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Gotteslob - Nr. 497 | Gotteslob - Ideen für Familien | Erzbistum Köln

Gotteslob-Innen (C) Artur Rollhäuser, EBK
Gotteslob-Innen (C) Artur Rollhäuser, EBK
Gotteslob-Innen (C) Artur Rollhäuser, EBK
Gotteslob-Innen (C) Artur Rollhäuser, EBK
Gotteslob-Innen (C) Artur Rollhäuser, EBK

Nr. 497 - Gottheit tief verborgen

Gespraech  Bildbetrachtung/Impuls

 

Die Emmausjünger erkennen Jesus beim Brechen des Brotes

 

Das Bild finden Sie auf folgender Website.

 

1.  Bildbetrachtung in drei Schritten:

 

Zunächst wird nur der Mann / Jünger im Bild rechts gezeigt (OHP-Folie: abdecken; Farbausdruck: abkleben; bei Beamer entsprechend vergrößern):

  • Beschreibt den Mann
  • Wie schaut er? Was ist das für ein Gesichtsausdruck? Wann schaut ihr selber so? (z.B. überrascht, erschrocken, ungläubig)
  • Wo schaut er hin? Was könnte dort sein? (z.B. etwas Kleines, Helles, Leuchtendes)

 

Dann betrachten wir nur das Gesicht des Mannes links:

  • Beschreibt den Mann.
  • Haltet eure Hand mal so, wie er es macht: Wann macht jemand eine solche Handbewegung? (z.B. erschrocken, man kann etwas nicht fassen, es ist einem etwas unangenehm)
  • Wo schaut er hin? Was könnte dort sein? (z.B. beide Männer schauen auf etwas, das zwischen ihnen ist, sie schauen ein wenig nach unten, ihre Gesichter leuchten: Es muss etwas Kleines, Helles… sein.)

 

Erst jetzt das ganze Bild zeigen und beschreiben lassen:

 

  • Wer ist außer den beiden Männern auf dem Bild? Sind sie drinnen oder draußen – woran siehst du das? Was seht ihr sonst noch?
  • Worauf schauen die Männer?
  • Beschreibt die Farben (z.B. leuchtend, fröhlich, klar…).
  • Die Farben passen zu diesem Teil der Geschichte, denn hier ist die Geschichte voller Freude und Leben. Am Anfang ist die Geschichte gar nicht so fröhlich, sondern sie beginnt mit zwei sehr traurigen Männern.

Bibelgeschichte  Bibelgeschichte

 

2. Erzählen oder Vorlesen der Geschichte von den Emmausjüngern (Lukas 24, 13-35).

 

Blind

 

„Gehst du mit mir nach Emmaus?“ fragte mich Kleopas. Ohne zu zögern stimmte ich zu. Ich war sogar froh über diesen Vorschlag. Wegen Jesus war ich nach Jerusalem gekommen. Doch der war vor drei Tagen gestorben. Was sollte ich also noch in Jerusalem?

 

Wir machten uns auf den Weg. Es tat mir gut, mit einem Freund unterwegs zu sein, der genauso geschockt war wie ich. Kleopas war ja auch ein Freund von Jesus gewesen. „Ich kann es immer noch nicht fassen!“ sagte ich zu ihm. Und Kleopas nickte traurig: „Ich hatte so fest geglaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Erinnerst du dich noch, wie er die Kranken heilte?“ Natürlich erinnerte ich mich. Aber ratlos musste ich feststellen: „Nur sich selber konnte er nicht helfen.“ Und mir kamen wieder die Bilder von Jesus auf seinem letzten Weg in den Sinn: Sein Rücken war blutig von den Schlägen der Soldaten, der Kopf verletzt von der Dornenkrone und der Körper schwach vom Tragen des schweren Kreuzes. So sah doch kein Retter aus.

 

Während wir sprachen, holte uns von hinten ein Mann ein. Eine Weile ging er neben uns her und hörte uns zu. Dann fragte er uns: „Worüber redet ihr da?“ Überrascht blieben wir stehen: Hatte der denn keine Ahnung? Kleopas meinte zu ihm: „Du kommst doch auch gerade aus Jerusalem: Hast du denn nicht mitbekommen, was dort in dieser Woche passiert ist?“

 

Der Mann zuckte mit den Schultern: „Was denn?“ Da sprudelte es aus mir heraus: „Na, das mit Jesus von Nazaret. Er war ein ganz besonderer Mann. Er sprach von Gottes Liebe und tat wunderbare Dinge. Trotzdem hat man ihn zum Tode verurteilt und gekreuzigt.“ Ich machte eine Pause.

 

Kleopas sprach weiter: „Wir hatten gehofft, er würde die Menschen retten. Aber seit drei Tagen ist diese Hoffnung zerstört.“ Er schluckte.

