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Erzbistum Köln – Kunstwerk – Restaurierung:„Die Kreuzigung Petri“ – Kölner Meisterwerk von Rubens wird untersucht

Pressetermin zur „Kreuzigung Petri“, von links nach rechts: Marc Peez (ltd. Restaurator am LVR-Amt für Denkmalpflege), Dr. Guido Schlimbach (Kunststation Sankt Peter), Dr. Anna Pawlik (Kunsthistorikerin im Erzbistum Köln), Pater Dr. Stephan Kessler (Pfarrer von Sankt Peter)
Datum:
17. Sep. 2019
Von:
(pek190917-sam)
Erzbistum Köln – Kunstwerk – Restaurierung

Eines der bedeutendsten Kunstwerke im Erzbistum Köln, „Die Kreuzigung Petri“ von Peter Paul Rubens (1577–1640), wird von Restauratoren untersucht. Der flämische Maler fertigte dieses Bild im Auftrag der Kölner Familie Jabach als Altarbild für die Pfarrkirche Sankt Peter an, an der er seine Kindheit verbracht hatte. Es gilt als das letzte Werk des Künstlers.

Nach der letzten Restaurierung vor gut 90 Jahren wird das Kunstwerk nun „in situ“ (vor Ort) nach modernen Standards untersucht. Diese sollen klären, ob und in welchem Umfang Konservierungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Für die Zeit der Untersuchung veranstaltet die Kunst-Station Sankt Peter Köln mit „Rubens-Replace“ ein Projekt, in dem zeitgenössische künstlerische Positionen den Platz des Meisterwerkes einnehmen und einen Diskurs eröffnen.

„Die Kreuzigung Petri“, eines der berühmtesten Bilder Peter Paul Rubens, war eines der ersten neuzeitlich-modernen Bilder im Raum der Stadt Köln. Seine Ankunft in Köln im Jahr 1642 stellte eine ästhetische Revolution dar. Die Erben Eberhard II. Jabachs hatten das Altarbild in Erinnerung an ihren verstorbenen Vater beauftragt. Wegen seiner persönlichen Beziehungen zur Stadt seiner Kindheit und zur Grabeskirche seines Vaters Jan Rubens konnte P. P. Rubens als Maler gewonnen werden. Erst kurz vor seinem Tod vollendete Rubens das Werk, welches er selbst in Briefen als eines seiner besten bezeichnet. Zwischenzeitlich in die Hände der Franzosen gefallen, wurde das Gemälde im letzten Krieg im Schloss Dyck gelagert. In den 1930er Jahren wurde es im Kölner Wallraf-Richartz-Museums restauriert.

Das Bild zeigt Petrus, der kopfüber von fünf Männern ans Kreuz geschlagen wird. Er hat den Kopf leicht gedreht, den Mund geöffnet. Rechts oben am Himmel erscheint ein Engel mit dem Lorbeerkranz und der Siegespalme. Neben der qualvollen Kreuzigung ist damit auch der Sieg des Glaubens über den Tod im Bild dargestellt, der hier mit körperlicher Wucht dem Betrachter verdeutlicht wird.

Das Erzbistum Köln finanziert die Voruntersuchung, bei der das barocke Gemälde unter anderem mit Infrarot- und Röntgenstrahlen untersucht wird, mit rund 31.500 Euro. Knapp 11.000 Euro kommen aus Fördermitteln der Denkmalpflege des Landes Nordrhein-Westfalens (NRW). Die Voruntersuchung an Ort und Stelle birgt den Vorteil, dass das Gemälde weder klimatischen Schwankungen noch dem Risiko einer Beschädigung durch Transport ausgesetzt wird. 

Zur Initiative „Rubens-Replace“

Die Ankunft des letzten Bildes aus der Hand von Peter Paul Rubens in der Pfarrkirche Sankt Peter verleiht der Auseinandersetzung mit der Gegenwart und der Kunst an diesem Ort eine besondere Dynamik. Die Kunst-Station Sankt Peter stellt sich diesem Diskurs voraussetzungslos und offen in der Dynamik des bedeutenden Rubensbildes.

Die „Kreuzigung Petri“ (1638–40) ist ein Bild von bedrängender Intensität. Die Frage nach Gewalt, nach Gelassenheit in der Gewalt und nach Sinn wird gestellt. Während der Maßnahmen zur Konservierung des Meisterwerkes auf der Empore der Kirche nimmt „Rubens-Replace“ diese Dynamik auf. An der Stelle des Bildes wird zeitgenössischen Künstlern voraussichtlich nach Ostern 2020 die Möglichkeit geboten, diesen Bildraum zu bespielen, zu bearbeiten, zu bestücken.

Kuratiert werden die Präsentationen von Dr. Renate Goldmann, Kai Kullen, Anne Mager und Dr. Guido Schlimbach.

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