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Die Kinder im Blick halten | Trennung & Scheidung | Erzbistum Köln

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Die Kinder im Blick halten

Die Situation für Kinder vor, während und nach der Trennung der Eltern kann ganz unterschiedlich sein. Die Herausforderungen, die für Kinder aus einer Trennung erwachsen, sind von den je besonderen Bedingungen in der Familie und dem für sie bedeutsamen Umfeld abhängig: von dem, was Kinder vor der Trennung erleben, von dem, was sich alles für sie verändert, von dem, wie Freunde und Verwandte reagieren usw. Natürlich spielt das Verhalten von Mutter und Vater eine entscheidende Rolle.

Wie können Eltern ihre Kinder in der Trennungssituation unterstützen und sie bei der Bewältigung der Anforderungen der veränderten Lebenssituation stützen?

Wir wissen, dass Kinder für ihre Entwicklung Liebe, Anerkennung und Zuwendung spüren müssen. Darüber hinaus brauchen sie einerseits Klarheit, Orientierung und Sicherheit, andererseits Freiräume, um ihre Autonomie zu erproben. Dies gilt auch für die Zeit der Trennung und für die Zeit danach.

Für Eltern in der Trennungssituation leiten sich daraus folgende Überlegungen ab:

Hilfreich ist es, wenn ein Kind weiterhin im direkten Kontakt zu Mutter und Vater liebevolle Zuwendung erfahren kann und spürt, dass es durch die Trennung keinen von beiden verlieren wird.

So können Ängste - „Wenn die Mama den Papa verlässt, verlässt sie mich vielleicht auch.“ - gemildert werden, das Kind erfährt sich als bedeutungs- und wertvoll und wird im Aufbau seines Selbstwertgefühls gestärkt.

Wichtig ist hierbei die Erfahrung, dass es nicht wählen muss zwischen Vater und Mutter, sondern beide gleichermaßen lieben darf, ohne sich einem Elternteil gegenüber als illoyal zu empfinden. Unerträglich ist es für Kinder zu spüren, dass sie durch die Liebe zum Vater die Mutter kränken und umgekehrt.

Wenn es zu einer bestimmten Zeit unmöglich ist, den direkten Kontakt zu Mutter oder Vater aufrecht zu erhalten, unterstützt es Kinder, wenn Positives über den abwesenden Elternteil erhalten bleibt oder entwickelt wird und die Liebe des Kindes zu dieser Person respektiert wird.

Idealerweise führen Mutter und Vater gemeinsam ein Gespräch mit dem Kind, in dem sie ihm ihre Entscheidung zur Trennung mitteilen, Gründe altersgerecht benennen und über das, was stabil bleibt und das, was sich verändern wird, informieren.

Hilfreich sind hier besonders Antworten auf Fragen zur Alltagsorganisation: Bei wem werde ich wohnen? Kann ich im Kindergarten, in der Schule bleiben? Wer bringt mich zum Fußball? usw. Zu diesem frühen Zeitpunkt ist häufig manches auch für die Eltern noch unklar. Dies kann benannt werden. Es sollte dabei deutlich werden, dass es in der elterlichen Verantwortung bleibt, in Zukunft für Klarheit zu sorgen.

Sicherheit vermittelt die Zusage, dass das Kind Mutter und Vater weiterhin sehen kann – wenn dies zutreffend ist. Für Klarheit sorgt, dass die Eltern als erwachsenes Paar die Verantwortung für die Trennung und für die Gestaltung des Lebens nach der Trennung übernehmen. Häufig fühlen sich Kinder als Verursacher der Trennung und haben Schuldgefühle. Gerade kleinere Kinder, die von ihrer Entwicklung her in einem auf sich selbst bezogenen Weltbild verhaftet sind, erleben Schuldgefühle, die durch die klare Verantwortungsübernahme wenigstens gemindert werden können.

Heute wissen wir auch, dass Kinder – bewusst oder unbewusst – Sorge für ihre Eltern übernehmen, indem sie auf ihre ganz eigene Weise versuchen, zum emotionalen Geleichgewicht der Eltern beizutragen, sowohl durch besonders unauffälliges Verhalten wie auch durch störendes Verhalten, um z. B. vom Problem abzulenken. Kinder versuchen insbesondere den Elternteil, den sie für den schwächeren, den „Verlierer“ halten, zu unterstützen; denn sie möchten, dass es beiden gut geht. Hier wirkt ein eindeutiges Signal der Eltern, dass sie selbst die Verantwortung für ihr Wohlergehen in die Hand nehmen, entlastend auf die Kinder.

Auch wenn die Eltern grundsätzlich die Verantwortung für die Gestaltung der Situation nach der Trennung tragen, macht es Sinn und stärkt es Kinder, wenn sie altersgemäß im von den Eltern festgelegten Rahmen in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden:

So kann man ein achtjähriges Kind mitentscheiden lassen, an welchem Wochentag es den von ihm getrennt lebenden Elternteil sieht, wie sein Zimmer oder seine Zimmerecke dort eingerichtet wird, nicht aber, bei wem es überwiegend wohnen wird.

Getroffene Entscheidungen sollten dabei immer wieder sich veränderten Interessen und Bedürfnissen der heranwachsenden Kinder angepasst werden. Auch die Gefühle, die das Kind in dieser Situation erlebt, brauchen Raum und Zeit. Das Ausdrücken-Dürfen der Vielfalt der Gefühle ist ein wichtiger Schritt in Richtung Trennungsbewältigung für das Kind. Eltern können ihren Kindern nicht Schmerz und Trauer ersparen, sie können das Kind aber unterstützen, indem sie ihm die Bewältigung zutrauen.

Jedes Kind hat den Wunsch in einer „guten Familie“ aufzuwachsen. Eine Trennung beendet nicht das Familie-Sein und das Gefühl in einer „guten Familie“ zu leben, kann in sehr unterschiedlich gelebten familiären Bezügen entstehen und Bestand haben. Ein Umfeld, das Kindern in dieser Situation eine gesunde Entwicklung zutraut, sie stützt und ermutigt auf ihrem Weg.

Weitere Informationen

  • Elisabeth Mackscheidt, Was Kindern hilft, wenn ihre Eltern sich trennen >>>
  • Elisabeth Placke-Brüggemann, "Redet mit mir!" Appelle von Kindern in Trennungs- und Scheidungsfamilien (PDF-Datei)
  • Kursmodell "Kinder im Blick" für Mütter und Väter nach Trennung (Linkt führt zu Alleinerziehen.info)