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Forum Katechese

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Stellt dem Glück einen Stuhl hin - Workshop der Ehe- und Beziehungspastoral

(c) imaginando - Fotolia
Datum:
23. Juli 2020
Glück ist nicht machbar. Doch Menschen können etwas dazu tun, dass sie Glück empfinden. Zum Beispiel als Paar gemeinsam (mit Hilfe eines Schreiners) einen Stuhl bauen. Pastoralreferentin Regina Oediger-Spinrath, tätig in der Ehepastoral, hat es im Rhein-Erft-Kreis ausprobiert.

„Stell dem Glück einen Stuhl hin“ - diese Einladung in der Zeitschrift Themenzentrierte Interaktion (1/2003) fiel mir bei der Suche nach einem lockenden Thema für ein Familienwochenende mit älteren Kindern in die Hände und geht seitdem mit mir durchs Leben. Als Referentin für Ehepastoral reizte mich die Herausforderung, die Einladung der Zeitschrift als kreativen Zugang auf Paare hin zu fokussieren. Tatsächlich fand ich einen Schreiner, der Lust hatte, Paaren seine Werkstatt zu öffnen und dem Glück im wahrsten Sinne des Wortes einen Stuhl zu bauen. „Unser Schreiner“ schlug das Modell „Schwedenstuhl“ vor, ein Modell, das z.B. auch bei Pfadfinder-Gruppen sehr beliebt ist. (Zahlreiche Bauanleitungen dazu gibt es im Internet.)  Die gemeinsame handwerkliche Beschäftigung, die an diesem Tag (von 9 bis 17 Uhr) im Vordergrund steht, findet bei den Paaren eine große Resonanz; auch gerade den Männern gefällt diese Aktivität weitaus besser, als lange im Stuhlkreis zu sitzen. Aber auch manche Frau empfindet es als großes Erlebnis, an der Kreissäge zu arbeiten.

Zum Auftakt, für die Mittagspause (mit gemeinsamem Essen) und zum Abschluss des Tages versammele ich alle Paare um eine Werkbank zu einem kurzen, aber lebendigen Austausch. Zusätzlich bereite ich für die Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsgängen Impulse und Austauschangebote zu zweit vor und lege einzelnen Paaren zwischendrin Impulszettel auf ihren Arbeitsplatz. Auf Wunsch können sie sich auch eine Auszeit nehmen und bei einem kurzen Spaziergang als Paar ins Gespräch kommen.

Wir können Glück nicht machen, aber wir können uns für das Glück öffnen und offenhalten. Es geht um eine Haltung den unterschiedlichen Lebenserfahrungen gegenüber, die uns ein tiefes Glück ermöglicht. Welches Glück hält Gott für uns bereit?

Gut beginnen konnte ich mit einem Auszug aus Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf („Was ist ein Sachensucher?“)  und der chinesischen Geschichte „Glück oder Pech?“ Zur Vertiefung bieten sich Auszüge aus den Lektionen von „Hectors Reise – Die Suche nach Glück“ oder auch ein vertiefender Text von Pablo Picasso „Ich suche nicht – ich finde.“ an. Auch ist es spannend der Herkunft des Wortes nachzugehen. Als biblische Vertiefung habe ich mich für das Gleichnis „Der Schatz im Acker“ (Mt 13,44f) entschieden. Die Gottesherrschaft ist angebrochen und mitten unter uns und sie will entdeckt werden als Schatz für das Leben, für das Leben als Paar. Ich habe das Gleichnis als Bibliolog mit den Teilnehmenden erschlossen. Hierbei können diese sich z.B. in den Mann hineinversetzen und ihm ihre Gedanken und Gefühle leihen. Denkbar sind auch andere Zugänge zu dieser Schriftstelle. Es kann auch bereichernd sein, sich über eigene Erfahrungen mit der heilsamen Gegenwart Jesu Christi (s. Ehesakrament) auszutauschen.

Wichtig ist, gut zu schauen, welcher Impuls wann passt. Weniger ist mehr! Die Impulse wirken auch, wenn sich keine langen Gesprächseinheiten anschließen, sie aber zur „richtigen“ Zeit kommen.  Die Paare erhalten als „Give away“ alle Texte auf schönem Papier in einem Umschlag am Ende des Tages.

(Wer mehr Zeit für die inhaltliche Aneignung des Themas haben möchte, kann auch anbieten, einen fertigen Stuhl anzumalen (ggf. auch einen kleineren Dekostuhl)).

Die gemeinsame Erfahrung beim Schreinern öffnet schnell die einzelnen Paare und auch die Paare untereinander. Das Glück beim gemeinsamen Tun ist nicht zu übersehen. Eine zutiefst berührende und göttliche Erfahrung. Und der Stuhl, den die Paare nach Hause mitnehmen, bleibt eine dauerhafte Erinnerung und Einladung, sich für das Glück immer wieder neu zu öffnen.

 

Regina Oediger-Spinrath
Pastoralreferentin
in der Ehe- und Beziehungspastoral im Rhein-Erft-Kreis