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Herz-Jesu Fest

Statue Ex-Bild-DB-ID: 19471
Datum:
15. Juni 2023
Die Herz-Jesu-Verehrung ist vielen heute fremd geworden. Dabei verweist sie auf die unbedingte Menschenliebe Gottes. Daran werden auch die Neupriester erinnert, die im Erzbistum Köln jedes Jahr am Herz-Jesu-Fest geweiht werden. Aber wie ist das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu entstanden?

Die Herz-Jesu-Ver­ehrung ist vielen heute fremd geworden. Dabei verweist sie auf die unbedingte Menschen­liebe Gottes. Daran werden auch die Neu­priester erinnert, die im Erz­bistum Köln jedes Jahr am Herz-Jesu-Fest geweiht werden.
Jesus Christus gilt für Christinnen und Christen als die mensch­gewordene Offenbar­keit eines bedingungs­los liebenden Gottes. Jesu Herz, nicht als Organ, sondern als Sitz der Emotionen und Symbol der tiefsten personalen Mitte des Menschen, wird daher in der katholischen Kirche verehrt – und zwar so sehr, dass die Kirche diesem Herzen in jedem Jahr am dritten Freitag nach Pfingsten das „Hoch­fest des Heiligsten Herzens Jesu“ widmet.

Zur Entstehung des Festes

Schon im Mittel­alter entwickelte sich eine Ver­ehrung des Herzens Jesu als Symbol dessen göttlichen Liebe. Mystiker wie etwa die heilige Gertrud von Helfta und der heilige Bernhard von Clair­vaux spielten eine wichtige Rolle bei der Förderung dieser Ver­ehrung. Im 17. Jahr­hundert erhielt die heilige Margareta Maria Alacoque, eine Nonne des Ordens der Visitandinnen, nach eigenen An­gaben in Visionen Bot­schaften von Jesus Christus, in denen er sie aufforderte, die Ver­ehrung seines heiligen Herzens zu fördern. Sie verbreitete diese Bot­schaften und trug zur Popularisierung der Herz-Jesu-Verehrung bei. Wegen der geist­lichen und pastoralen Be­deutung dieser Ver­ehrung, die in der Volks­frömmigkeit sehr beliebt wurde, genehmigte 1856 der damalige Papst Pius IX. das „Fest des heiligsten Herzens Jesu“ für die ganze katholische Kirche und Papst Leo XIII. erhob es schließlich im Jahr 1899 in den Rang eines Hoch­festes.

Herz-Jesu-Verehrung als Einübung jesuanischen Liebens

Mit diesem Fest verbindet sich eine Spiritualität, die bisweilen als typisch katholisch angesehen wird. Das Hoch­fest erinnert an die bedingungs­lose Liebe Jesu Christi zu den Menschen und ruft zur Hin­gabe und Ver­ehrung seines Herzens als Symbol seiner Liebe bis zur Voll­endung“ (Joh 13,1) auf. Diese Ver­ehrung kann Gläubige dazu inspirieren, dem Beispiel Jesu zu folgen und sich mit Herz und Haltung dem Dienst an Gott und den Mit­menschen zu widmen. Sie soll nicht von einer rein inner­lichen, nach außen hin ab­geschirmten Frömmig­keit getragen sein, sondern viel­mehr dazu ermutigen, mit herz­licher Hingabe in den Dienst an den Nächsten zu treten. Dieses Fest erinnert daran, dass lebens­lange Herzens­bildung im Sinne Jesu unerlässlich ist.

Das Herz-Jesu-Fest als traditioneller Weihe­tag im Erz­bistum Köln

Für Priester hat dieses Fest eine besondere Bedeutung, da es sie an ihre Be­rufung und ihren Auf­trag erinnert, das Evangelium mit Herz und Verstand zu verkünden, die Sakramente zu spenden und die Gläubigen in der Nach­folge Christi zu begleiten. Das sakramentale Weihe­priestertum der katholischen Kirche macht sicht­bar, dass Jesus Christus als Ur­sprung und Haupt der Kirche inmitten der Gemein­schaft der Gläubigen gegenwärtig ist. Priester bleiben Menschen mit allen Fehlern und Schwächen, werden aber zugleich von Christus und der Kirche in den Dienst genommen, die ihnen anvertrauten Gläubigen bei einem Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe zu unterstützen.

Das Herz-Jesu-Fest hat auch seit jeher eine besondere Bedeutung für die Priester­weihe im Erzbistum Köln. Traditionell findet die jährliche Priester­weihe im Kölner Dom an diesem Hoch­fest statt; in diesem Jahr am 16. Juni. Den Weihe­kandidaten wird dadurch an ihrem großen Tag die liebende Hingabe Jesu Christi besonders in Erinnerung gerufen.

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