Es war ein langer Tag! Wie ihr euch vorstellen könnt, waren wir von der Busfahrt ganz schön platt und auch ein wenig durcheinander.
Als wir in der Nähe unserer Unterkunft ein Restaurant gesucht haben und uns in einer Nebenstraße die Kuppel des Petersdoms anlachte, dämmerte es uns langsam, dass wir wirklich in Rom sind!
Wiedersehen macht Freude
Zum Einklang waren wir erstmal italienisch essen. Gestärkt ging es dann schon zum ersten Programmpunkt der Wallfahrt, dem Eröffnungsgottesdienst in der Lateranbasilika. Einmal quer durch die Stadt mit der Metro vom Westen in den Osten. Vor der Kirche war viel los und auch unsere Mitfahrer aus Erftstadt waren schon vor Ort. Betreuerin Heike meinte direkt: „Ihr setzt euch natürlich zu uns!“.
In der Basilika saßen die Ministranten auf dem Boden und warteten gespannt auf den Beginn der Messe. Auch internationale Touristen liefen noch umher und bestaunten die Kirche. Ich selbst habe mir erst mal einen Überblick verschafft, welche Gruppen alles angereist sind. Bei dem großen Gewusel war das gar nicht so einfach.
Wallfahrt als Chance
Als der Gottesdienst wenig später, um 17 Uhr, begann, war der gesamte Kirchraum voll. Auch im Chor saßen Ministranten im Rochett, viele hatten sich den blauen Wallfahrtsschal um den Hals oder in die Haare geknotet. In der Luft lag eine besondere Stimmung; alle waren müde von der Anreise, aber gleichzeitig voller Vorfreude auf die anstehenden Tage.
Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp eröffnete den Gottesdienst mit großem Dank: „Es ist ein Geschenk des Himmels, mit euch hier sein zu dürfen!“ Er zeigte sich verständnisvoll, dass die meisten wahrscheinlich sehr müde seien, betonte aber auch, dass die Wallfahrt eine ganz besondere und exklusive Chance sei, “dass der liebe Gott unser Herz greifen und umarmen kann.“
Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von der Ministranten-Band ChROMatics. Mit Saxophon, Keyboard, Schlagzeug, Gitarre und Gesang erfüllten sie mit ihrer Musik die riesige Lateranbasilika. Bei vielen Liedern sangen und klatschten die Ministranten mit. Ich sitze mittendrin, wechsle von meiner Kamera zum Social Media Handy, lade Stories hoch, schreibe Zitate mit und versuche die Minis nicht zu stören.
„Macht euch zu Dienerinnen und Dienerin der Einheit, auch dann, wenn euch jemand nervt. Macht euch gegenseitig zu Zeuginnen und Zeugen des Glaubens. Sprecht miteinander über wichtige Dinge: Macht euch neugierig aufeinander, hört euch aufmerksam zu, nehmt euch aber auch ab und zu einen Moment der Stille“, appellierte Pfarrer Tobias Schwaderlapp an die 2000 jungen Menschen in der Basilika.
Gefühl der Gemeinschaft im Glauben
Die Stimmung nach dem Gottesdienst war ausgelassen. Durch die riesigen Türen der Basilika strömten die Pilgerinnen und Pilger nach draußen, auch um ein wenig frische Luft zu schnappen. Ich bin natürlich danach direkt wieder den Erftstädtern in die Arme gelaufen, die während ihr den Beitrag lest, in St. Maria Magiore mit Weihbischof Steinhäuser einen Gottesdienst feiern. Trotz der Müdigkeit waren sie voller Energie und Herzlichkeit. Für mich sind das die kleinen Momente, in denen ich spüre, wieso ich meinen Job so gerne mache.