Erziehung im Kleinkindalter - Kurse für Eltern mit ihren Kindern

Erziehung in der frühen Kindheit

- Kurse für Eltern mit ihren Kindern

An Eltern-Kind-Kursen nehmen Eltern zusammen mit ihren Kindern teil. Die pädagogische Planung und Durchführung muss auf beide Teilnehmergruppen bezogen sein: sowohl auf die Erwachsenen als auch – jeweils alters angemessen – auf die Kinder, ihnen zeitweise getrennte und gemeinsame Aktivitäten ermöglichen. Erwachsenenbildung und (Klein)kindpädagogik werden so in einer Kurssituation verbunden. Das Zusammensein von zwei Generationen in einer Kursgruppe kann eine besondere Qualität des Lernens, Erlebens und der Begegnung ermöglichen, die von Kindern – kleinen wie großen – und von Eltern sehr geschätzt wird. Eltern-Kind-Kurse stellen einen eigenen Beitrag dar zur Unterstützung von Elternkompetenz, von Eltern-Kind-Beziehung und von kindlichem Lernen.
Die katholische Erwachsenenbildung hat seit Jahren hier einen Schwerpunkt in ihrem Engagement für Familien - durch Eltern-Kind-Kurse in Familienbildungsstätten und als Teil des pfarrgemeindlichen Angebots für Familien. Bei den Eltern-Kind-Kursleiterinnen wird in der Regel die „Grundqualifikation Eltern-Kind-Kursleiterin in Einrichtungen der katholischen Erwachsenenbildung“ bzw. die Fortbildung „Das erste Lebensjahr“ vorausgesetzt.

Eltern-Kind-Kurse für das erste bis dritte Lebensjahr unterstützen Eltern, das Kind in seiner Entwicklung und Individualität wahrzunehmen und auf seine Bedürfnisse in einem neuen Alltag einzugehen. Für die anwesenden Babys und Kleinkinder eröffnen Eltern-Kind-Kurse einen eigenen Bereich der frühkindlichen Förderung: sie erweitern Spiel- und Kontakterfahrungen in der sicheren Nähe ihrer Mutter bzw. ihres Vater. Dies ergänzt in bedeutsamer Weise die Lernmöglichkeiten, die die Kinder in der Familie und in außerfamilialen Betreuungseinrichtungen haben.

Der Eltern-Kind-Kurs leistet dies durch verschiedene didaktische Elemente:

Eltern haben im Kurs und am Elternabend Gelegenheit für:

  • Information und Gespräch zu allen Fragen des Kleinkindalters und zu angeleiteter Beobachtung des kindlichen Spielens und Bewegens
  • Vertiefung von musisch-kulturellen Kompetenzen für Alltag und Festtag mit Kindern
  • Soziale Kontakte in der Elterngruppe.


Babys und Kleinkinder haben:

  • Zeit zum freien, ungestörten Spielen und Bewegen in einer sicheren Spielumgebung
  • Altersgerechtes Spielmaterial
  • Kontakte zu anderen Kleinkindern und Eltern.


Eltern und Kinder haben Kontakt miteinander :
- bei der Pflege, bei kleinen Bewegungsspielen und Liedern.

 

Eltern-Kind-Kurse für das Kindergarten- und Schulalter ermöglichen es, dass Eltern mit ihren Kindern zwanglos etwas Neues lernen und ausprobieren können. Ein Thema und Lernbereich stehen hier im Mittelpunkt – z.B. eine Technik des kreativen Gestaltens, eine Bewegungsform oder ein häusliches Handwerk. Die Kurse geben Eltern (und Kindern) Anregungen und Ideen für gemeinsames Tun in der Familie.

Erwachsenen-Kind-Didaktik verlangt eine besondere fachliche Aufmerksamkeit. Es ist zu beachten, dass Eltern-Kind-Kurse im Kleinkindalter durch ihre didaktische Gestaltung nicht eine problematische Leistungsorientierung und Entwicklungsbeschleunigung begünstigen und die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder außer Acht lassen. Eltern-Kind-Kurse im Kleinkindalter sollen die freie Spieltätigkeit nicht zugunsten festgelegter Spielaktivitäten einschränken.
Es gehört zur Aufgabe der Kursleiterin, die Erwachsenen-Kind-Didaktik ausgewogen zu realisieren. Es ist sicher zu stellen, dass Eltern-Kind-Kurse

  • nicht vorrangig auf die Kinder ausgerichtet sind, und die Eltern lediglich als Zuschauer bzw. als Teilnehmer nur am Elternabend vorsehen.
  • sich nicht vorrangig an den Interessen und Aktivitätswünschen der Eltern ausrichten
  • die Auswirkungen der Eltern-Kind-Beziehung in der Kurssituation berücksichtigen.