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120 Teilnehmende beim ersten Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche mit Dr. Eckart von Hirschhausen, Prof. Dr. Andreas Knie und Kasalla-Frontmann Bastian Campmann :Klima-Forum: „Kirche kann der Schlüssel zur Veränderung sein“

Prof. Dr. Andreas Knie, TU Berlin, Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, beim Pressegespräch auf dem Klima-Forum 2023
Datum:
30. Aug. 2023
Von:
pek230829-DiCV Köln
120 Teilnehmende beim ersten Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche mit Dr. Eckart von Hirschhausen, Prof. Dr. Andreas Knie und Kasalla-Frontmann Bastian Campmann

Köln. Verkehr und Klima­schutz – wie passt das zusammen? Ideen zum Thema nach­haltige Mobili­tät ent­wickel­ten am Dienstag 120 Teil­nehmende beim ersten Klima-Forum für Wohl­fahrt und Kirche im Kölner Maternus­haus, um zügig gemeins­am zu handeln. „Kirche kann und muss der Schlüssel zur Ver­änderung sein. Ihr seid die Hoffnungs­fraktion“, unter­strich dabei Gast­redner Dr. Eckart von Hirschhausen.

Zentrale Voraus­setzungen dafür seien, dass die Kirche nicht nur ohne materialis­tisches Welt­bild aus­komme („Jesus brauchte keinen SUV, um Leute zu be­ein­drucken.“), sondern zudem Inter­generatio­nalität („Wir haben etwas em­pfangen und geben es weiter.“) und ein welt­um­spannendes Netz­werk („In jedem Dorf gibt es eine Kirche.“) besitze, sagte der Wissen­schafts­journa­list und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“.

Ausgehend von der Caritas, die Nächsten­liebe bedeutet, for­derte er „Über­nächsten­liebe“ zur Bewahrung der Schöpfung. „Wir sind die Letzten, die etwas ändern können. Dafür haben wir nur noch ein Jahr­zehnt“, so Hirsch­hausen, der seine Bühnen­karriere beendet hat, um sich gegen die Klima­krise zu enga­gieren. Die Caritas sei als Wohl­fahrts­ver­band nah an den Men­schen, und diese Men­schen müssten jetzt „ihren Mund auf­machen“.

Organisiert vom Diözesan-Caritas­verband und der Abteilung Schöpfungs­verant­wortung des Erz­bistums dis­kutierten beim Klima-Forum Haupt- und Ehren­amt­liche aus Kirche und Gesell­schaft in zwölf Works­hops u.a. über klima­freund­liche Mobili­tät, nach­haltige Ver­haltens­änderung und soziale As­pekte der Verkehrswende.

„Als Christen haben wir eine besondere Verant­wortung für die Schöpfung, die durch den Klima­wandel massiv bedroht ist. Des­halb suchen wir als Caritas und Kirche Lösungen dafür, unsere Auf­gaben klima­freund­licher zu erfüllen – also weniger klima­schäd­liche Emissionen zu ver­ursachen“, erklärte Dr. Vera Bünnagel, Klima­schutz­beauf­tragte des Diözesan-Caritas­verbandes. „Zugleich machen wir uns für die Menschen stark, die von der Erd­er­wärmung besonders betroffen sind. Auf globaler Ebene all jene, die durch Natur­katas­trophen ihren Lebens­raum ver­lieren und von Hunger besonders gefährdet sind. Aber auch in Deutsch­land, denn auch bei uns treffen die Folgen der Klima­krise Menschen mit wenig Geld in beson­derer Weise. Etwa, weil sie in schlecht gedämmten Wohnungen oder in Ballungs­räumen leben, in denen es an heißen Tagen mehrere Grad wärmer sein kann, als im Umland.“

Wie entscheidend die Verkehrs­wende für den Klima­schutz ist, stellte Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissen­schafts­zentrum Berlin für Sozial­forschung (Leiter der For­schungs­gruppe Digitale Mobilität und gesell­schaft­liche Differen­zierung) heraus. Dem­nach ver­ursache der Ver­kehr rund 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutsch­land. Um die Pariser Klima­ziele zu erreichen, brauche es bis 2030 jedoch u.a. 15 Millionen E-Fahrzeuge (aktuell: 1,1 Mio.) und 38 Prozent Anteil Öffent­licher Verkehr (aktuell: 12 Prozent). „Es ist von Menschen­hand ge­macht, dass wir Autos in Hülle und Fülle haben – viel mehr als wir brauchen“, sagte Knie, der die Politik in der Pflicht sieht.

Stellung bezog auch Bastian Camp­mann, Kölner und Kasalla-Frontmann, der sich eine auto­freie Stadt und deut­lich mehr Rad­wege wünscht. Wie Kasalla die Klima­krise be­schäftigt, beschreibt der zehn Jahre alte Song „Köllefornia“. Campmann: „Wir hätten uns damals nicht träumen lassen, wie schnell der Song so realis­tisch wird.“ Ent­sprechend ruft die Band mit ihrem aktuellen Lied „Typ em Speejel“ dazu auf, selbst aktiv zu wer­den und nicht auf andere zu warten.

Das Klima-Forum wird am 30. August 2024 im Maternus­haus fort­gesetzt. Das Thema steht noch nicht fest.

Weitere Informationen und Kontakt:

Dr. Vera Bünnagel
vera.buennagel@caritasnet.de
Tel.: 0151 2211 3673

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