Flüchtlingsboot setzt seine Reise durch das Erzbistum Köln fort

Köln - Boot aus Malta - Station in Kirche Herz Jesu in Euskirchen

3. Februar 2017 (pek170203)

Köln/ Euskirchen. Am Freitag, den 3. Februar, hat das Flüchtlingsboot seine Reise durch das Erzbistum Köln fortgesetzt. Seit der Adventszeit diente das sieben Meter lange Flüchtlingsboot aus Malta, das zunächst im Kölner Dom stand, in Sankt Maria in Lyskirchen als Basis für die dortige Milieukrippe.

Das Boot wurde im vergangenen Frühjahr vom Erzbistum in Kooperation mit der Hilfsorganisation MOAS (Migrant Offshore Aid Station) von Malta nach Köln gebracht, um an die zahllosen Flüchtlinge zu erinnern, die unter Lebensgefahr ihren Weg über das Mittelmeer suchen. Es diente Kardinal Woelki bei der Heiligen Messe zu Fronleichnam auf dem Roncalliplatz als Altar und ist seither Symbol und Mahnmal der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln. Unter der Überschrift „Alle in einem Boot“ ist das Flüchtlingsboot nun auf der Reise durch die Diözese.

 

Nächste Station des Bootes: Euskirchen

Mit der Kirche Herz Jesu in Euskirchen ist die Stadtpfarrei St. Martin jetzt der erste Gastgeber des Bootes außerhalb der Stadtgrenzen Kölns. Gemeinsam mit der Aktion Neue Nachbarn im Erzbistum Köln hat die Stadtpfarrei ein umfangreiches Begleitprogramm entwickelt.

  • Am Samstag, 4. Februar, wird in St. Martin um 17 Uhr eine Eröffnungsmesse gefeiert mit Dr. Frank Hensel, Diözesan-Caritasdirektor Köln und Leiter der Aktion Neue Nachbarn.
  • Am 5. Februar findet um 9. 30 Uhr eine Messe mit Matthias Kopp statt, dem Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz.
  • In der Woche bis zum 19. Februar sind weitere Aktionen im Rahmen der Themen „Flucht und Fluchtursachen“ rund um das Flüchtlingsboot in der Kirche Herz Jesu geplant. So findet beispielsweise am Montag ein Filmabend unter dem Titel „Im Schatten Europas – Eine Suche an den Grenzen“ von Elias Bierdel statt mit anschließender Möglichkeit zum Austausch. Donnerstags eröffnet um 20 Uhr die Fotoausstellung „Flucht hat Gesichter“ von Markus Henger. Am Sonntag, 19. Februar, wird um 9.30 Uhr eine Abschlussmesse gefeiert.

Während der Aktionswoche wird für die Hilfsprojekte in Aleppo von Bischof Georges Abou-Khazen OFM gesammelt. Nächste Stationen des Bootes sind die Kirchen St. Joseph in Solingen (1.-12. März) und St. Johann Baptist in Bergisch-Gladbach Refrath (14. -26. März).

 

Kooperation mit MOAS

Seit der Solidaritätsaktion „23.000 Glockenschläge“ am 19. Juni 2015 steht das Erzbistum Köln in engem Kontakt zu MOAS. Rund 230 Kirchen im Erzbistum Köln hatten den Solidaritätsabend für Flüchtlinge auf dem Roncalliplatz unterstützt und im Gedenken an die Flüchtlingsopfer ihre Totenglocke geschlagen. Im Frühjahr 2016 brachte das Erzbistum Köln dann in Kooperation mit MOAS das Flüchtlingsboot von Malta nach Köln, als Zeichen dafür, wie viele Flüchtlinge auch weiterhin im Mittelmeer sterben. So ertranken alleine im Jahr 2016 laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR 5.000 Menschen bei ihrer Flucht über das Wasser.

 

MOAS ist eine Hilfsorganisation, die sich der Rettung von Leben auf See widmet, indem sie eine professionelle Suche organisiert, um Menschen zu finden, die in Not sind. Anfang Januar hatte das Ehepaar Catrambone, Gründer von MOAS, dem Erzbistum als Dank für seine Unterstützung, die Flagge als Leihgabe überreicht, unter der ihr Schiff Phoenix auf dem Mittelmeer unterwegs ist, um das Leben von Flüchtlingen zu retten. Als Zeichen der engen Verbundenheit verbleibt sie nun solange im Erzbistum Köln, bis die Phoenix wieder im Einsatz ist. Die Flagge ist gemeinsam mit dem Flüchtlingsboot nach Euskirchen gebracht worden.