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Auf bewährten Wegen Neues wagen:Ursulinenschulen Köln: Schulkonferenzen sprechen sich für engere Zusammenarbeit aus

Ein Foto zeigt den Blick von oben auf Schulhof und Schulgebäude der Ursulinenschule Köln.
Datum:
10. Okt. 2025
Von:
Newsdesk
Ab dem Schuljahr 2026/27 werden die Ursulinenschulen Köln für Mädchen und Jungen alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse unter einem Dach anbieten. Der Unterricht findet dann erstmals in koedukativen Klassen statt.

Köln. Mit den Worten der Gründerin des Ursulinenordens, der heiligen Angela Merici, lässt sich ein neues Kapitel in der langen Geschichte der Ursulinenschulen Köln treffend überschreiben: „Auf bewährten Wegen Neues wagen.“ Nach intensiven Gesprächen und Beratungen über die Zukunft der beiden Schulen haben die Schulkonferenzen, in denen Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte paritätisch vertreten sind, am Mittwochabend ein eindeutiges Votum abgegeben: Ab dem Schuljahr 2026/27 werden an beiden Ursulinenschulen erstmals koedukative Klassen mit Mädchen und Jungen gebildet.

Für das Ursulinengymnasium, das bislang nur in der Oberstufe koedukativ war, ist die beginnende Umstellung in der neuen Jahrgangsstufe 5 ein bedeutender Schritt. Auch an der Realschule, wo Mädchen und Jungen bisher in getrennten Klassen unterrichtet wurden, sollen künftig gemischte Klassen eingerichtet werden. Diese Umstellung betrifft ausschließlich die neuen Klassen 5; bestehende Klassen bleiben unverändert. Eltern, die ihre Kinder in Mädchen- bzw. Jungenklassen angemeldet haben, wissen ihre Töchter und Söhne weiterhin in getrennten Gruppen beschult.

Wandel mit Weitblick und pädagogischer Leidenschaft

Beide Schulen vollziehen diesen Veränderungsprozess mit großer pädagogischer Leidenschaft und im Bewusstsein ihrer langen Tradition der Mädchenförderung. Diese bleibt am Standort der Ursulinenschulen fest verankert. Die gezielte Förderung von Mädchen, etwa im naturwissenschaftlichen Bereich, wird auch in einem koedukativen Modell fortgeführt. Zugleich wollen die Schulen künftig geschlechtersensibel, individualisiert und stärkenorientiert unterrichten und dabei auch die spezifische Förderung von Jungen weiterentwickeln.

Monika Burbaum, Schulleiterin des Ursulinengymnasiums, erklärt: „Schule steht nie still, sondern bedeutet permanente Entwicklung. Wir haben in den letzten Jahren viel Schulentwicklungsarbeit geleistet und zum Beispiel einen exzellenten MINT-Bereich und einen herausragenden Musikzweig aufgebaut. Dabei mussten wir zunehmend feststellen, dass die Monoedukation mit ihren Stärken immer weniger im Fokus der Eltern und ihrer Kinder liegt, sondern häufig eher unsere attraktiven Angebote die Familien begeistern. Wir haben deshalb unsere Schulentwicklung auf die Profilierung unserer Schwerpunkte ausgerichtet und unseren Standortvorteil mit zwei Schulen auf einem Campus in den Blick genommen. Daraus hat sich die gemeinsame Blickrichtung auf eine koedukative Zukunft entwickelt. Unsere Angebote sind für Mädchen und auch für Jungen attraktiv und wir freuen uns, unsere Expertise in Zukunft allen Kindern zu Gute kommen lassen zu können.“

Schulpflegschaft begrüßt den Schritt als „historisch mit Herz und Weitblick“

Auch die Schulpflegschaft des Gymnasiums steht hinter dieser Entscheidung und bezeichnet den Wandel als „historisch mit Herz und Weitblick“. Vorsitzende Cornelia Vondey führt dazu aus: „Das Ursulinengymnasium Köln, eine traditionsreiche Bildungseinrichtung mit über 300 Jahren Geschichte, steht vor einem bedeutenden Schritt in seiner Entwicklung: Der Wechsel von einem rein monoedukativen Mädchen-Gymnasium hin zur koedukativen Schulform. Die Schulpflegschaft begrüßt diesen Wandel mit Respekt vor der Vergangenheit, Verständnis für die Gegenwart und Zuversicht für die Zukunft. Die Entscheidung zur Öffnung für Jungen ab dem kommenden Schuljahr ist das Ergebnis intensiver Gespräche zwischen Schulleitung, Lehrerkollegium, Elternschaft und Träger. Sie dient nicht nur der pädagogischen Weiterentwicklung, sondern auch der langfristigen Sicherung des Schulstandorts in einer sich wandelnden Bildungslandschaft.

