Häufig gestellte Fragen zur Priesterausbildung

Was Sie immer schon mal wissen wollten.
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Was Sie immer schon mal wissen wollten. Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

Fragen zum Ausbildungsbeginn

Auf das fünfjährige Magister-Studium der Katholischen Theologie in Bonn folgen zwei Jahre praktische Ausbildung am Priesterseminar in Köln verbunden mit dem Einsatz in einer Gemeinde bis zur Priesterweihe. Darauf folgt in der Berufseinführung das Neupriesterjahr in derselben Gemeinde, das mit mit einer Abschlussphase im Priesterseminar endet. Insgesamt sind es also 7 Jahre bis zur Priesterweihe und 8 Jahre bis zum Abschluss der Ausbildung.

Beim Collegium Albertinum in Bonn. Dort ist Repetent Dr. Peter Rieve der erste Ansprechpartner für ein Informations- bzw. ein erstes Bewerbungsgespräch (E-Mail: repetent[@]albertinum.de; Tel.: 0228 2674 140).

Wer noch nicht weiß, ob er Priester werden möchte oder vielleicht einen anderen kirchlichen Beruf, der kann sich bei Regens Regamy Thillainathan informieren und die Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ kontaktieren (E-Mail: berufe-der-kirche[@]erzbistum-koeln.de; Tel.: 0221 1642 7501).

  • Das erste Bewerbungsgespräch mit Repetent Dr. Peter Rieve in Bonn sollte bis Ende Mai geführt worden sein.
  • Im Februar jeden Jahres gibt es ein unverbindliches Informationswochenende „Priester – ein Weg für mich?“ im Collegium Albertinum in Bonn. Dort kann man andere Interessenten am Priesterberuf kennen lernen und alle wichtigen Fragen loswerden.
  • Die Einführungswochen in die Priesterausbildung beginnen Anfang August im Collegium Albertinum.

Im Jahr 2000 hat Joachim Kardinal Meisner als Erzbischof von Köln das internationale, missionarische Seminar „Redemptoris Mater“ als weiteres Priesterseminar des Erzbistums Köln errichtet. In diesem Haus, das sich in Bonn-Endenich befindet, werden Priesterkandidaten des Erzbistums Köln, die den Neokatechumenalen Weg gehen, ausgebildet. Der Neokatechumenale Weg ist eine von der Kirche anerkannte Weise, in das Leben als katholischer Christ eingeführt zu werden und das Geschenk der Taufe tiefer zu entdecken und zu leben.

Dies geschieht gemeinsam mit anderen Gläubigen in einer kleinen Gemeinschaft, die in der Gemeinde tätig ist. Eine Reihe von Männern, die sich dafür entschieden haben, diesen Weg, der auf viele Jahre angelegt ist, zu gehen, hat dabei die Berufung zum Priestertum erkannt. Die inzwischen weltweit mehr als 100 „Redemptoris-Mater“-Seminare dienen dazu, Seminaristen aus der ganzen Welt entsprechend dem Charisma, d. h. dem geistlichen Profil des Neokatechumenalen Weges auszubilden. Bis 2014 sind 15 Priester des Erzbistums Köln aus dem Seminar Redemptoris Mater Köln hervorgegangen. Nach der universitären Ausbildung in Bonn oder St. Augustin gehen sie gemeinsam mit den anderen Priesterkandidaten des Erzbistums in das Kölner Priesterseminar, wo die Ausbildung mit dem praktischen Schwerpunkt fortgesetzt wird.

Die Priester, die aus dem Seminar Redemptoris Mater kommen, sind Kölner Diözesanpriester und stellen sich wie die anderen Priester des Erzbistums ihrem Erzbischof für den Einsatz vor Ort zur Verfügung. Ihre Besonderheit ist aber die stete Bereitschaft, bei einer entsprechenden Entscheidung des Erzbischofs in die ganze Welt in die Mission zu ziehen. Dafür werden sie von Anfang an (z.B. durch Auslandseinsätze und breite Fremdsprachenkenntnisse) in besonderer Weise ausgebildet.

Allgemeinere Fragen

Im Erzbistum Köln leben derzeit:

  • rund 659 Priester, davon 362 im aktiven Dienst.
  • 147 Ordenspriester im Dienst des Erzbistums.
  • 93 Priester aus anderen Bistümern (aus Deutschland und weltweit)

(Stand: Dezember 2018)

Der wichtigste Grund ist das Lebensbeispiel Jesu: er hat – für seine Zeit ziemlich ungewöhnlich – bewusst ehelos gelebt. Der Priester hat die Aufgabe, Jesus Christus zu vergegenwärtigen, und soll ihm deshalb in seinen wesentlichen Haltungen ähnlich sein. Der Zölibat ist Ausdruck der bewussten Entscheidung, dem Ruf Jesu in dieser Weise nachzufolgen.

