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Angehörige & Freunde/innen | Trennung & Scheidung | Erzbistum Köln

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Angehörige & Freunde/-innen

Mit dieser Seite wenden wir uns an Menschen im Umfeld von sich trennenden Frauen und Männern.
Auch diese sind Mit-Betroffene. Vieles ändert sich im Kontakt zu guten Freunden und Freundinnen, zu Nachbarn, Kindern und Schwiegerkindern, zu Enkeln und Urenkeln, zu Tante und Onkel..., wenn Trennungen vollzogen werden.
Fragen tauchen auf und Unsicherheiten machen einen Kontakt oftmals schwer.

 

Wir möchten Ihnen
als Eltern einer sich trennenden Tochter oder eines sich trennenden Sohnes
als guter Freund oder gute Freundin
als Bekannte oder Bekannter
Ideen und Hinweise geben, wie Sie selbst gut mit dieser Situation zurecht kommen und gleichzeitig für Getrennte hilfreich werden können.

"Mein erwachsenes Kind trennt sich vom Partner"

Auch wenn Ihre Kinder längst erwachsen sind, sobald es ihnen schlecht geht, leiden Sie als Eltern mit. Das ist nicht anders, wenn die Ehe Ihres erwachsenen Sohnes oder Ihrer Tochter zerbricht. Sind Kinder bzw. Enkelkinder betroffen, ist es besonders schwer. Es sind doch wahrscheinlich die Menschen, die Ihnen am meisten am Herzen liegen. Sie können Ihnen leider das damit verbundene Leid und die daraus entstehenden Konsequenzen nicht ersparen. Das Paar muss die Schwierigkeiten selbst bewältigen. Doch wenn diese Ihre Liebe, Ihren Respekt und Ihr Mitgefühl spüren, können sie darin einen Halt und eine Kraft erleben, die ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die entsprechenden Schritte zu gehen.

Wie geht es Ihnen selbst in dieser Situation?

Vielleicht trifft es Sie wie ein Schock, vielleicht sind auch Ihre Gefühle durcheinander geraten. Sie können aufgebracht sein, traurig, verzweifelt oder wütend, sich hilflos und ohnmächtig fühlen. Es können auch bei Ihnen Ängste da sein, wie es wohl weiter geht. Es ist sicher für Sie eine aufwühlende und schwierige Zeit. Auch Sie erleben einen Verlust. Ihre Familie wird nicht mehr selbstverständlich so wie bisher zusammen sein, sich besuchen, feiern, sich begegnen. Das ist auch für Sie schmerzlich. Und auch wenn eine neue Form gefunden wird, bleibt der Verlust. Das was geschieht ist auch sehr verunsichernd und bis wieder neue Ruhe und Klarheit eingetreten ist, wird es eine Zeit lang dauern. Das braucht Geduld und Vertrauen.

Wie können Sie jetzt helfen?

Aus der Not heraus suchen Sie sicher nach Möglichkeiten zu helfen. Es kann auch sein, dass Sie darüber nachdenken, wie Sie die Trennung oder Scheidung abwenden können. Wenn es eine solche Entscheidung gibt, hat es meist bei dem betroffenen Paar eine lange Zeit von Auseinandersetzungen, Gesprächen, intensivem Nachdenken und sehr verschiedenen Lösungsversuchen gegeben. Dem Paar scheint die Trennung letztendlich die Lösung aus einer unerträglichen Situation zu sein. Es ist eine schwere Entscheidung und die Verantwortung dafür liegt allein bei dem Paar. Die beiden und die Kinder haben auch mit den Konsequenzen zu leben. Keiner kennt die genauen Zusammenhänge besser als die beiden. Ratschläge sind oft schwierig. Hilfreich ist alles, was unterstützt, zur Ruhe zu kommen, die eigene Entscheidung zu treffen und gut zu überprüfen. Ihr Mitgefühl für die schmerzhafte und traurige Situation, für Wut und Verzweiflung hilft sicher sehr. Das kann sich im aufmerksamen Zuhören, in Ihrer Freundlichkeit und Ihrer tröstenden Umarmung genauso ausdrücken wie in geduldiger Zurückhaltung. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Sohn bzw. Ihre Tochter erwachsen ist und eine wichtige Lebensentscheidung zu treffen hat. Es müssen eigene Lösungen gefunden werden. Schenken Sie ihr oder ihm Ihr Vertrauen und Zutrauen und glauben Sie an seine bzw. ihre Potentiale. Das wird stärken und Mut machen, wenn Sohn oder Tochter selbst mit den verschiedenen Gefühlen, den Selbstzweifeln und mangelndem Selbstvertrauen zurechtkommen müssen.

Haben Sie ähnliche schmerzhafte Erfahrungen in Ihrem Leben gemacht?

