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Kirche lebt durch Ehrenamt:Tag des Ehrenamts: Engagement beim SkF Köln

Datum:
4. Dez. 2025
Von:
Newsdesk/vst
Der Sozialverband katholischer Frauen unterstützt seit 125 Jahren Frauen in sozialen Notlagen. Zum Tag des Ehrenamts erzählt Katharina Behrenbeck von ihrem Ehrenamt beim SkF Köln.

Wie wichtig Ehrenamt für Kirche und Gesellschaft ist, wird in der Adventszeit deutlich: In den Tafeln, Suppenküchen und bei den Spendenaktionen engagieren sich Ehrenamtliche, um anderen ein schönes Fest zu ermöglichen. Eine von vielen Engagierten im Erzbistum Köln ist Katharina Behrenbeck.

Wirkung des Ehrenamts spüren

Seit sechs Jahren engagiert sich die 43-jährige beim SkF und ist seit Sommer 2025 stellvertretende Ratsvorsitzende. Durch "Mundpropaganda", wie sie selbst sagt, ist die studierte Betriebswirtin mit dem SkF in Kontakt gekommen. Zu ihren Zuständigkeiten gehört die Ausrichtung des Verbands und die Steuerung von Bauprojekten und Finanzen. Monatlich engagiert sie sich ca. zehn Stunden. 

Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt

Die Mutter von vier Kindern ist in der Hotellerie tätig. "Mich motiviert, Frauen und Kindern Zugang zu einem selbstbestimmten und selbst gestalteten Leben zu ermöglichen. Insbesondere Frauen und Kinder, die nicht so gute Startchancen hatten wie ich. Sie zu bestärken, dass es immer einen Weg gibt, das eigene Leben zu verbessern, gibt mir Kraft", erzählt Behrenbeck. Am SkF schätzt sie besonders, dass das ehrenamtliche Angebot so ausgerichtet ist, dass die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt möglich wird. Wenn sie in Zukunft mehr Zeit hat, könne sie sich auch vorstellen, in den Einrichtungen noch aktiver zu sein. Denn dort könne man "direkt spüren", was das Ehrenamt bewirkt. 

Etwas zurückgeben

Durch ihr Engagement im Rat kennt Behrenbeck die vielseitigen Projekte des SkFs. Besonders das Projekt casa blanca, bei dem arbeitslose Frauen lernen, zu schneidern, liegt ihr am Herzen. So werden die Frauen langsam wieder in den Arbeitsalltag eingeführt. Dort gibt es jährlich eine Modenschau, bei der die Schneiderinnen ihre selbst geschneiderten Kleidungsstücke präsentieren. Behrenbeck erinnert sich an eine Teilnehmerin, die nach der Modenschau sagte, dass dies der schönste Tag ihres Lebens gewesen sei. "Mir führt das vor Augen, dass jeder Mensch eine Aufgabe möchte und gesehen werden will."

Über den SkF e.V. Köln

Der SkF e.V. Köln ist ein Fachverband im Caritasverband und erbringt seine Leistungen im Auftrag der Stadt Köln und des Landes NRW. Allein in Köln bereibt er 50 Einrichtungen, beschäftigt 600 Hauptamtliche und eröffnete vor 25 Jahren das erste Baby-Fenster in Köln im Haus Adelheid. In NRW hat er mehrere Ableger, die Zentrale sitzt in Dortmund.

Gegründet wurde der Kölner SkF im Jahre 1900 von Marie Le Hanne. Bereits damals setzte sich Le Hanne für Frauen und Mädchen ein, die unehelich ein Kind erwarten, im Gefängnis gesessen hatten oder sich in anderen prekären sozialen Situationen befanden. Bis heute finden Betroffene in den Einrichtungen Unterstützung und Beratung.

Mehr Informationen unter: www.skf-koeln.de

Mehr zum Tag des Ehrenamts

Der Internationale Tag des Ehrenamtes (International Volunteer Day) wird jedes Jahr am 5. Dezember begangen. Er dient der Würdigung und Förderung freiwilligen Engagements und wurde 1985 von den Vereinten Nationen mit Gültigkeit ab 1986 eingeführt.

In Deutschland hat er faktisch den früher am 2. Dezember liegenden Tag des Ehrenamts abgelöst. Zudem wird an diesem Datum traditionell der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger verliehen.

Mehr Informationen unter: https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de

Ehrenamt im Erzbistum Köln finden

Für Interessierte, die auf der Suche nach einem Ehrenamt sind, gibt es im Erzbistum Köln die Servicestelle "Engagement. Ehrenamt. Esprit". Neben Beratung für Menschen, die noch ein Ehrenamt suchen, unterstützt und schult die Servicestelle auch Ehrenamtliche für ihre Tätigkeiten.

