Gotteslob - Nr. 819 | Gotteslob - Ideen für Familien | Erzbistum Köln
Bibeltext: Matthäus 13, 31-32
Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern, sobald es aber hochgewachsen ist ,ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Impuls
Bibelgleichnisse sind in der Regel im übertragenen Sinne zu verstehen. Besonders gut lässt sich das Gleichnis vom Senfkorn, Matthäus 13, 31-32, interpretieren. Darin vergleicht Jesus das Himmelreich mit einem winzig kleinen Senfkorn („das kleinste vonr allen Samenkörnern“), das ausgewachsen zu einem Senfbaum wird, („größer als alle anderen Gewächse“), zu dem die Vögel kommen („und nisten in seinen Zweigen“).
Mit einem Durchmesser von etwa 1 Millimeter ist das Senfkorn zwar nicht das kleinste, aber trotzdem sehr winzig. (Der Samen der Orchidee ist der kleinste)
Zur Veranschaulichung kann man den Kindern Senfkörner nach dem Vorlesen des Gleichnisses zeigen und in die Hand geben. Damit unterstreicht man die Winzigkeit der Samen. Erklären Sie, dass daraus kein wirklicher Baum, wie z.B. eine Kastanie, wächst, aber dennoch in wenigen Wochen eine ziemlich große Pflanze. In der Gegend, in der Jesus lebte, wurden solche Pflanzen größer als hier und deshalb schon so groß dass man sie als „Senfbaum“ bezeichnen konnte und sich tatsächlich Vögel darin niederließen.
Arbeiten Sie gemeinsam mit den Kindern die Tatsache heraus, dass aus etwas Winzigem etwas Großes entstehen kann.
So wird zum Beispiel aus einem kleinen Kind ein erwachsener Mensch, der sogar Bundeskanzler eines Landes werden kann – oder, wie Jesus, der Erlöser der Menschheit. Auch die „Kehrseite“ können Sie einbeziehen, wie zum Beispiel aus einem unachtsam in die Welt gesetzten Gerücht eine große, persönliche Lebenskrise für die betroffene Person werden kann und so weiter. Mit den Kindern noch weitere Beispiele erarbeiten.
Erklären, dass es bei Gleichnissen nicht immer auf die Beweisbarkeit ankommt, sondern auf die Übertragung in den Alltag unseres Lebens und die christliche Auslegung.
Basteln:
Zur Veranschaulichung eignet sich das Aussäen von Kresse-Samen auf feuchtem Küchenpapier oder in einem Joghurtbecher mit Watte ausgefüllt. Innerhalb weniger Tage wächst zwar kein Senfbaum, aber grüne Pflänzchen, di e man dann auch noch verzehren kann, und das aus unscheinbaren relativ kleinen Samenkörnern. Bei jüngeren Kindern erzeugt das einen bleibenden Eindruck von der Kraft des „Erwachsens“, und einer Wirkung fast wie aus dem „Nichts“.
Claudia Kaulmann
Tagessegen „Aus kleinem wird großes“
Ihre Ansprechpartnerin
Ursula Pies-Brodesser
Referat Erwachsenen- und Familienpastoral