„Wir wissen wenig über den Islam. Wie können wir ein differenziertes Wissen über den Islam bekommen?“ - Diese von Seminaristen gestellte Frage war Ausgangspunkt für eine Studienwoche vom 12. bis zum 16. Oktober 2015 mit dem aus Kairo stammenden Jesuitenpater Prof. Dr. Samir Khalil Samir, Prorektor des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom und profunder Kenner des Islam.
Den imposanten Auftakt zu dieser Woche bildete eine Podiumsdiskussion im Kölner Maternushaus. Moderiert von Dr. Hanns-Gregor Nissing vom Geistlichen Zentrum der Malteser in Ehreshoven, diskutierten Prof. Samir und der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio über „Das Verhältnis von Christentum und Islam im Kontext einer demokratischen Gesellschaft“. Hier der Staatsrechtler, der das Verhältnis von Religion und Staat im Blick hat und dort der Christ, der in einem islamisch geprägten Land aufgewachsen ist und die Perspektive der muslimischen Gläubigen kennt. So wurde der Abend für die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem großen Gewinn.
Die ganze Woche folgten für die Seminaristen Vorträge von Prof. Samir in unserem Haus, im Collegium Albertinum und im Priesterseminar in Köln. Da Prof. Samir bei uns im Seminar wohnte, ergaben sich viele Gelegenheiten, mit ihm zu diskutieren und von seinem Erfahrungsschatz zu profitieren.
Abgerundet wurde die Woche durch einen Besuch der Moschee in Köln-Chorweiler, bei dem Hakan Aydin, der Vorstandsvorsitzende der DITIB (Dachverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V.) Chorweiler, uns den Islam und sein Gesicht in Köln aus islamischer Perspektive vorstellte. Die Gelegenheit zum interkonfessionellen Austausch wurde gut genutzt und eine Führung durch die Moschee ermöglichte einen besseren Eindruck in die Glaubenspraxis der Muslime.
So wurde der Bitte der Seminaristen nach mehr Wissen über den Islam in vielfältiger und lebendiger Weise entsprochen.