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Tag der Ehejubilare mit Weihbischof Schwaderlapp

Verena und Gerhard Broich. Das Geheimnis unserer Ehe ist: Sich immer alles erzählen
Datum:
19. Nov. 2019
Von:
Erzbistum Köln/ Tomasetti
Erzbistum Köln - Tag der Ehejubilare - Weibischof Dr. Schwaderlapp

Bis dass der Tod uns scheidet… Trotz der hohen Scheidungsrate in Deutschland gibt es immer noch viele Paare, die dieses Versprechen ernst nehmen. 150 von ihnen tauschten sich nun über das Geheimnis einer gelingenden Ehe im Kölner Maternushaus aus.

Was hält Paare zusammen? Was ist ihnen wichtig? Wie pflegen sie ihre Beziehung? Haben sie Rituale? Welchen Stellenwert hat der Glaube? Was brauchen sie, und was gibt ihnen Kraft – „in guten wie in schlechten Tagen“? Diese Fragen standen im Zentrum eines „Tages der Begegnung für Ehepaare“, zu dem Weihbischof Dr. Dominik Schwaderlapp bistumsweit Paare, die 15 oder 20 Jahre lang miteinander verheiratet sind, ins Kölner Maternushaus eingeladen hatte. „Die Ehe ist ein lebenslanges Projekt. Daher nutzt es nichts, wenn wir als Kirche zwar das Rüstzeug für einen guten Start liefern, die Menschen dann aber nicht mehr weiter begleiten. Schließlich geht das Abenteuer einer Ehe mit der Hochzeit erst richtig los. Wir hätten ein großes Versäumnis zu verantworten, wenn wir sie hierbei alleine ließen“, erklärt er zu seiner Initiative.

Gelegenheit zum Austausch mit anderen Paaren

An einem solchen Tag sollten Eheleute sich bewusst als Paar wahrnehmen – losgelöst vom übrigen Familiengefüge – und Themen stellen, die sonst im Alltag meist untergingen. Dabei sei es aber genauso wichtig, dass die Teilnehmer auch einmal die Seele baumeln lassen können, so Schwaderlapp. Und so gehört neben Kleingruppengesprächen, in denen jeder nach seinem Rezept für eine gelingende Ehe gefragt wird, einem gemeinsamen Gottesdienst in St. Ursula, in dem sich jedes Paar noch einmal einzeln segnen lassen kann, zum Ausklang des Tages schließlich auch ein gemütliches Abendessen.

Fast 3000 Paare haben im Erzbistum Köln in der Zeit von 1994 bis 1999 den kirchlichen Bund fürs Leben geschlossen. Sie alle wurden vom Bistum angeschrieben. Zehn Prozent davon haben geantwortet und wiederum die Hälfte davon hat eine feste Zusage für die Teilnahme an diesem Tag gegeben. „Auch wenn wir uns mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier zu diesem Termin angemeldet haben, waren wir doch positiv überrascht, dass sich die Kirche in dieser Form kümmert und uns nach all den Jahren noch als Ehepaar wahrnimmt“, sagt Heike Spielmans, die mit Ehemann Jürgen und zwei der insgesamt drei Kinder aus Köln-Bickendorf zu diesem Begegnungstag gekommen ist. Während Sofie und Johanna Spaß mit insgesamt 90 anderen Kindern in der Kinderbetreuung haben, nutzen die Erwachsenen das Angebot zum Gespräch mit anderen Paaren. „Wir verstehen diese Einladung als Impuls, über den Stand unserer Beziehung nachzudenken“, sagt die 42-Jährige und empfindet es als tröstlich, in ihrem Gesprächskreis zu hören, dass andere es auch nicht immer nur leicht miteinander haben und manche Probleme ähnlich gelagert sind. „Hier bekommen wir noch einmal die Bestätigung, wie wichtig es ist, sich auszutauschen.“ 

Sich mit der Ehe aus Sicht des Glaubens beschäftigen

„Wir haben großes Glück miteinander. Und der heutige Tag ist eine Gelegenheit, sich darüber wieder einmal zu verständigen, an welchem Punkt wir uns gerade miteinander befinden“, resümiert Sandra Semrau aus Alfter. „Wir nehmen ihn zum Anlass, uns noch einmal bewusst zu machen, wie sich unsere Liebesgeschichte über die Jahre entwickelt hat.“ Wie die Spielmans ist auch das Ehepaar Semrau seit 15 Jahren miteinander verheiratet. „Auch wenn wir unterschiedlichen Konfessionen angehören, ist der Glaube für uns ein verbindendes Element“, so die 50-Jährige. „Hier treffen wir uns – bei aller Individualität. Daher war uns auch die kirchliche Trauung von Anfang an ein Anliegen. Das Vertrauen auf Gott gibt uns Kraft für unsere Beziehung. Es ist die Basis, die uns trägt.“

Auch Melanie und Reinhold Welbers aus Düsseldorf würdigen den Vorstoß der Kirche, auf diese Weise ein Forum für verheiratete Paare zu schaffen, bei dem es letztlich auch um Vernetzung untereinander gehen soll. „Wir waren zwar erst verwundert, haben uns über diese Einladung aber vor allem auch deshalb sehr gefreut“, betont das Paar, „weil bei diesem Tag im Zentrum steht, sich mit der eigenen Ehe aus der Sicht des Glaubens zu beschäftigen.“ Das sei mal etwas anderes und tue einfach gut.

Eheversprechen spirituell und theologisch gedeutet

Was das konkret bedeuten kann, hatte Weihbischof Schwaderlapp gleich zu Beginn der Veranstaltung aufgezeigt, indem er über das Wesen von Liebe sprach und das Eheversprechen spirituell und theologisch deutete, es zugleich aber auch mit vielen anschaulichen Bildern und Beispielen füllte. Vor allem rief er noch einmal in Erinnerung, dass in dem Vermählungsspruch ein ganzes Lebensprogramm enthalten sei. „Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an… Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis dass der Tod uns scheidet…“ Seinen vielen Zuhörern im Plenum sicherte Schwaderlapp zu, das große Projekt Ehe nicht alleine, sondern mit einem Dritten im Bunde – nämlich mit Gott – eingegangen zu sein. Und er erklärte, welche existenzielle Verbindlichkeit es hat, wenn zwei Menschen vor den Traualtar treten und sich einander das Sakrament der Ehe spenden.

In seinem kurzweiligen und gleichzeitig anregenden und informativen Vortrag über die kirchliche Eheschließung streute der Weihbischof die eine oder andere Anekdote und launige Bemerkung über das Eheleben ein. Auch eigene Erfahrungen zu den Themen Liebe und Bindung,  die er, wie er sehr berührend und authentisch schilderte, auch als zölibatär lebender Priester mache, fehlten nicht. Immer gehe es Liebenden darum, jemanden in das eigene Herz zu lassen, ihm dafür die Tür von innen zu öffnen und dieser Liebe die Treue zu halten – und das jeden Tag neu mit ganz viel Fantasie.  

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