans Tageslicht streben, so wachsen die Projekte, die sie initiiert und betreut, auf der Grundlage von Beziehungen und Kontakten heran. Lina Orrego heißt die Engagementförderin im Seelsorgebereich Köln-Ehrenfeld. Sie ist eine von mehr als 30 Hauptberuflichen dieser Art im Erzbistum Köln. Ihre Aufgabe ist es, Engagierte zu begleiten, die Arbeit vor Ort weiterzuentwickeln und für Fragen rund ums Thema Ehrenamt Ansprechpartner zu sein.

Einsatzbereitschaft von eigenen Erlebnissen geprägt

Aufgewachsen ist die heute 48-jährige Mutter von zwei Kindern in Kolumbien. Als sie zehn Jahre alt war, brach ein Vulkan in ihrer Heimat aus. Mehr als 20.000 Menschen starben unter den Schlammlawinen. Die junge Lina erlebte das „Überlebenschaos“ in einem Ort, der tagelang von der Außenwelt abgeschnitten war. „Diese Geschichte hat mein Leben geprägt“, sagt sie – ebenso wie das Bedürfnis, für andere Menschen da zu sein. In Orregos Worten: „Jeden Tag wache ich auf, um Menschen zu helfen. Jeden Morgen bete ich, dass ich ein Licht für jemanden sein werde.“

Vielseitig unterwegs

Ihr Büro liegt in der Klarastraße bei der Kirche St. Joseph. Doch Lina Orrego denkt und handelt weit darüber hinaus – ganz im Sinne der Engagementförderung. Hier werden Grenzen überwunden: die der Kirchengemeinde, die von Religionen, die von normalerweise getrennten Gruppen.

Dafür ist Lina Orrego mit ihrer Energie die Richtige. Ob Flüchtlingshilfe, Renovierungsarbeiten oder eine Ehrenamts-AG für Realschüler: Sie gestaltet Aufbrüche in der ehrenamtlichen Arbeit der Kirche mit, die anders aussieht als vor einigen Jahrzehnten – weil sich das Leben der Menschen verändert hat.