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Der Bildungscampus, eingebettet in die Umgebung ehemaliger Fabrikbauten und neuerer Wohnhäuser, überzeugt durch Klarheit und Raffinesse. Dass dieser Bau Realität wurde und nun wirklich Schülerinnen und Schüler beherbergt, daran hat Charlotte Falkenhagen großes Verdienst. Denn sie betreut als projektsteuernde Architektin seitens des Erzbistums Köln dieses Vorhaben seit der Wettbewerbsentscheidung für den Entwurf des Büros Hausmann-Architekten aus Aachen und noch bis über den Tag der Einweihung hinaus.
Seit 2020 ist sie nun mit dem Bildungscampus verbunden. Und dieser Bildungscampus ist ein Leuchtturmprojekt für das Erzbistum Köln.
In den Zweitausendzehnerjahren entstand die ambitionierte Idee des Bildungscampus: Eine Schule in einem Umfeld, das sozial und wirtschaftlich als „schwierig“ bezeichnet wird – was nicht die Schuld der dort lebenden Menschen ist. Dennoch ist klar: Die Chancen für ein Kind hier in der Umgebung auf ein gesellschaftlich erfolgreiches Leben stehen im Durchschnitt eher schlechter als anderswo. Vor allem wegen des Einsatzes von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der den Bildungscampus als ein „Herzensprojekt“ bezeichnet, konnte aus der Idee einer „Schule für alle“ mit neuartigem pädagogischen Konzept in einem mit auf dieses abgestimmten beeindruckenden Neubau Wirklichkeit werden.
Allerdings durchaus mit außergewöhnlichen Hürden: „Der schlimmste Moment für die Baustelle war der Beginn des Ukrainekriegs. Wir beziehen unseren Stahl aus der Ukraine, und die Stahlwerke wurden zerstört, der Stahl war plötzlich nicht mehr zu bekommen. Wir sind dann nach einiger Zeit auf ein schwedisches Werk ausgewichen, wie viele andere auch. Das war dann natürlich ein preisliches und auch zeitliches Thema. Deswegen sind wir im Zeitplan ein großes Stück nach hinten gerutscht“, berichtet Charlotte Falkenhagen.
Auch die „Corona-Zeit“ schlug während des Bauprojekts zu. Verhandlungen konnten nur digital geführt werden. Planungen des zuvor bewusst als technikarm konzipierten Baus wurden wegen der Installation einer komplexen Lüftungsanlage über den Haufen geworfen.
Neue „Skills“ konnte Charlotte Falkenhagen auch erwerben, allerdings eher unfreiwillig. Denn fast klammheimlich tauchte auf einmal seitens der Kommunalverwaltung die zwingende Bedingung auf, eine Straße neben der Schule neu zu bauen, damit die Schule in Betrieb gehen durfte. „Das war für uns alle ein Schock, aber so habe ich jetzt auch gelernt, wie man Straßen baut. Das war vorher nicht so mein Metier“, sagt Falkenhagen mittlerweile mit Humor, aber auch noch mit lebendiger Erinnerung an diese Hiobsbotschaft und Herausforderung.
Ein Hauptteil des Straßenbaus fiel in das Jahr 2024, auf das sich der vorliegende Finanzbericht bezieht. Darüber hinaus war 2024 vom Endausbau geprägt. Der Rohbau stand schon, alle Verkleidungen waren schon da. Es wurden die Sanitäreinrichtungen montiert, die Fliesen gelegt, die Linoleumböden verlegt.
In der Gegenwart kann Charlotte Falkenhagen schon auf die Früchte nicht zuletzt auch ihrer Arbeit blicken: „Es ist immer schön, wenn man sieht, dass hinterher da etwas steht, was zuerst nur auf dem Papier war. Am schönsten ist es, jetzt zu sehen, dass die Kinder sich freuen, ebenso die Lehrerinnen und Lehrer, und alle total zufrieden sind. Dann hat man alles erreicht. Ich finde es großartig.“
Einen Lieblingsort am Bildungscampus hat sie auch. „Das ist auf jeden Fall das Haupttreppenhaus. Weil das nicht nur ein Treppenhaus ist, sondern der Aufenthaltsraum für die älteren Schüler. Ich glaube, so etwas hätten wir alle gerne früher mal gehabt in unserer Schulzeit.“
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