Der wichtigste Grund ist das Lebensbeispiel Jesu: er hat – für seine Zeit ziemlich ungewöhnlich – bewusst ehelos gelebt. Der Priester hat die Aufgabe, Jesus Christus zu vergegenwärtigen und soll ihm deshalb in seinen wesentlichen Haltungen ähnlich sein. Der Zölibat ist Ausdruck der bewussten Entscheidung, dem Ruf Jesu nachzufolgen und sich ihm und dem priesterlichen Dienst aus Liebe ungeteilt zu widmen. „Gott allein genügt“, sagt die hl. Theresia von Avila. Diese Wahrheit wird durch Menschen, die ihr ganzes Leben Gott zur Verfügung stellen, anschaulich.

Die bewusst und frei gewählte Ehelosigkeit ist damit Antwort auf den liebenden Anruf Gottes. Sie zeigt die radikale Bereitschaft des Priesters, sich ganz Gott und den Menschen hinzugeben. Der Zölibat ist damit auch Zeichen für das neue Leben, das Christus schenkt und dem der Priester dient. Mit seiner Lebensform ist er ein lebendiger Hinweis und eine ständige Erinnerung an das Reich Gottes und an das ewige Leben.

Hilfreiche Antworten auf viele Fragen zum Zölibat finden sich in dem Buch „Verheiratete Priester?“, herausgegeben von Arturo Cattaneo, Bonifatius-Verlag Paderborn, 2012, ISBN 978-3-89710-501-0.

In der Priesterausbildung gibt es zwei Bereiche, die unterschieden werden: wenn der Priesterkandidat in der Beichte oder mit seinem Geistlichen Begleiter bzw. dem Spiritual des Seminars spricht, kann er sicher sein, dass der Inhalt dieser Gespräche auf jeden Fall vertraulich bleibt (Forum internum). Der Bischof darf diese Personen z.B. nicht um ein Eignungsgutachten bitten.

Der Direktor des Theologenkonvikts bzw. der Regens des Priesterseminars wird mit sensiblen Informationen ebenfalls diskret umgehen; er wird sie in sein begründetes Urteil über die Eignung des Priesterkandidaten einbeziehen und ggf. dem Bischof mitteilen (Forum externum).

Sie folgt der Weisung Jesu: „Bittet den Herrn der Ernte, Arbeiter in seine Ernte zu senden!“ (Mt 9,38). Dem dient auch die Gebetsgemeinschaft „Rogamus“, in der sich rund 2.000 Personen verpflichtet haben, täglich um gute Priester zu beten.

Die Diözesanstelle „Berufungspastoral“ geht in Schulen und auf Berufsmessen, um u.a. über den Priesterberuf zu informieren und steht Interessenten für Erstinformationen zur Verfügung. Außerdem setzt das Erzbistum Köln auch Priester aus anderen Ländern ein, in denen derzeit mehr Priester vorhanden sind (z.B. aus Indien und einigen Ländern Afrikas).

Diözesanpriester, die zu einem Bistum gehören, erhalten vom Bischof so viel Unterhalt, dass sie davon angemessen leben können. Die Höhe des monatlichen Betrages orientiert sich an der Besoldung von Landesbeamten (z.B. Lehrern an weiterführenden Schulen). Sie hängt von der Zahl der Dienstjahre, dem persönlichen Lebensalter und der Übernahme bestimmter Aufgaben (z.B. als Kaplan oder als Pfarrer) ab.

Ordenspriester verzichten auf ein persönliches Einkommen und erhalten das, was sie zum Leben benötigen, von ihrer Ordensgemeinschaft. Wenn ein Ordenspriester für ein Bistum arbeitet, erhält die Ordensgemeinschaft eine entsprechende finanzielle Vergütung dafür.