 

Da wir den gleichen Weg hatten, gingen wir zu dritt weiter. Ich erklärte dem Mann noch mehr: „Und das ist noch nicht alles. Heute Morgen gingen einige Frauen zu seinem Grab. Doch das Grab war leer. Zwar erzählten die Frauen etwas von einem Engel, der ihnen angeblich sagte: Jesus lebt. Aber ich glaube, man hat den Leichnam gestohlen. Ach, es ist alles so furchtbar.“

 

Bislang hatte der Mann nur zugehört. Doch nachdem wir alles berichtet hatten, fragte er uns: „Ist das denn so schwer zu verstehen? Glaubt ihr denn nicht, was die Propheten in der Bibel sagen?“ Und auf dem ganzen restlichen Weg nach Emmaus erklärte er uns, was Gott durch Mose und die anderen Propheten gesagt hatte. Was der alles wusste! So hatte ich das noch nie gesehen! Ich fing an zu verstehen, warum Jesus sterben musste. Und dass wir gerade deswegen neues Leben bekommen könnten.

 

Die Zeit verging wie im Flug. Schon wurde es Abend, und wir kamen in Emmaus an. Der Mann wollte weitergehen. Aber wir sagten zu ihm: „Es wird schon dunkel. Bleib lieber bei uns.“ Und wir luden ihn zum Essen ein.

 

Am Tisch nahm der Mann das Brot und sprach ein Gebet: „Groß bist du, Gott. Du hast den Himmel und die Erde gemacht. Du hast auch dieses Brot gemacht. Wir danken dir dafür.“ Dann brach er das Brot und gab es uns.

 

Und in diesem Moment war mir plötzlich klar: Dies hier war nicht irgendein Wanderer. Dies war Jesus! Wie konnte ich denn vorher so blind sein? Ich hatte mich zwar gewundert über alles, was er sagte. Und ich hatte ihm gerne zugehört. Aber dass es Jesus selber war, hatte ich nicht bemerkt. Vielleicht war ich zu traurig gewesen, um es zu bemerken.

Nun aber, in dem Augenblick, in dem mir alles klar wurde, war Jesus verschwunden.

 

Ich guckte Kleopas an. Der hatte es auch verstanden: „Die Frauen heute Morgen hatten Recht: Jesus lebt! Das müssen wir den anderen erzählen!“ Und obwohl es schon dunkel war, und obwohl der Weg weit war, liefen wir sofort zurück nach Jerusalem zu den anderen Freunden von Jesus.

 

Bevor wir aber etwas sagen konnten, erzählten diese uns ganz aufgeregt: „Stellt euch nur vor: Jesus ist wirklich auferstanden! Simon hat ihn selber gesehen!“

 

„Ja, wir wissen es schon“, sagten wir. Und dann erzählten wir von unserem Weg nach Emmaus: „Wir erkannten Jesus erst gar nicht. Unsere Augen und Herzen waren blind. Aber als er das Brot brach, so wie beim Abendmahl vor seinem Tod – da wurde uns klar: Dies ist Jesus. Er hat den Tod besiegt!“

nach Lukas 24, 13-35

 

Mit freundlicher Genehmigung aus: Petra Klippel, Und alle wurden satt. Jesus-Geschichten zur

Erstkommunion © 2012 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de

Gespraech  Impuls/Gespräch

 

3. Gespräch über die Geschichte und das Bild (je nach Alterstufe)

 

  • Was drücken die Gesichter der beiden Jünger aus? (z.B. jetzt erkennen sie Jesus, sie können es gar nicht glauben, am gebrochenen Brot erkennen sie den Herrn)
  • Das Brot ist das Zeichen, in dem Jesus selber sich zu erkennen gibt.
  • Die Jünger auf dem Bild schauen mit Erstaunen etc. (s.o.) auf das Brot.
  • Wie begegnen Menschen in der Kirche dem Brot, in dem Jesus selber verborgen ist? (Sie knien sich, sie machen eine Kniebeuge, sie verneigen sich, sie beten … )
  • Auch der Dichter unseres Liedes spricht von diesem Brot, in dem Gott selber verborgen ist. Was sagt er über das Brot und über sich?

4. Das Lied (nur 1. Strophe) wird gelesen / gesungen / angehört.

 

  • Die Kinder beantworten die Frage von oben. (z.B. der Dichter betet, er kommt vorsichtig nahe, er ist mit dem ganzen Herzen dabei, er spricht von einem „Wunder“, er schenkt sich, er findet sich arm)
  • Welche Körperhaltung hat der Dichter bei diesem Gebet vielleicht eingenommen? (z.B. betend, sich klein machend, staunend) Je nach Gruppe und Situation können die Kinder diese Haltungen körperlich darstellen. Sie können auch gemeinsam überlegen, wie sie diese Haltungen / Einstellung in ihrer Kirche Ausdruck verleihen können: z.B. Blumen vor den Tabernakel legen, eine Kerze entzünden, das Lied vor dem Tabernakel noch einmal in Ruhe gemeinsam singen.  

 

Je nach Wunsch und nach Alter der Teilnehmer können weitere Strophen gesungen werden.

 

 

Petra Klippel

Ursula Pies-Brodesser

Ihre Ansprechpartnerin

Ursula Pies-Brodesser

Anschrift

Erzbischöfliches Generalvikariat Abteilung Erwachsenenseelsorge Referat Ehe- und Familienpastoral

Marzellenstr. 32
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