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Erzbistum Köln – MISEREOR-Fastenaktion – Kölner Generalvikar in El Salvador: „Die Perspektive der Hoffnung in den Vordergrund stellen“

Glücklich präsentiert Miguel mit  Markus Hofmann, Pirmin Spiegel und dem Projektteam die fertige Torte.
Datum:
7. Feb. 2019
Von:
(pek190206-wey)
Erzbistum Köln – MISEREOR-Fastenaktion – Kölner Generalvikar in El Salvador

San Salvador/Köln. Wie es nach der Schule weitergehen soll und wie man sich eine gute Existenz aufbauen kann, das fragen sich viele Jugendliche in Deutschland, aber auch in El Salvador, dem diesjährigen Beispielland der MISEREOR-Fastenaktion. Der Kölner Generalvikar Dr. Markus Hofmann besucht in dieser Woche gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer des Hilfswerks Monsignore Pirmin Spiegel Projekte, in denen Jugendliche nach Lösungen für diese Fragen suchen.

Beeindruckt zeigte sich Generalvikar Hofmann von dem Projekt „Mein Lebensplan“, bei dem Jugendliche ausgehend von ihren persönlichen Stärken eine Perspektive für ihr Leben entwickeln. „ Statt angesichts der massiven Gewalt und Armut zu resignieren, stellen diese jungen Menschen die Hoffnung in den Vordergrund, dass sie etwas verändern können. Das ist etwas zutiefst Christliches“, so Hofmann und ergänzt: „Diese Geschichte der Hoffnung als Ermutigung an junge Menschen bei uns im Erzbistum Köln weiterzugeben, ist ein besonderes Anliegen, das ich von dieser Reise mitnehme.“ Die Talente, die wir von unserem Schöpfer empfangen haben, sollten wir mutig und klug einsetzen, habe Jesus uns gelehrt. Der heilige Augustinus schrieb: „Gott hat uns erschaffen ohne uns, er wollte uns aber nicht retten ohne uns.“ Das Leitwort der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion folgt diesem Gedanken: „Mach was draus! – Sei Zukunft!“

In dem dreimonatigen Kurs der Caritas San Salvador treffen sich Gruppen von rund 20 Jugendlichen zu regelmäßigen Workshops, in denen ihnen Kernkompetenzen vermittelt werden. Darüber hinaus steht vor allem die Stärkung des Selbstvertrauens im Vordergrund. Beatriz Rivas vom Projektteam erklärt das Konzept: „Die Jugendlichen, die zu uns kommen, denken oft, dass Lernen keinen Spaß macht, weil im Schulunterricht oft alles so streng und ernst ist. Da wir hier viel Wert auf Abwechslung und Dynamik legen, ist das hier eine ganz andere Erfahrung. Sie entdecken, dass Lernen interessant sein kann und dass es auch Freude machen kann, zu arbeiten. Das Projekt hilft ihnen außerdem, Struktur in ihr Leben zu bringen. Das verringert das Risiko, dass sie von ihrem Weg abkommen.“ Der Kurs bedeutet der 18-jährigen Guadalupe García sehr viel: „Das Projekt hat mir vor allem im sozialen Bereich geholfen. Ich kann jetzt besser eine Beziehung zu anderen Leuten aufbauen und auch mit meiner Familie komme ich besser klar. Außerdem bin ich verantwortungsbewusster geworden und habe herausgefunden, dass es mich bereichert, anderen Menschen zu helfen.“ Nachdem sie selbst den Kurs abgeschlossen hat, arbeitet sie inzwischen ehrenamtlich bei „Mein Lebensplan“ mit.

Als Projektpartner kann die Caritas San Salvador bei ihrer Arbeit auf die Unterstützung des Werks für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR zählen. MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel ist von dem Konzept überzeugt: „Das Programm richtet sich besonders an Jugendliche aus Risikozonen – und eine Risikozone ist aufgrund der Bandenkriminalität fast das ganze Land. Viele junge Menschen sehen angesichts dieser Situation nur die Emigration als Ausweg, und das mit unsicherem Ausgang. ‚ Mein Lebensplan‘ hilft ihnen, ganz konkrete Alternativen für ihr Leben zu entdecken.“

Die bisherige Bilanz des Projekts ist positiv. Rund 300 Jugendliche haben das Programm seit seiner Gründung 2012 bereits absolviert. 75 Prozent haben danach eine Anstellung gefunden, ein Studium aufgenommen oder eine Geschäftsidee umgesetzt.

 

Stichwort: „Lebenssituation von Jugendlichen in El Salvador“

El Salvador ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt. Im Jahr 2018 gab es hier laut Aussagen der nationalen Polizei 64 Morde auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland sind es laut Statista 2,9. Ganze Stadtviertel und Regionen sind unter der Kontrolle von kriminellen Jugendbanden, den sogenannten „Maras“. Zusätzlich gibt es mit 33 Prozent eine hohe Armutsquote. Gerade die Jugendlichen aus den prekären Vierteln sind besonders von der Gewalt betroffen. Gut ein Viertel der Jugendlichen geht weder arbeiten noch studieren. Dieser Mangel an Perspektiven lässt die jungen Menschen als einzige Lösung häufig Auswanderung sehen. Rund 100.000 Menschen emigrieren jährlich, vor allem in die USA. Rund 76 % Prozent der Menschen unter 24 Jahren wünschen sich, das Land zu verlassen (Quelle: vgl. MISEREOR-Arbeitshilfe unter: https://fastenaktion.misereor.de/projekte/#c17438)

 

Weitere Informationen

Unter www.erzbistum-koeln.de/fastenaktion2019 teilt Generalvikar Dr. Markus Hofmann seine persönlichen Eindrücke und Erlebnisse der Reise. Darüber hinaus finden sich dort Informationen zu Veranstaltungen rund um die Fastenaktion, die vom 6. bis 10. März 2019 in Köln eröffnet wird. Weitere Informationen zu den Projekten und zur bundesweiten Aktion gibt es unter www.fastenaktion.de.

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