Ein Diözesanpriester gehört zu einer bestimmten Diözese (auch Bistum genannt), die von einem Bischof geleitet wird. Eine Diözese wird durch ein bestimmtes Gebiet umschrieben. So reicht das Erzbistum Köln z.B. von Düsseldorf im Norden bis nach Erpel am Rhein im Süden, von Bad Münstereifel im Westen bis nach Gummersbach im Osten. Die Katholiken, die in diesem Gebiet wohnen (derzeit gut 1,9 Millionen), gehören zum Erzbistum Köln. Die Priesterkandidaten, die nach erfolgter Ausbildung und Eignungsempfehlung vom Bischof zu Diakonen und dann zu Priestern geweiht werden, stellen sich ihm  für die Seelsorge zur Verfügung und bilden das Presbyterium des Bistums. Sie werden normalerweise innerhalb der Grenzen der Diözese eingesetzt und haben dem Bischof für die Ausübung ihres priesterlichen Dienstes Gehorsam versprochen. Das bedeutet auch: er kann sie dort einsetzen, wo und für welche Aufgabe er sie benötigt (z.B. als Kaplan bzw. Pfarrer in einer Pfarrgemeinde oder als Schulseelsorger oder Krankenhauspfarrer). Gleichzeitig übernimmt der Bischof die Sorge für den Unterhalt der Priester.

Ein Ordenschrist legt nach einer Prüfungs- und Ausbildungszeit zum Ordensmann (Noviziat) ein feierliches Versprechen (Ordensgelübde) ab, mit dem er sich zunächst für eine bestimmte Zeit an eine Ordensgemeinschaft bindet. Inhalt des Gelübdes sind Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam; die Verwirklichung dieser Haltungen soll entsprechend der jeweiligen Ordensregel geschehen, die von Orden zu Orden verschiedene Ausprägungen hat. Wenn er sich nach einer gewissen Zeit für immer an diese Gemeinschaft gebunden hat (Ewige Gelübde), kann er bei entsprechender Eignung und mit Zustimmung seines höheren Ordensoberen (Vorgesetzten) die Weihe zum Diakon und ggf. dann zum Priestertum empfangen. Der Ordensobere entscheidet darüber, welche Aufgaben der Ordenspriester wahrnimmt. Es gibt eine große Zahl von Ordensgemeinschaften, die unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte haben (z.B. Pflege der Liturgie im Kloster, Betreiben von Schulen, Einsatz in der Krankenpflege). Meistens sind Orden nach Regionen (Provinzen) untergliedert, die viel größere Gebiete umfassen als eine einzelne Diözese in Deutschland. Viele Orden sind in verschiedenen Ländern bzw. Kontinenten verbreitet.

Prävention vor sexuellem Missbrauch spielt in der Priesterausbildung heute eine wichtige Rolle. Verschiedene Maßnahmen sollen dabei helfen, sexuellen Missbrauch in Zukunft zu verhindern.
Die Priesterkandidaten nehmen im Laufe ihrer Ausbildung wie alle anderen in der Seelsorge tätigen Personen an verschiedenen Präventionsschulungen teil. Sie lernen sowohl während des Studiums als auch in der praktischen Ausbildung in den Gemeinden vor Ort, wie ein Geistlicher sich gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angemessen verhält.

Darüber hinaus ist die Prävention sexualisierter Gewalt zum integralen Bestandteil der kirchlichen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen geworden.Weitere Informationen unter praevention-erzbistum-koeln.de

 

Heute wird manchmal gefragt: „Gibt es einen Zusammenhang zwischen zölibatärem Leben und sexuellem Missbrauch durch Priester?“

Die Berichterstattung über sexuellen Missbrauch durch Priester hat dazu geführt, dass ein Zusammenhang zwischen zölibatärem Leben und sexuellem Missbrauch oft vermutet oder behauptet wird. Unabhängige Fachleute haben diese Vermutung eindeutig widerlegt und als unhaltbar nachgewiesen. Die überwiegende Zahl der Missbrauchsfälle geschieht innerhalb der Familien. Es wäre aber ein Fehlschluss, deshalb grundsätzlich alle diejenigen, die mit einem Kind verwandt sind, unter einen Generalverdacht zu stellen.

 

Weitergehende Literatur:

Wolfgang Bergmann, Kinder und Jugendtherapeut (†2011) in der "ZEIT"

Norbert Leygraf in der "Augsburger Allgemeine"

 

Die 1987 in Köln gegründete, nichtkirchliche Inititative Zartbitter e.V. schreibt auf ihrer Homepage: „So kritisch man dem Zölibat gegenüberstehen mag, die breite Erfahrung von Zartbitter entlarvt die Reduzierung der Täterschaft auf zölibatäre katholische Priester als Mythos, der zu einer grundlegenden Vernachlässigung eines ausreichenden Schutzes von Mädchen und Jungen vor sexuellen Grenzverletzungen führen kann.“  (Quelle: www.zartbitter.de).