Bau einer Unterkunft für Binnenvertriebene in Myanmar

Politische Krise in Myanmar – Finanzierung eines Schutzraums für Vertriebene – Quarantäneunterkunft

7. September 2021

Die politische Lage in Myanmar ist weiterhin kritisch. Eine Folge dieser Auseinandersetzungen ist die weiterhin wachsende Anzahl an Binnenvertriebenen, die auf der Flucht vor Konflikten, Gewalt oder allgemeinen Menschenrechtsverletzungen sind. Über eine halbe Million Menschen suchen innerhalb des Landes nach Schutz und Unterkunft. Auch die Zahl der Flüchtlinge aus Myanmar, die in den Nachbarländern leben, ist weiter angestiegen: 1,2 Millionen Flüchtlinge aus Myanmar halten sich demnach in den Nachbarländern auf. Hinzu kommt, dass die dritte Welle der Coronapandemie Myanmar bedroht, das Land ist weiterhin als Hochrisikogebiet eingestuft. Von Seiten der kirchlichen Einrichtungen und Klöster gab es immer wieder Aufrufe und persönliches Einschreiten, um die Proteste zu befrieden, jedoch wurden regelmäßig auch Kirchen durch Ziel von Angriffen der Junta.

Auf einen Antrag aus der Diözese Loikaw hat das Erzbistum Köln den Bau einer Unterkunft für Binnenflüchtlinge finanziert. Wie der Generalvikar der Diözese Loikaw, Celso Ba Shwe Ende August 2021 mitteilte, sind die Bauarbeiten im August beendet worden. In seinem Schreiben berichtet er von der Situation im Land: “In den Gebieten von Loikaw und Dimoso kommt es immer wieder zu Kämpfen, und die Menschen fliehen an sicherere Orte, sei es in den Dschungel oder in einige abgelegene Dörfer. Aufgrund der Einschränkungen im Covid und der Konfliktsituationen ist es für uns schwierig, die Vertriebenen zu erreichen und ihnen grundlegende humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.“ Das neu errichtete Gebäude wurde zunächst als dringend benötigte Quarantäne-Unterkunft für mit Covid-19 infizierte Personen verwendet.  

Die Bistümer Köln, Tokio, New York und Regensburg hatten die Bitte des Erzbischofs von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo nach Gebet und Solidarität für Myanmar gemeinsam den Gründonnerstag, als besonderen Tag des Gebets für Myanmar ausgerufen. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hatte sich in einem persönlichen Brief an Kardinal Bo gewandt und ihm Unterstützung und Gebet zugesprochen: "Sie haben um das Gebet für Myanmar und vor allem für die Burmesen gebeten. Ich möchte Ihnen aus ganzem Herzen meine Verbundenheit zusichern und verspreche Ihnen, dass ich die Kirche Myanmars und die Menschen dieses Landes in mein Gebet einschließe", so Kardinal Woelki.