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Danke für die Schöpfung

Datum:
23. Sep. 2020
Gottesdienstelemente zum Thema ‚Dank‘

Die psychologische Forschung hat festgestellt: Danken tut gut, führt zu größerer Zufriedenheit und öffnet den Blick für Chancen und Möglichkeiten. Danken kann man für Personen, Dinge, aber auch für Entdeckungen und Empfindungen. Um das Danken zu ‚lernen‘, braucht es Aufmerksamkeit für die Um- und Mitwelt, Entdeckungsgeist, Empathie und Sprache, um dem Dank Ausdruck zu geben.
Der vorliegende Gottesdienstentwurf greift diese Punkte anhand eines praktisch greifbaren Beispiels auf.

Material

 

Zum Gebrauch der Schriftfarben:

Schwarz Erläuterungen zur Vorbereitung und zum Ablauf
Blau Elemente im Gottesdienstablauf
Grün Textvorschläge

 

> Hier können Sie den Gottedienst-Vorschlag zum Ausdrucken herunterladen (PDF)

Eröffnung

Lied und Liedaktion

„Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang“
Das Lied kann als Bewegungslied zu Beginn des Gottesdienstes stehen. Solange Corona-bedingt gemeinsames Singen im Gottesdienst nicht erlaubt ist, kann ein/e Musiker/in die Melodie spielen und ein/e Sprecher/in den Text einsprechen. Die Teilnehmenden können ‚mit ihren Körpern singen‘, indem sie Bewegungen passend zum Text mitmachen:

  • Vom Aufgang der Sonne:
    Mit den Händen eine Sonne bilden und stehend von links unten nach oben zur Mitte führen
  • Bis zu ihrem Niedergang:
    die ‚Sonnenhände‘  dann nach rechts unten führen
  • Sei gelobet der Name des Herrn:
    Die Arme gestreckt nach oben führen und winken
  • Sei gelobet der Name des Herrn:
    Sich winkend um sich selber drehen.

Das Lied kann mehrfach hintereinander ‚gesungen‘ werden. Es ist auch als Kanon möglich.

 

Begrüßung/Einführung

Sofern sie noch nicht entzündet ist, wird nun die Jesus-Kerze angezündet.

Zu Beginn des Gottesdienstes wollen wir die Kerze entzünden. Sie erinnert uns mit ihrem Licht und ihrer Wärme daran, dass Gott immer bei uns sein und Licht und Wärme für uns sein will.

So beginnen wir unseren Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Der Gottesdienst beginnt mit einem Ratespiel: eine Birne soll erraten werden. Sie steht als ein Teil der Schöpfung, für die im Gottesdienst gebetet und gedankt werden soll.

Der/die Gottesdienst-Leitende lädt die Teilnehmenden ein, zu erraten, was er/sie beschreibt. Die Birne wird hierbei noch nicht gezeigt, vielleicht ist sie unter einem Tuch oder in einem Korb versteckt.

  • Was ist das?
    • Außen ist es grün
    • Manchmal auch gelb oder rot
    • Innen ist weiß
    • Es hat aber auch kleine braune Anteile
    • Manchmal ist es hart, manchmal weich
    • Es ist rund, aber auch lang
    • Man kann es essen

Habe ich euch jetzt neugierig gemacht? 
Es ist eine Birne.
Heute geht es im Gottesdienst um die Birne. 
Und um Dankbarkeit. 
Warum das zusammengehört? 
Was das miteinander zu tun hat? 
Das wollen wir heute im Gottesdienst erfahren. Und erleben.

Zuerst aber wollen wir beten.

 

Gebet

Guter Vater im Himmel. Heute Morgen sind wir durch kräftigen Wind (Passendes einsetzen: buntes Laub/ schönes Sonnenlicht / tröpfelnden Regen…) hierhergekommen. Wir freuen uns, dass wir hier nun warm und gemütlich zusammen sind, jeder und jede mit genug Platz um sich herum. Sei du bei uns heute in diesem Gottesdienst und mache unsere Herzen und unsere Ohren offen für die Begegnung miteinander und mit dir. Amen

Wortgottesdienst

Hinführung zur Lesung/ Erlebniselement

Habt ihr jetzt Appetit auf die Birne bekommen? Gleich mal vorweg: wenn ihr gleich nach Hause geht, dann findet ihr auf dem Tisch an der Kirchentür viele Birnen. Jede/r darf eine mit nach Hause nehmen.
Aber bevor wir die Birnen essen, wollen wir sie einmal genau anschauen. Zuerst schauen wir sie uns noch einmal von außen an. Wie sieht sie aus? Welche Farbe, welche Form hat sie? 

Jetzt schneide ich sie auf:

Birne
  • Oberen Zipfel abschneiden:
    Wie sieht das Stückchen aus?
    Teilnehmende beschreiben lassen, z.B. wie ein Zipfelmütze. Oder, wenn man sie umdreht und den Stiel an den Mund hält: wie ein Sprachrohr….
  • 2 cm tiefer eine Scheibe abschneiden:
    Wie schaut dieses Stückchen aus?
    Wieder Teilnehmende beschreiben lassen: Wie ein Mond oder eine Sonne. Vielleicht sogar wie eine Hostie?!
  • Eine Scheibe ums Kerngehäuse herum abschneiden:
    Und wie schaut dieses Stückchen aus?
    Wieder Ideen sammeln: wie ein Stern, wie ein Tisch, um den winzig kleine Wichtel sitzen ….
  • Den untersten Teil anschauen und ebenso beschreiben lassen.

