Gotteslob - Nr. 868 | Gotteslob - Ideen für Familien | Erzbistum Köln
Impuls
Wir singen das Lied
Was erfahren wir über den heiligen Blasius in diesem Lied?
- Segenskerzen haben mit ihm zu tun
- Er hilft Kranken und Hoffnungslosen
- Er hat dem Leben getraut und auf Jesus geschaut, auch im Gefängnis
- Er war ein Bischof, hat für Christus gelebt
Wer genau war dieser Bischof Blasius und was hat es mit den Segenskerzen auf sich? Wir lesen / hören den folgenden Text.
Geschichte
Vor vielen hundert Jahren lebte in Armenien ein frommer Bischof mit Namen Blasius. Bevor er Bischof wurde, hatte er als Arzt gearbeitet. Er musste mutig sein, denn damals war es noch gefährlich, sich zu Jesus Christus zu bekennen. Weil er aber nicht aufhörte, an Jesus zu glauben und von ihm zu reden, wurde er ins Gefängnis gesteckt. Aber auch diese „Bedrängnis“, wie das Lied es nennt, änderte nichts an seiner Einstellung: Er schaute weiterhin auf Christus und wollte nur für ihn leben. Schließlich wurde er als Strafe enthauptet. Das war im Jahre 316.
Dieses Schicksal erlitten viele Christen zu der damaligen Zeit. Trotz ihres vorbildhaften Glaubens sind viele in Vergessenheit geraten. Nicht so Bischof Blasius. Aber dies hängt nicht mit seinem Tod als Blutzeuge (Märtyrer) zusammen, sondern mit einer kleinen Geschichte, die man über ihn erzählt: Blasius soll nämlich ein Kind, das eine Fischgräte verschluckt hatte und keine Luft mehr bekam, vor dem Ersticken gerettet haben.
Diese Geschichte ließ die Menschen nicht mehr los. Später begannen Christen, bei Halskrankheiten Blasius um Fürsprache bei Gott zu bitten. Sie dachten: „Der hat ja so ein heiliges Leben geführt, der lebt nach seinem Tod nun gewiss nahe bei Gott. Da kann er doch bei Gott ein gutes Wort für mich einlegen. Und wenn er schon zu Lebzeiten ein Kind vor dem Ersticken bewahrt hat, hilft er mir vielleicht auch bei meiner Halskrankheit.“ Sie waren sicher, wie wir im Lied singen: „Wessen Leib erkrankt, wessen Atem schwindet, dem hilft Blasius.“
So wurde Blasius ein beliebter Helfer in der Not. Inzwischen bitten nicht mehr nur Kranke „Hilf, Sankt Blasius“, sondern es gibt auch einen besonderen Segen, der jeden vor Schlimmem schützen soll. Das ist der Blasiussegen. Jedes Jahr am Namenstag des heiligen Bischofs, dem 3. Februar, kann man diesen besonderen Segen empfangen. Der Priester (oder Diakon) nimmt dafür zwei Segenskerzen und kreuzt sie mit einer Hand übereinander. Oder er nimmt gleich eine Doppelkerze. Jeder, der möchte, geht nach vorne. Der Priester hält die Kerzen vor jeden einzelnen und sagt: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen.“ Er kann auch einen etwas anderen Satz benutzen. Dann segnet er den Gläubigen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Heißt das nun, dass wir ein Jahr lang keine Halsschmerzen bekommen werden? Nein, das nicht, denn ein Segen ist keine Zauberei. Aber er will uns zeigen, dass Gott immer in unserer Nähe ist. Das wird besonders dadurch sichtbar, dass der Priester zu jedem einzelnen Gläubigen geht und ihn eigens segnet. So zeigt uns der Blasiussegen auf spezielle Weise, dass jeder Einzelne von uns für Gott wichtig ist.
Petra Klippel