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Lehrerinnen und Lehrer legen den Grundstein unserer Gesellschaft von morgen:NRW-Innenminister Herbert Reul eröffnet 41. Pädagogische Woche im Erzbistum Köln

v.l. Thomas Pitsch (Bereichsleiter Schule& Hochschule), Herbert Reul (Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen), Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbischof von Köln)
Datum:
24. Okt. 2023
Von:
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Lehrerinnen und Lehrer legen den Grundstein unserer Gesellschaft von morgen

Köln. Welche Mög­lich­keiten kann es für die christ­lichen Kon­fessio­nen und an­dere Reli­gionen ge­ben, um auf ei­nen ge­sell­schaft­lichen Zu­sammen­halt ein­zu­wir­ken? Mit die­ser zen­tralen Fra­ge setzen sich Re­li­gions­leh­rerinnen und Re­ligions­lehrer im Rah­men der "41. Pä­dago­gischen Woche" des Erz­bistums Köln vom 23. bis zum 27. Ok­to­ber im Köl­ner Ma­ternus­haus aus­ei­nan­der. Die Wo­che steht unter dem Ti­tel: "Was uns zu­sammen­hält! Ge­mein­sam­keiten stär­ken – Unter­schie­den gerecht werden".

Innenminister Reul akzentuiert Bedeutung der Lehrerausbildung

"Man kann Pä­da­gogen, Leh­rer­innen und Leh­rer oder die­jeni­gen, die Leh­rerin­nen und Leh­rer aus­bil­den gar nicht hoch ge­nug schät­zen, denn sie le­gen den Grund­stein für unsere Ge­sell­schaft von mor­gen", be­tonte Her­bert Reul, Minister des In­nern des Lan­des Nordrhein-Westfalen, in sei­nem Er­öffnungs­vor­trag. Zahl­reiche nam­hafte In­sti­tute be­stä­tigten mit­tels Er­he­bungen und Um­fragen, dass das Des­inte­resse an der Ge­sell­schaft wachse, das Ver­trauen in die Poli­tik und christ­liche Grund­wer­te schwinde. "Da­mit sinkt in un­serer Ge­sell­schaft die Be­reit­schaft zu ge­sell­schaft­lichem En­gage­ment – ob in Ver­einen, Kir­che oder in der Poli­tik. Das be­reitet mir Sor­gen", so Reul. Jedes mensch­liche Han­deln er­for­dere eine werte­orien­tier­te Grund­hal­tung, und die kä­me nicht von un­ge­fähr. "Eine Hal­tung be­kommt man nicht ge­schenkt, sie muss ver­mit­telt wer­den, ist Ar­beit, muss sich im­mer wie­der be­währen und bleibt ein lebens­lan­ger Lern­prozess. Sie ist das Gegen­teil von Be­liebig­keit oder op­por­tunem Ver­halten, bie­tet aber Ver­läss­lichkeit – und die be­nö­tigen ins­beson­dere junge Men­schen", so der aus­gebil­dete Lehrer. Er habe Re­spekt vor die­sem tol­len Beruf: "Was sagt man heute jun­gen Men­schen, die vor ei­nem ste­hen und an der Demo­kra­tie zwei­feln, die dem Rechts­staat, der Po­li­tik und den Insti­tu­tionen nicht zu­trauen, dringende Themen lösen zu können?"

Kardinal Woelki lobt christlich fundiertes Engagement

Erz­bischof Rainer Maria Kar­dinal Woelki dankte Minister Reul für seine Aus­füh­rungen hin­sicht­lich des halt­ge­ben­den Zu­sammen­hangs von christ­licher Über­zeu­gung und staat­lichem Auf­trag in Zei­ten der Kri­se. "Es war zu spü­ren, dass Ihre christ­liche Hal­tung das Fun­da­ment für Ihr po­liti­sches und ge­sell­schaft­liches En­gage­ment wie auch für Ih­re Ar­beit als Mi­nister ist. Von die­ser Hal­tung kön­nen wir alle ler­nen", so der Kar­dinal. Woel­ki hat­te zu­vor zum Auf­takt der Fort­bil­dungs­tage ein Pon­ti­fi­kalamt in der Köl­ner Basi­lika St. Gereon zelebriert.