Alle Teile gut sichtbar auf einem Brettchen platzieren und zu Gottesdienstkerze und Bibel stellen. Darauf hinweisen, dass sie sich während des Gottesdienstes verfärben werden, dass das aber für Geschmack und Genuss nicht schadet. Ggf. die einzelnen Schnitte kurz in eine Schale mit Zitronenwasser tauchen, dann bleiben sie länger frisch.

Zusammenfassung und Überleitung zur Bibel-Lesung

Jedes Jahr im Herbst wachsen wunderbare Birnen. Sie schmecken nicht nur den Menschen: auch viele Tiere freuen sich an den leckeren Birnen und fressen sich daran satt: Igel, Vögel, Kaninchen und auch Füchse und Wespen….
Und nicht nur Birnen gibt es, die Mensch und Tier satt machen: das ganze Jahr über lässt Gott es in der Schöpfung, auf der Erde wachsen und gedeihen, damit niemand hungern muss.
(Hier kann man auffordern, anderes zu benennen) Über all das, was Gott für Mensch und Tier geschaffen hat, erzählt auch eine Bibelgeschichte. Wir wollen sie miteinander hören.

 

Bibellesung

aus dem Matthäusevangelium Kapitel 6, Verse 24-34 : Von der rechten Sorge
(siehe Einheitsübersetzung oder Bibelserver-Link oben unter Material
oder aus dem Evangelium in leichter Sprache siehe Link zum Bibelbild unter Material).

 

In der Bibelstelle steht ein merkwürdiges Wort: ‚Mammon‘. Das ist ein aramäisches Wort (also die Sprache, in der Jesus redete) und bedeutet so viel wie >Luxus, Reichtum<. Jesus sagt seinen Freunden: jagt nicht dem Luxus und Reichtum nach! Sorgt euch nicht um Morgen!

Das ist eine Einladung, das wirklich Wichtige im Leben zu suchen und zu entdecken: Glück, Zufriedenheit, Freundschaft...Und all das kann durch keinen >Mammon<, das kann durch kein Geld in der Welt erkauft werden.

Man kann es entdecken. Manchmal im Kleinen. So, wie wir eben vieles entdeckt haben in der Birne:

  • Wie man mit ihr ein Spiel spielen kann. 
  • Wie man an ihrem Aussehen Freude haben kann. 
  • Und nachher, wenn ihr eine Birne mit nach Hause nehmt und sie zuhause esst: wie gut sie schmeckt. 
  • Und wie schön es ist, wenn man sie miteinander teilt. 

All das sind Botschaften: entdecke das Glück, entdecke das Schöne, dass dich umgibt. 

 

Antwort der Feiernden auf Gottes Wort (Lobpreis und/oder Dank)

Für all das Schöne, dass uns umgibt und von dem wir leben können, wollen wir Gott Dank sagen. Das können wir wieder mit einem ‚bewegten Lied‘ tun – wir singen wieder mit dem Körper.

 

Lied und Liedaktion

  • Für Speis und Trank
    eine Hand zum Brot-Brettchen, die andere zum Becher formen
  • fürs täglich Brot
    beide Hände zur Brotschale zusammenlegen
  • wir danken dir
    Hände zum Gebet zusammenlegen
  • o Gott
    Hände zum Himmel strecken und winken.

 

Fürbitten

An dieser Stelle können die Teilnehmenden eingeladen werden, Dinge zu nennen, für die sie Dank sagen möchten. Der/Die Gottesdienstleitende greift die Begriffe auf und formuliert daraus Fürbitten. 
Beispiele:

Birne / Baum / Kleidung / Eltern / Arbeit / Kindergarten…

Birne:
Wir freuen uns über die vielen Früchte, die so lecker schmecken und satt machen. Wir bitten für all diejenigen, die das Obst anbauen und ernten: dass sie ihre Arbeit mit Freude tun und für ihr Engagement angemessen entlohnt werden.

Baum:
Wir bestaunen die großen Bäume, die Früchte tragen. Schütze die Plantagen und Wälder, dass sie im Klimawandel nicht untergehen.

Kleidung:
Wir freuen uns über wärmende und schmückende Kleidung. Hilf uns, daran mitzuwirken, dass Herstellung und Entlohnung gerechter werden.

….

Guter Vater, alle diese Anliegen, Wünsche und Hoffnungen sagen wir dir und vertrauen darauf, dass du uns hörst und hilfst, deine Welt schön und wunderbar zu erhalten und zu genießen. Amen.

Gemeinsam wollen wir beten, was Christinnen und Christen überall auf der Welt beten, es ist ein großes Dankgebet, das Jesus seine Freundinnen und Freunde gelehrt hat:

Vater unser

Entlassung

Segnungsbitte

Bevor wir nun nach Hause gehen, wollen wir Gott um seinen Segen bitten:

Guter Vater im Himmel,

Segne uns, wenn wir nun nach Hause gehen.

Segne uns, wenn wir zuhause miteinander die Birnen essen.

Segne uns mit Phantasie für deine Schöpfung und mit Freude über all das, was du uns schenkst.

Bleib bei uns allezeit, darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen.

 

Überleitung in den (All)Tag

Hinweis, beim Verlassen des Gottesdienstraumes Abstand zu halten, besonders am Tisch mit den Birnen.

Einladen, zuhause auch bei anderen Dingen zu entdecken, wie vielseitig es ist und was man alles daran und daran entdecken kann. Und dafür Gott auch im Alltag zwischendrin mal ‚Danke‘ zu sagen.