Blick auf die Bedürfnisse dementiell veränderter Menschen zum Welt-Alzheimertag:Caritas-Seniorenzentrum St. Josef in Kerpen gibt Demenzkranken Raum
Zunehmende Vergesslichkeit, Gedächtnisstörungen oder Unruhe: In Deutschland sind etwa 1,8 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Sie und auch ihre Angehörigen sind mit zahlreichen Herausforderungen und Hürden konfrontiert, die das bisherige Leben nach einer Diagnose auf den Kopf stellen.
Viele Betroffene ziehen sich zurück, wollen die Diagnose oder allein schon den Verdacht vielleicht auch nicht wahrhaben. Der Welt-Alzheimertag, der jedes Jahr am 21. September stattfindet, soll ein Zeichen setzen: Erkrankte werden gesehen und sind nach wie vor Teil der Gesellschaft. Er soll alle ins Boot holen, etwas dafür zu tun, dass dementiell veränderte Menschen Teil der Gesellschaft bleiben und nicht nur das gesehen wird, was sie nicht mehr können. In Kerpen ist der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis jetzt neue Wege gegangen, um genau das zu erreichen.
Seniorenzentrum in Kerpen ist auf Demenzerkrankte ausgerichtet
Das Caritas-Seniorenzentrum St. Josef in Kerpen-Buir wurde als Leuchtturmprojekt im Rhein-Erft-Kreis für gute Pflege und Betreuung dementiell veränderter Menschen konzipiert.
Im Februar 2023 fand die Eröffnung statt, im August war das Haus erstmalig voll belegt. Das Besondere an der Einrichtung ist der Fokus auf Menschen mit Demenz, denn von den insgesamt 80 Plätzen sind derzeit 24 für diese Personengruppe vorgesehen.
Kooperation mit der Universität Witten-Herdecke
Pflege und Betreuung sollen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen. Um dies zu gewährleisten, besteht eine Kooperation mit dem Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten-Herdecke. Auf diese Weise sollen auch Projekte entstehen und eine Offenheit geschaffen werden, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, vor allem im Blick auf praktische Aspekte. Wie kann man den Alltag und das Umfeld einer dementiell veränderten Person so gestalten, dass ihre Lebensqualität weitgehend erhalten bleibt, er oder sie sich nicht allein außerhalb der Gesellschaft, sondern in ihr aufgehoben fühlt?
Handeln nach dem personkonzentrierten Ansatz
Auch auf die Auswahl des Personals wird ein besonderes Augenmerk gelegt, d.h. man setzt auf gerontopsychiatrische Fachkräfte und Pflegefachkräfte mit Erfahrung im Demenzbereich.
Die Schulung der Fachkräfte erfolgt durch die Kölner Demenz-Expertin Barbara Klee-Reiter, die schwerpunktorientiert mit dem personkonzentrierten Ansatz arbeitet. Hier werden nicht vorrangig die Defizite einer an Demenz erkrankten Person in den Vordergrund gestellt, sondern ihre Stärken. Wertschätzung, Freundlichkeit und Toleranz sind dabei die Werte, von denen sie sich leiten lassen sollen.
In der Praxis bedeutet dies, dass man im St. Josef Seniorenzentrum im Wohnbereich für dementiell veränderte Bewohner anstatt Regeln, die allgemein als Norm verstanden werden, die Dinge etwas anders angeht. Anstatt einer starren Hausordnung gibt es hier die so genannte "Haus-(Un-)Ordnung".
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