Auf der Website der Aktion Neue Nachbarn finden ehrenamtlich Helfende und Geflüchtete Informationen und Angebote für Ratingen auf Deutsch und Ukrainisch. Wie wichtig ist die Website für die Koordination der Flüchtlingshilfe vor Ort?
Hacket: Unter der Rubrik Aktuelles/Ukraine stellen wir auf unserer Regionalen Seite der Aktion Neue Nachbarn allgemeine und für den Kreis Mettmann relevante Informationen ein.
Speziell für die Stadt Ratingen habe ich eine Unterseite mit Angeboten für Geflüchtete und Ehrenamtliche in Ratingen angelegt.
Um die vielen Menschen zu informieren, die sich an uns wenden ist die Seite sehr wichtig. Wir aktualisieren fast täglich und werden auch von Kooperationspartnern mit Informationen versorgt. Wir haben ja schon angefangen die Seiten zu übersetzen, damit sie auch den ukrainischen Geflüchteten als Informationsquelle dienen kann.
Über Presse, Soziale Medien und über die Ehrenamtlichen als MultiplikatorInnen versuchen wir die Website zunehmend bekannter zu machen.
Sie sind seit 2015 Ehrenamtskoordinatorinnen bei der Caritas. Wie ist aktuell die Resonanz auf die Flüchtlingshilfe im Kreis Mettmann? Und worauf sollte ich achten oder was sollte ich mitbringen, wenn ich mich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren möchte?
Hacket und Schad-Curtis: Die Hilfsbereitschaft ist aktuell sehr hoch. Für uns als Koordinatorinnen gilt es, diese spontane Hilfsbereitschaft zu bündeln, zu organisieren und bedarfsgerecht und nachhaltig in Angebote zu bringen.
Es ist von Vorteil, dass es bereits seit langem verschiedene Angebote und Initiativen in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe gibt. Es muss nicht alles neu aufgebaut werden. An vielen Stellen geht es einfach darum, Angebote, die sich in der Coronazeit ausgedünnt haben, wieder zu beleben und die Neuankommenden in bestehende Angebote zu integrieren.
Wer sich engagieren will, sollte Offenheit, Teamfähigkeit, ein bisschen Zeit, Kreativität und vor allem Freude am Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen mitbringen. Viele Angebote werden in Teams organisiert. Das entlastet und verteilt die Verantwortung auf verschiedene Schultern und sorgt so auch für die Stabilität der Angebote.
Die Aktion Neue Nachbarn wurde vor 7 Jahren ins Leben gerufen. Können Sie auf bestehende Netzwerke zurückgreifen und haben sich in der aktuellen Situation auch neue Kooperationen ergeben?
Hacket und Schad-Curtis: Die Netzwerke und die Kooperationen der letzten sieben Jahre funktionieren weiterhin gut. Absprachen sind dadurch unkomplizierter, Arbeitsteilung ist möglich und man weiß, dass man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Viele Aufgaben, die in 2015 und den folgenden Jahren noch Klärungsbedarf hatten, können jetzt deutlich schneller und unkomplizierter gelöst werden.
Selbstverständlich kommen immer auch neue Kooperationspartner hinzu, gerade auch ukrainisch geprägte Vereine bringen sich stark ein.