Es mag sein, dass die Trennung Sie mit eigenen Konflikten in Ihrer Ehe und Partnerschaft konfrontiert oder an eigene schmerzhafte Erfahrungen erinnert. In solchen Situationen bricht oft das Unverarbeitete auf. Das kann sich mit den Wahrnehmungen der gegenwärtigen Situation vermischen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre eigenen Fragen, Verletzungen und Themen. Es könnte Ihnen helfen, mit einer vertrauten Person darüber zu sprechen und so gelassener für die Gegenwart zu werden.

Kann Ihnen Ihr Glaube helfen?

Vielleicht sind Sie entsetzt, weil eine solche Entscheidung gegen ihre christliche Werthaltung geht und Ihnen noch vermittelt wurde, dass bei Trennung und Scheidung eine schwere Schuld vorliegt. Doch die Gründe, die zu Trennungen führen sind vielschichtig. Ist es Ihnen möglich, im Gebet wieder Kraft, Ruhe und Vertrauen zu gewinnen? Wir glauben an eine Gott der Barmherzigkeit und Liebe, der das Leid des Menschen erkennt und sich ihm in Gnade zuwendet. Jetzt sind Sie und vor allem das betroffene Paar besonders darauf angewiesen, sich Seiner Weisheit und Liebe anzuvertrauen. Seine Wege sind oft undurchsichtig. Kann Ihnen ein Gespräch mit einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin helfen?

Sollten wir mit unserer Tochter oder unserem Sohn sprechen?

Sicher ist es schwer, von außen genau zu verstehen, wie es zur Trennung kam. Es kann sein, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter nicht darüber sprechen möchten. Das kann nur respektiert werden. Wenn Sie signalisieren, dass Sie zum Gespräch bereit sind, sind die Türen offen. Dann kann sie oder er selbst entscheiden, ob das Gespräch jetzt guttut. Wenn es Ihnen wichtig ist, Ihre Sichtweise mitzuteilen, dann wählen Sie einen geeigneten Zeitpunkt, wo Sie ruhig und ungestört zusammen sitzen. Bitten Sie darum, Ihren Standpunkt äußern zu dürfen und sagen Sie, was Ihnen wichtig ist. Dann kann Tochter oder Sohn darüber nachdenken und es in die eigene Entscheidung gegebenenfalls einbeziehen.

Was können Sie für Ihre Enkelkinder tun?

Für Ihre Enkelkinder haben Sie möglicherweise jetzt eine große Bedeutung. In Zeiten starker Auseinandersetzungen oder der Trennung der Eltern können diese die Kinder oft nicht mehr aufmerksam wahrnehmen. Die Kinder merken die Aufregung und Veränderung der Eltern und machen sich viele Gedanken und Phantasien darüber, was ist und was passieren kann. Sie trauen sich vielleicht nicht zu fragen oder von sich zu sprechen, weil sie die Eltern nicht zusätzlich belasten wollen oder weil sie die Zurückweisung befürchten. Sie können auch Angst haben, selbst schuld am Streit der Eltern zu sein und Anlass zur Trennung. Oder sie fühlen sich verantwortlich für einen oder beide Eltern, damit es ihnen wieder gut geht. Kinder fühlen sich in diesen Zeiten oft einsam, weil die Eltern und auch die anderen ihrer Umgebung vorwiegend mit sich und den aktuellen Handlungsschritten beschäftigt sind. Wenn Sie jetzt so wie es geht und angemessen ist, für Ihre Enkelkinder da sind, mit ihnen einen normalen Tag verbringen, spielen, mit ihnen sprechen und zuhören, helfen sie ihnen, einen Ort der Geborgenheit und Sicherheit zu erleben, an dem sie einfach nur Kind sein können und sich mit den eigenen Bedürfnissen, Themen und Aufgaben beschäftigen können, bis die Eltern wieder mehr zur Ruhe gekommen sind und für die Kinder sorgen können. Auch den Kindern tut es gut, wenn sie bei Ihnen Zuversicht, Vertrauen in die Zukunft und Mut erleben können, wenn Sie die Erfahrung machen, dass das Leben gut weiter geht.


Möglicherweise kommen auch Sie an Ihre Grenzen und wünschen sich einen Gesprächspartner oder fachliche Unterstützung. Dann können Sie sich an eine Beratungsstelle wenden, evt. auch Therapie in Anspruch nehmen oder eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger aufsuchen.


Wir wünschen Ihnen Kraft, Gelassenheit und Vertrauen für diese herausfordernde Zeit der Veränderung und vor allem, dass Sie darin immer wieder die Liebe erleben können. Wir wünschen Ihnen dass Sie bald etwas von einer Veränderung erkennen können, in der Sie spüren, dass aus allem Bemühen etwas Gutes entsteht.

 

Elisabeth Reiter, Leiterin der Katholischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen in Siegburg

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