Damals war es Friedrich erzählt die traurige Geschichte einer Freundschaft zwischen einem jüdischen und einem nicht-jüdischen Jungen im Dritten Reich.
Der "Schulklassiker" Damals war es Friedrich, der deshalb so bekannt ist, weil er sich seit Jahrzehnten als kanonischer Text der Schullektüre hält (vgl. Schrader 2005, Waldherr 2001, S.36), erzählt die Geschichte einer Freundschaft im Dritten Reich zwischen dem jüdischen Jungen Friedrich Schneider und einem nicht-jüdischen Jungen, dem namenlosen Ich-Erzähler. In 32 kurzen Episoden, die den Charakter von Kurzgeschichten haben, werden die Stationen der Freundschaft nachvollzogen. Im Zentrum steht hierbei vor allem die zunehmende Diskriminierung, die Juden im Nationalsozialismus erfuhren.
Die Freunde werden beide im Jahr 1925 geboren und wohnen mit ihren Eltern in einem Mehrfamilienhaus, das Herrn Resch gehört, einem überzeugten Nationalsozialisten. Die Freundschaft der gleichaltrigen Jungen ist deshalb so intensiv, weil sie beide Einzelkinder sind. Doch aufgrund ihrer Religionszugehörigkeiten entwickeln sich ihre Lebenswege sehr unterschiedlich. Zwar werden auch einige schöne Momente im Leben der Jungen erzählt, z.B. ein gemeinsamer Besuch auf dem Jahrmarkt (Richter 2013, S. 23 -28) und die Aufnahme Friedrichs in die jüdische Gemeinde (ebd., S. 69-74), zu der ihn sein Freund begleitet. Doch überwiegend berühren die Episoden das Thema Judenverfolgung im Dritten Reich.
Friedrich ist früh mit dem Antisemitismus konfrontiert. Der Hausbesitzer beschimpft ihn als "Judenbengel" (ebd., S. 18) und versucht, die Familie aus dem Haus zu klagen, zunächst ohne Erfolg. Der Vater des Ich-Erzählers hingegen tritt in die NSDAP ein, damit er wieder Arbeit bekommt, was zur Folge hat, dass sich die wirtschaftliche Situation der Familie verbessert. Unterdessen verliert Friedrichs Vater seine Arbeit. Die Situation spitzt sich im Laufe der Handlung für die Familie Schneider dramatisch zu: Friedrich muss die Schule verlassen, der Vater kann kein Beamter mehr sein, die Mutter stirbt nach der Reichsprogromnacht, in der ihre gesamte Einrichtung zerstört wird, Friedrich und der Vater müssen sich Judensterne an die Kleidung nähen, zum Ende hin wird auch der Vater verhaftet und abgeführt. So bleibt Friedrich allein zurück, der am Schluss bei einem Bombenangriff der Allierten stirbt, weil ihm der Hausbesitzer Resch den Zugang zum Luftschutzkeller verweigert.