Welche Möglichkeiten es für Ehrenamtliche gibt, erfahren Sie im Interview mit Claudia Schwartmann.

Servicestelle EEE

Drei Fragen an: Claudia Schwartmann

1.  Welche Bedeutung hat ehrenamtliches Engagement für das Erzbistum Köln und wie hat sich dieses Ehrenamt und Engagement im Laufe der Jahre entwickelt?

Ehrenamtliches Engagement hat für das Erzbistum Köln einen sehr hohen Stellenwert: Gemeindliches Leben mit seinen vielfältigen pastoralen, caritativen und gesellschaftlichen Beiträgen ist ohne das Mitwirken vieler Engagierter kaum vorstellbar. Es sind ja die Menschen, die erlebbar machen, wie der Glaube im Alltag trägt, wie Gemeinschaft gestärkt wird und weiterwächst und wie dem Einzelnen Teilhabe in der Gemeinschaft möglich ist. 
Studien zufolge ist die Bereitschaft, sich zu engagieren, nach wie vor auf einem hohen Niveau, ändert sich aber nachhaltig und hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt – es ist vielfältiger, spontaner, projektbezogener und digitaler geworden.  Große Träger ehrenamtlichen Engagements wie Verbände oder Kirchen reagieren eher schwerfällig auf diesen Wandel. Das Erzbistum Köln hat frühzeitig reagiert und die Weiterentwicklung einer engagementfreundlichen kirchlichen Kultur in den Jahren nach 2010 zunächst experimentell, ab 2017 in einem vierjährigen Projekt und seit 2021 dauerhaft als Engagementförderung etabliert. 

2. Welche unterschiedlichen Einsatzfelder oder Formen des Engagements können Menschen im Erzbistum Köln übernehmen – und wie finden Interessierte etwas, das zu ihren Talenten und Möglichkeiten passt?


Freiwilliges Engagement im kirchlichen Kontext zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus: Vielfalt hinsichtlich der persönlichen Interessen, der vorhandenen Aufgaben, der zeitlichen Intensität und Dauer. Dass ehrenamtliche Aufgaben zu den Menschen kommen, kennen wir im traditionellen Ehrenamt gut. Doch Ehrenamtliche möchten keine Lücke mehr ausfüllen, sondern die Aufgabe soll den Ehrenamtlichen erfüllen. 

Unsere Erfahrung ist: Mögliche Einsatzfelder und Engagementformate entstehen heute auch dort neu, wo Menschen ihre Talente und Begabungen entdecken und Räume finden, in denen diese wirksam werden können. In der Engagementförderung sehen wir unsere Aufgabe dahin, gemeinsam herauszufinden, was zu den Interessen, Lebenssituationen und Fähigkeiten passt – ob dauerhaft, punktuell, analog oder digital – und was Interessierte als sinnstiftend empfinden. Wo das verantwortliche Engagement ernsthaft gewollt, wertgeschätzt und Engagierten auf Augenhöhe begegnet wird, entstehen auf diese Weise auch neue Projekte, Initiativen und Engagements. 

3. Was motiviert Ihrer Erfahrung nach Menschen heute, sich in Kirche und in Gesellschaft einzubringen, und welche Rolle spielt dabei die Vernetzung zwischen Gemeinden und kirchlichen Initiativen?

Engagierte möchten spüren, dass ihr Beitrag etwas bewirkt, andere stärkt und Sinn stiftet. Erhebungen zu den Motiven für ein Engagement sehen demzufolge Freude und Spaß, in Gemeinschaft sein und das Mitgestalten der Gemeinschaft und Gesellschaft ganz vorne. Das ist in der Kirche nicht anders als gesamtgesellschaftlich. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass der Heilige Geist dort wirkt, wo Menschen ihre Begabungen entdecken, ins Handeln kommen, aktiviert und motiviert sind und Gemeinschaft lebendig ist. Denn ehrenamtlich engagierte Christen übernehmen durch ihr Engagement Verantwortung für ihren Glauben und für die Kirche.  

Vernetztes kirchliches Handeln gab es zu allen Zeiten. Heute kommt die Entstehung von neuen Orten ins Spiel. Diese neuen Orte können nicht mehr nur in rein geografischen und räumlichen Begriffen verstanden werden. Sie bedeuten auch die Zugehörigkeit zu Netzwerken von Beziehungen und zu einer Kultur, die dynamischer und flexibler ist als je zuvor. Diese netzwerkartigen Strukturen innerkirchlich und in den Sozialraum weiter aufzubauen, ist eine aktuelle und spannende Aufgabe für alle Beteiligten.

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