Kardinal Woelki: "Organspende muss freiwillig sein"

Kardinal Woelki zum Transplantationsgesetz

Erzbistum Köln – Debatte im Bundestag – Transplantationsgesetz

15. Januar 2020 (pek200115)

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat sich im Vorfeld der anstehenden Bundestagsdebatte zur Organspende für deren Freiwilligkeit und gegen die beabsichtigte Widerspruchslösung eingesetzt.

„Die Würde des Menschen ist auch im Sterben und sogar über den Tod hinaus unantastbar. Die Freiheit bei dieser Entscheidung darf deshalb nicht beschnitten werden“, sagte Woelki am Mittwoch in Köln. „Was für jede Spende gilt, ist in diesem Fall ganz besonders wichtig: Die Organspende muss freiwillig sein.“

Die Widerspruchslösung werde dieser personalen Freiheit nicht gerecht und habe den großen Nachteil, dass sie letztlich den Menschen instrumentalisieren könne. Das gelte erst recht, wenn wie vorgesehen nicht mehr die Angehörigen entscheiden, falls der Wille des möglichen Organspenders unbekannt ist. „Ich bin für die freiwillige Organspende, denn sie kann Leben retten“, betonte der Kardinal. Die Organspende sei ein besonderes Zeichen der Solidarität von Menschen untereinander sogar über den Tod hinaus. Wer sich für die Organspende entscheidet, verdiene deshalb die Hochachtung aller.

Debatte über Transplantationsgesetz

Der Deutsche Bundestag entscheidet am morgigen Donnerstag (16. Januar 2020) über zwei Gesetzentwürfe zur „Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz“ bzw. zur „ Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende“ mit dem Ziel, die Zahl der Organspenden in Deutschland zukünftig nachhaltig zu erhöhen.