Zum Inhalt springen

Die Trennungssituation gestalten

Bild 1
Bild 1
Bild 1
Bild 1
Bild 1
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?
Bild 2
Bild 2
Bild 2
Bild 2
Bild 2
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?
Bild 3
Bild 3
Bild 3
Bild 3
Bild 3
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?
Bild 4
Bild 4
Bild 4
Bild 4
Bild 4
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?
Bild 5
Bild 5
Bild 5
Bild 5
Bild 5
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?
Bild 5
Bild 5
Bild 5
Bild 5
Bild 5
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?
Bild 6
Bild 6
Bild 6
Bild 6
Bild 6
Aus.
Aus einander.
Was kann werden?

Die Trennungssituation gestalten

Vielleicht sind Sie noch fassungslos aufgrund der vollzogenen Trennung und der Gedanke an Gestaltungsmöglichkeiten Ihres Leben ist Ihnen (noch) völlig fremd. Vielleicht haben Sie selbst die Trennung vollzogen und sind überrascht, dass Sie (noch) keine Antwort auf die Frage haben, wie es weitergehen soll. Vielleicht haben Sie schon Ideen und möchten Sie gerne umsetzen, werden aber von Ihrem ehemaligen Partner / Ihrer ehemaligen Partnerin gebremst, weil sie Ihrem Tempo nicht folgen kann.
Vielleicht…

Trotz dieser großen Unterschiedlichkeit möchten wir Ihnen einige grundsätzliche Gedanken zur Frage der Gestaltung in Trennungssituationen anbieten.

Jeder Trennung geht eine mehr oder wenige lange Ambivalenzphase bei mindestens einer Person voraus, in der die Beziehung geprüft wird und es ein Schwanken zwischen "gehen" oder "bleiben" gibt. Während eine sich manchmal jahrelang mit der Frage einer Trennung beschäftigt, fühlt sich die andere Person oft in der Beziehung ganz sicher. Wird dann der Trennungswunsch ausgesprochen, trifft es die eine Person ganz überraschend, während die andere sich schon mit dieser Entscheidung befasst, manches schon betrauert und sich innerlich bereits ein großes Stück entfernt hat. Dies führt zu einer „Ungleichzeitigkeit“ bei der Trennungsbewältigung, zu je unterschiedlichen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen. Diese Ungleichzeitigkeit kann lange anhalten, so dass immer dann wenn einer gerade bereit ist, auf den anderen zuzugehen und das, was gemeinsam zu entscheiden ist (gerade wenn Kinder betroffen sind), wohlwollend zu besprechen, der andere dann gerade gar keine Bereitschaft zur Kooperation zeigen kann. Dies macht es schwer, konstruktive Lösungen für gemeinsam zu Klärendes zu finden.

Auch wenn die Trennungszeit eine Zeit voller starker Emotionen ist und viel Energie dadurch gebunden wird, braucht es Entscheidungen. Für denjenigen, der die Trennung nicht will, ist es besonders schwierig. Das vom Gesetz vorgesehen Trennungsjahr macht deutlich, dass in dieser Zeit nicht Alles endgültig entschieden werden muss, aber zumindest Regelungen für eine Übergangszeit getroffen werden. Wenn Kinder betroffen sind, müssen schnell Regelungen gefunden werden, die zum einen Sicherheit geben, zum anderen auch an sich verändernde Lebensbedingungen anpassbar sind. Zu den Themen, die schnell entschieden werden, gehören: Wer sagt was den Kindern, den Freunden / -innen, den Verwandten? Bleibt jemand in der gemeinsamen Wohnung? Was geschieht mit den gemeinsam erworbenen Einrichtungsgegenständen? Wer ist in welchem Umfang erwerbstätig? Wer ist wann für die Kinder verantwortlich? Wie wird es in Zukunft bei Festen und Feierlichkeiten sein?

Neben diesen Fragen, die gemeinsam zu beantworten sind, gibt es eine ganze Reihe von Gestaltungsfeldern, in denen jede Person für sich Entscheidung trifft: Wo und wie will ich leben? Welche Hobbies kann ich wieder (entdecken)? Welche Freundschaften will ich besonders pflegen? Wie gestalte ich meinen Tagesablauf? Was möchte ich mir erhalten, was verändern? Manches davon ist ungewohnt, manches kann Angst machen, manches kann mit Freude angegangen werden. An vielen kleinen Dingen kann ich spüren, wie ich die Trennungssituation gestalten kann und wie Veränderung geschieht.

Untersuchungen zeigen, dass es meist ein bis drei Jahre dauert, bis sich nach einer Trennung wieder verlässliche und sichere Strukturen herausgebildet haben. Scheuen Sie nicht, sich in dieser Zeit Unterstützung zu suchen, in Ihrem privaten Umfeld und in Beratungsstellen.

Ich wünsche Ihnen, dass das Wissen „Alles braucht seine Zeit“ Ihnen helfen kann, die belastete Zeit, die eine Trennung mit sich bringt, auszuhalten.

„Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären, eine Zeit zum Sterben, … eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz, eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen…“ (aus: Kohelet 3)