Auf der Suche nach Frieden: internationaler Soldatengottesdienst mit Kardinal Woelki

Kölner Dom - Weltfriedenstag 2018 - Militärseelsorge

12. Januar 2018 Newsdesk/mch
Kardinal Woelki segnete die Weltfriedenskerze, die erst wieder bei einem Feldgottesdienst auf dem Katholikentag in Münster entzündet wird.

Köln. Anlässlich des Weltfriedenstages kamen am 11. Januar etwa 1200 Soldaten der Bundeswehr und Polizisten der Bundespolizei in den Kölner Dom. Gemeinsam mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki feierten sie einen internationalen Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag. Papst Franziskus hat diesen Tag in diesem Jahr unter das Motto „Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden“ gestellt. Diesen Frieden suchen mehr als 60 Millionen Menschen, die laut UN-Flüchtlingshilfswerk derzeit auf der Flucht sind. „1 von 122 Menschen ist damit Flüchtling, Asylsuchender oder innerhalb seines Heimatlandes auf der Flucht“, sagte Kardinal Woelki in seiner Predigt.

Lebensretter und Fluchthelfer

Diesen Menschen zu helfen und Fluchtgründe abzubauen, sei die Pflicht jedes Christen. Soldaten und Polizisten werden damit in ihrem eigenen Dienstalltag oft zu Lebensrettern und Fluchthelfern. Sie ahmen so die Heiligen Drei Könige nach, „die dem Stern gefolgt sind und in dem neugeborenen Kind den Heiland, den Messias, den Retter der Welt erkennen.“

Die Heiligen Drei Könige „schauen über ihren Tellerrand hinaus und sind Männer der Tat, Männer mit offenen Augen und Männer mit offenen Ohren“, erklärte Kardinal Woelki. Mit ihren offenen Augen sahen die drei Weisen auch, dass das Kind „gefährdet und verfolgt ist – eine erschreckend aktuelle Deutlichkeit“.

Weil sie nicht zu Herodes zurückkehrten, retteten sie Jesus das Leben, denn sonst wäre auch er ein Opfer des Kindermordes geworden. „Sie waren in diesem Fall – wie wir das heute wohl sagen würden – Fluchthelfer“, sagte Woelki. Der Kardinal kritisierte die Haltung der Menschen, die „davon nichts mehr hören wollen und dass es jetzt gut ist mit dem Helfen und dem naiven Gutmenschentum“ .

Als Christen Menschen in Not helfen

Bezogen auf die heutige Zeit forderte der Kardinal, dass „wir uns nicht blind und taub stellen gegenüber dem Bösen und der Not in all ihren Facetten“. Gott sei in Jesus Mensch geworden und daher könnten wir aus der Sicht von Kardinal Woelki „nicht mehr von Menschen sprechen, ohne zugleich auch immer von Gott zu sprechen und umgekehrt.“

„Gott ist diesen Weg gegangen, damit ihm kein Leid der Welt mehr fremd ist. Er ist den Weg gegangen, damit die Kinder Bethlehems damals genauso wenig wie die Kinder Aleppos, der Kinder im Nordirak und im Jemen heute vergessen werden“, sagte der Kardinal im Blick auf die wichtige Aufgabe der Soldaten im Dienst des Friedens.

Weltfriedenstag seit 1967

Papst Paul VI. rief den Weltfriedenstag 1967 ins Leben. Seit 1977 wird er auch im Erzbistum Köln gefeiert. Er wird jedes Jahr vom Katholischen Militärdekanat Köln und dem Militärbischofsamt organisiert. Auch in anderen Bistümern Deutschlands wird der Weltfriedenstag mit bundesweiten Soldatengottesdiensten begangen.