Für viele Eltern, Schülerinnen und Ehemalige ist dieser Wandel mit starken Emotionen verbunden. Der Abschied von dieser Exklusivität fällt nicht leicht – doch er öffnet zugleich neue Türen für Vielfalt, Begegnung und gemeinsame Entwicklung. Die Schulpflegschaft sieht in der Koedukation eine Chance, das Profil der Schule zu stärken und neue pädagogische Impulse zu setzen. Die bewährten Werte des Ursulinengymnasiums – Bildung auf hohem Niveau, soziale Verantwortung und christliche Orientierung – bleiben erhalten und werden künftig gemeinsam von Mädchen und Jungen getragen. Die Schule bleibt ein Ort, an dem junge Menschen wachsen, lernen und sich entfalten können. Wir als Schulpflegschaft stehen hinter diesem Wandel und begleiten ihn aktiv. Unser Ziel ist es, den Übergang sensibel, transparent und im Dialog mit allen Beteiligten zu gestalten. Wir danken der Schulleitung für ihre Weitsicht, dem Kollegium für seine Offenheit und den Eltern für ihr Vertrauen.“

Gemeinsame Perspektive für zwei starke Schulen

Mit dem Beschluss der Schulkonferenzen beider Schulen ist der Weg in die Zukunft klar gezeichnet: Die Ursulinenschulen Köln werden künftig für Mädchen und Jungen alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse unter einem Dach anbieten. Damit wird die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen erhöht, und jedes Kind kann nach seinen individuellen Begabungen und Neigungen bestmöglich gefördert werden.

Das gemeinsam erarbeitete pädagogische Rahmenkonzept, das die Kollegien in einem Studientag entwickelt haben, wurde in der Schulkonferenz vorgestellt und mit breiter Zustimmung angenommen.

Monika Schäfers, Schulleiterin der Realschule, betont: „Mit der Einführung der Koedukation gehen wir einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung unseres Schulstandorts, an dem mit dem Gymnasium und der Realschule zwei hervorragende Schulen beheimatet sind. Diese gemeinsame Entwicklung stärkt die Durchlässigkeit und Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler – Mädchen wie Jungen. Wechsel von der einen in die andere Schulform sind sanft, weil Aspekte, die die Schulformen gemeinsam haben, bleiben, wie etwa das starke Bindeglied der Schulpastoral. Die neue Organisationsform ermöglicht außerdem nun noch stärkere Kooperationen mit dem Gymnasium, insbesondere im außerunterrichtlichen Bereich, ich denke da an AGs wie etwa einem gemeinsamen Chor.

Unser koedukativer Wahlpflichtbereich verdeutlicht, wie gut sich gemeinsames Lernen in unser Schulkonzept einfügt. Bewährte Elemente der bisherigen geschlechterhomogenen Förderung werden selbstverständlich fortgeführt, wie etwa das Projekt ‚Kicken & Lesen‘. Gleichzeitig setzen wir künftig einen noch stärkeren Fokus auf die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes. Damit bleiben wir unserem Anspruch treu, Bildung zeitgemäß, gerecht und persönlichkeitsfördernd zu gestalten.“

Andrea Breuer, Schulpflegschaftsvorsitzende der Realschule, unterstreicht: „Auch wenn mir, als ehemalige Ursuline, die Schule mit ihrer Tradition sehr am Herzen liegt, sind sowohl die Elternschaft als auch ich davon überzeugt, dass die Koedukation der richtige Weg für die Zukunft der Ursulinenschule ist.“

Begleitung durch das Erzbistum Köln

Der Bereich Schule & Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat hat den Entwicklungsprozess der beiden Schulen begleitet, begrüßt das klare Votum der Schulkonferenzen und unterstützt die Ursulinenschulen auf ihrem weiteren Weg.

„Wir sind sehr dankbar für die hier geleistete weitblickende Schulentwicklungsarbeit. Die Schulkonferenz war ein Ausdruck des vertrauensvollen Miteinanders in der Schule und ein kraftvolles Zeichen, gemeinsam neue Wege in die Zukunft gehen zu wollen“, so Thomas Pitsch, der Leiter des Bereichs. Er sagt zu: „Das Erzbistum wird als Schulträger diese Wege auch weiterhin stärkend und unterstützend begleiten, denn die Ursulinenschulen sind ein besonderer Ort kirchlicher Bildungsarbeit im Herzen von Köln.“

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