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Zeichen setzen für Vielfalt und gegen Polarisierung:Fachtag „Vielfalt braucht Mut“

Datum:
16. Dez. 2025
Von:
Newsdesk/kla
In einer Welt, in der Diskriminierung noch immer weit verbreitet ist, ist es umso wichtiger, mutig für eine inklusive und respektvolle Gesellschaft einzutreten. Vor diesem Hintergrund versammelten sich am 12. Dezember rund 100 Fachkräfte, Engagierte und Interessierte im Kreishaus Grevenbroich, um auf dem Fachtag „Vielfalt braucht Mut“ ein kraftvolles Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt zu setzen.

Organisiert vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Kreises Neuss und dem Fachdienst für Integration und Migration der Caritas Rhein-Kreis Neuss, bot der Fachtag ein lebendiges Forum für Austausch, Vernetzung und neue Perspektiven im Hinblick auf verschiedene Formen von Diskriminierung. Die Veranstaltung ging der Frage nach, wie wir gesellschaftliche Benachteiligung aktiv begegnen und Vielfalt in all ihren Facetten fördern können. Dabei ging es nicht nur um das Erkennen von Diskriminierung, sondern um konkrete Handlungsstrategien, die im Alltag umgesetzt werden können – sei es in der Schule, im Beruf oder im öffentlichen Raum.

Vielfalt als Chance und Grundpfeiler der Demokratie

Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch Kreisdirektor Dirk Brügge, der das Motto des Fachtags aufgriff und betonte: „Vielfalt ist keine Selbstverständlichkeit. Sie braucht Schutz, Engagement und vor allem Mut.“ In seiner Ansprache verdeutlichte Brügge die Bedeutung des Engagements für eine offene und demokratische Gesellschaft, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe gleichwertig behandelt wird.

Diesen Gedanken griff Prof. Dr. Lorenz Narku Laing auf und präsentierte dem Publikum eine inspirierende Keynote über die historischen Ursprünge von Ungleichheit und wie diese in der Gesellschaft fortbestehen. Dabei ging der renommierte Experte für Rassismusforschung auch auf die verschiedenen Dimensionen von Diskriminierung ein. Auch betonte der Gründer des Beratungsunternehmens „Vielfaltsprojekte GmbH“, wie wichtig es ist, Vielfalt als Chance und nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Der anschließende Austausch bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, einzelne Aspekte zu vertiefen und eigene Erfahrungen einzubringen.

Erkenntnisse aus der Praxis: Workshops und Projekte

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Teilnehmenden aus drei praxisorientierten Workshops wählen, die sich intensiv mit verschiedenen Aspekten der Diskriminierung beschäftigten.

  • „Wechselwirkende Ungleichheiten – Intersektionale Diskriminierung im Fokus“ mit Dr. David Johannes Berchem, Projektleiter der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball (MeDiF-NRW) und Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fakultät für Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, beleuchtete die komplexen Überschneidungen von Diskriminierungsformen.
  • „Antisemitismus – Erkennen und begegnen“ mit Sebastian Mohr von der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit SABRA, gab wertvolle Einblicke in die spezifischen Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus.
  • „Antimuslimischer Rassismus“ mit Prof. Dr. Meltem Kulaçatan, Professorin an der Internationalen Hochschule in Nürnberg, stellte die tief verwurzelten antimuslimischen Stereotype und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft in den Vordergrund.

Die Workshops ermöglichten nicht nur tiefere Einblicke in die Themen, sondern gaben den Teilnehmenden konkrete Werkzeuge an die Hand, um Diskriminierung im eigenen Umfeld zu erkennen und aktiv entgegenzuwirken.

Auf dem anschließenden „Markt der Möglichkeiten“, stellten verschiedene Organisationen und Akteure im Bereich Antidiskriminierung ihre Projekte für ein respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander vor, darunter die Integrationsagentur Caritas Rhein-Kreis Neuss sowie das Kommunale Integrationszentrum Rhein-Kreis Neuss.

Ein Aufruf zu mehr Mut und Verantwortung

Die gewonnenen Erkenntnisse des Tages wurden bei der anschließenden Dialogbühne diskutiert. Hier wurde deutlich, dass Demokratieförderung und Antidiskriminierung eng miteinander verbunden sind und jeder gefragt ist, sich für Vielfalt und Demokratie stark zu machen, so auch Fadi El Abbas von der Caritas Rhein-Kreis Neuss und Integrationsbeauftragter der Aktion Neue Nachbarn des Erzbistums Köln: „Um eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gefördert wird, muss jeder Verantwortung übernehmen. Der heutige Fachtag zeigt, wie wichtig es dabei ist, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und gemeinsam an einer diskriminierungsfreieren Zukunft zu arbeiten.“

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