Thema der Pädagogischen Woche setzt auf das Verbindende

Thomas Pitsch, Lei­ter des Be­reichs "Schule & Hoch­schule" im Erz­bistum Köln be­grüßte zur Er­öff­nung 220 Gäste aus Kir­che, Bil­dung und Po­litik. "In Zei­ten, da auf reli­giöser, po­litischer und ge­sell­schaft­licher E­bene al­les zu ero­die­ren scheint, will unser dies­jäh­riges Ober­thema einen Kon­tra­punkt setzen, denn auf das Ver­bin­den­de kommt es an. Ver­bin­den­des stimmt hoff­nungs­voll. Ge­mein­sames wirkt stär­kend, ge­rade auch in Glau­bens­fra­gen, und macht Mut für die Zu­kunft. Mut und Hoff­nung ha­ben be­son­ders die jun­gen Men­schen nö­tig, für die wir als Bil­dungs­träger auf unter­schied­lichen Ebenen Ver­ant­wor­tung tra­gen", so Pitsch. Die Kir­chen und ih­re Hoff­nungs­bot­schaft wer­den wei­ter­hin in der Ge­sell­schaft ge­braucht. Zu­dem gebe die sinn­stif­tende Kraft von Re­ligion eine Orien­tie­rung, ver­mit­tele Zu­gehörig­keit und leiste so­mit einen wesent­lichen Bei­trag zum ge­sell­schaft­lichen Zu­sammen­halt. "Wo, wenn nicht in Schu­le, gibt es Mög­lich­kei­ten zu ver­han­deln, zu er­pro­ben und zu er­le­ben – auf ein sinn­ge­rich­tetes Gan­zes hin? Demo­kratie­bil­dung ist ein zen­tra­ler Auf­trag von Schu­le und mehr denn je vor dem Hinter­grund der jüngs­ten Er­eig­nisse und ge­gen Anti­semi­tismus unverzichtbar."

Neben Podiums­dis­kussio­nen und ver­schie­denen Arbeits­krei­sen gibt es im Ver­lauf der 41. Pädagogischen Woche thema­tischen Hauptreferate. Refe­renten dazu sind Professor Dr. Magnus Lerch von der Uni­versität Köln, Pfarrer Dr. Johannes Modeß von der Lutherischen Stadt­kirche Wien sowie von Professor Dr. Hubertus Roebben der Rheini­schen Friedrich-Wilhelms-Uni­versität Bonn. Ein ei­gener Tag für Lehrer­innen und Lehrer aller Fächer ist dem Schul­profil an Katho­lischen Schulen gewid­met, der mit einer Podiums­diskussion be­ginnt. Für den Tag der Schul­leitungen der Katho­lischen Schu­len am 27. Oktober konnte der Schrift­steller, Publi­zist und habi­litier­te Orien­talist Navid Kermani ge­wonnen werden. Ins­gesamt haben sich in diesem Jahr rund 800 Per­sonen ange­meldet.

Pädagogische Woche

Die Pädago­gische Woche ist die größte regel­mäßige Fort­bildungs­veran­staltung für den katho­lischen Religions­unter­richt in Nordrhein-Westfalen, mit jähr­lich zwischen 700 und 1.000 Teil­nehmenden von katho­lischen Schulen in freier Träger­schaft, von Grund- und Förder­schulen, Berufs­kollegs, mit Lehr­kräften der Sekundar­stufen I und II sowie von katho­lischen Be­kenntnis­schulen und katho­lischen freien Schulen. Dazu gibt es zusätz­lich digi­tale Infor­mations­möglich­keiten. Die Pädago­gische Woche wird vom Bereich „Schule & Hochschule“ des Erz­bistums Köln in Koopera­tion mit dem Insti­tut für Lehrer­fort­bildung (IfL) orga­nisiert und fin­det in diesem Jahr bereits zum 41. Mal statt.

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