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Erzbistum Köln – Pädagogische Woche – Eröffnung:Religionsunterricht mehr als „religiöser Smalltalk“

Der Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, Gastredner Jürgen Kaube, Publizist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Hauptabteilungsleiterin Schule/ Hochschule
Datum:
8. Okt. 2019
Von:
Newsdesk/wey
Erzbistum Köln – Pädagogische Woche – Eröffnung

Köln. Einen kritischen Blick auf den Religionsunterricht hat der Publizist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Jürgen Kaube, am 7. Oktober 2019 in Köln präsentiert: „ Zu religiösem Smalltalk zu befähigen, kann nicht die Aufgabe des Unterrichts sein“, erklärte Kaube in seinem Vortrag anlässlich der Eröffnung der Pädagogischen Woche im Kölner Maternushaus. Schaue man sich die Lehrpläne an, stelle man fest, dass das Wissen über Religion oft nur dazu diene, die Schüler möglichst schnell zu ihrer eigenen Lebenswelt hinzuführen.

Gleichzeitig skizzierte er einen alternativen Entwurf: Wenn Religionsunterricht sich darauf konzentriere, Verständnis für religiöse Sachverhalte wie Riten, Feste, Mythen und Dogmen zu vermitteln, hätte er bereits ein umfangreiches Pensum, das nicht zuletzt einen Sinn für den Ernst der Religion und die Zumutung des Glaubens wecken könne. Gleichzeitig liege in einem solchen Konzept die Chance, Verbohrtheiten und Fanatismen zu überwinden: „Erst einmal zu wissen, wovon man redet, kann nicht schaden, weil es nicht zuletzt schwierig ist, etwas zu verachten, was man verstanden hat“.

Durch Religionsunterricht mit Gott konfrontieren

Auch die Leiterin der Hauptabteilung Schule/ Hochschule im Erzbistum Köln, Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, betonte die große Chance, die in diesem Unterrichtsfach steckt: „ Religionsunterricht hat das Potential, die religiösen und nicht religiösen Selbstverständlichkeiten der Schülerinnen und Schüler in Unruhe zu versetzen und mit Gott zu konfrontieren“.

Workshops für schulische Praxis

Wie sich diese Ansprüche in der schulischen Praxis umsetzen lassen und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind, diskutieren die Lehrerinnen und Lehrer, die die pädagogische Woche der Hauptabteilung Schule/Hochschule des Erzbistums Köln besuchen, noch bis zum 11. Oktober in mehr als 25 verschiedenen Workshops.

Das Oberthema der Fortbildungswoche „GottFeiern in unselbstverständlichen Zeiten“ griff der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki während seiner Predigt im Pontifikalamt zur Eröffnung auf: Sich Zeit zu nehmen für Gott und seine Kirche, gehöre für viele Menschen nicht mehr zu den Selbstverständlichkeiten des Alltags und ihres Lebens. Deshalb sei es wichtig, genau auf den Ruf Gottes zu hören: „Jesus weist einen Weg, der über das Gesetz hinausgeht und darin liegt auch heute die Herausforderung. Unseren Gesetzen und unseren Selbstverständlichkeiten gegenüber nicht unbedingt die letzte Priorität einzuräumen, sondern der Hinordnung auf den Menschen hin.“

Fortbildungsveranstaltung „Pädagogische Woche“

Die Pädagogische Woche ist die größte regelmäßige Fortbildungsveranstaltung für den katholischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen. Erwartet werden bis zu 1.000 Pädagogen. Die Woche wird jährlich von der Hauptabteilung Schule/Hochschule des Erzbistums Köln in Kooperation mit dem Institut für Lehrerfortbildung (IfL) organisiert und findet in diesem Jahr bereits zum 37. Mal statt.

Im kommenden Jahr beginnt die Pädagogische Woche am Montag, 5. Oktober 2020.

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