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Ein Blick in die Historie:Die Päpste und das Erzbistum Köln

Weltjugendtag 2005 in Köln
Datum:
6. Mai 2025
Von:
Newsdesk
Anlässlich der anstehenden Papstwahl wirft Dr. Joachim Oepen, Leiter des Historischen Archivs im Erzbistum Köln, einen Blick in die Historie des Erzbistums und erläutert, welche Rolle der Kölner Bischofssitz in der Vergangenheit spielte.

Köln. Derzeit ein gefragter Interviewpartner und in allen Medien präsent: Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln. Selbst in Zeiten, wo den Kirchen und dem christlichen Glauben längst nicht mehr das Hauptinteresse der Öffentlichkeit gilt, zieht die bevorstehende Papstwahl alle Aufmerksamkeit auf sich. Da liegt es nahe, auf den Kölner Kardinal zuzugehen, der am kommenden Konklave teilnimmt. Zudem verfügt er über einschlägige Erfahrungen, war er doch auch bei der letzten Papstwahl 2013 dabei, aus der Papst Franziskus hervorging.

Erster Kölner Kardinal

Schnell stellt sich die Mutmaßung ein, dass die Kölner Erzbischöfe angesichts der Bedeutung dieses Bischofssitzes doch wohl „schon immer“ an der Papstwahl beteiligt waren. Tatsächlich ist dies erst seit etwas mehr als 120 Jahren der Fall. Bekanntlich sind es ja die Kardinäle, die den Papst wählen, und mit Johannes von Geissel wurde 1850 überhaupt erstmals einem Kölner Erzbischof die Kardinalswürde verliehen. Von diesem Zeitpunkt sollte es aber noch mehr als ein halbes Jahrhundert dauern, bis das erste Mal ein Kölner Erzbischof auch in ein Konklave einzog, denn Voraussetzung dafür ist außer der Kardinalswürde nun einmal, dass in der jeweiligen erzbischöflichen Amtszeit auch tatsächlich eine Papstwahl anstand. 

Erster Kölner Papstwähler

Das war erstmals bei Erzbischof Antonius Fischer der Fall. Am 22. Juni 1903 zum Kardinal ernannt, konnte er schon bald, am 31. Juli, am Konklave teilnehmen, aus dem dann der Patriarch von Venedig als Papst Pius X. hervorging. Auch Fischers Nachfolger, Felix von Hartmann nahm 1914 an einer Papstwahl (Benedikt XV.) teil, während alle fünf folgenden Erzbischöfe bis heute gleich zweimal einen Papst wählen konnten oder in den nächsten Tagen wählen werden.

Papstbesuche in Köln

Eine weitere Verbindung zu den römischen Päpsten besteht durch deren Reisen nach Köln. Die Besuche von Johannes Paul II. 1980 und 1987 sowie von Benedikt XVI. anlässlich des Weltjugendtages 2005 waren große stadt- und bistumsgeschichtliche Ereignisse. Insbesondere als der Papst 2005 zu Schiff als Pilger über den Rheinstrom nach Köln einfuhr und zum Dom emporstieg, erzeugte dies eindrückliche, ja geradezu ikonische Bilder. Wenn man nach Papstbesuchen in Köln vor 1980 sucht, muss man schon weit in die Geschichte zurückblicken, um zum Besuch von Leo IX. im Jahr 1049 zu kommen. Damals beging der Papst in Köln zusammen mit dem Erzbischof und sogar Kaiser Heinrich III. am 29. Juni das Fest des hl. Petrus, des Patrons der Kölner Kathedrale. Einige Tage später nahm der Papst zusammen mit angeblich 72 Bischöfen die Weihe des Kreuzalters von St. Maria im Kapitol vor. Weniger glanzvoll waren die Aufenthalte von Gregor VI., der 1047 in Köln verbannt war, und von Victor II., der 1056 hier einen an einem Hoftag teilnahm.

Köln und der erste Bischof von Rom

Viel wichtiger als die Anwesenheit des Papstes in Köln war für die Menschen der Vormoderne die symbolische Kommunikation etwa durch das Petrus-Patrozinium des Domes, das auf Rom und den Apostel Petrus verweist. Sichtbaren Ausdruck erhält dieser Bezug durch die Petrusketten und den Petrusstab, die bis heute zu den wichtigsten Reliquien der Kathedrale gehören. Ein Höhepunkt ist sicherlich das im 12. Jahrhundert entstandene und bald 700 Jahre genutzte Kölner Stadtsiegel, das nicht nur den hl. Petrus im Siegelbild dargestellt, sondern in der lateinischen Umschrift auch den Rombezug herstellt: „Heiliges Köln, von Gottes Gnaden der römischen Kirche treue Tochter“.

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