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Jede Stimme zählt! Interview mit den Leitern des Synodenteams:Weltsynode: Endspurt für die Beteiligung im Erzbistum Köln

Frank Reintgen (li.) und Michael Hänsch (re.) im Videogespräch zu ihren Erfahrungen mit der Beteiligungsplattform weltsynode.koeln.
Datum:
14. März 2022
Von:
Newsdesk/gb
Jede Stimme zählt! Interview mit den Leitern des Synodenteams

Erzbistum Köln. Noch bis einschließlich kommenden Freitag, 18. März (24 Uhr), können unter dem Motto „Sag’s dem Papst! Wie soll die Zukunft der Kirche aussehen?“ Gruppen und Einzelpersonen auf der Beteiligungsplattform weltsynode.koeln eigene Beiträge verfassen und kommentieren. Vorgegeben sind insgesamt zehn Themen, die dem Papst besonders wichtig sind. Die Beiträge auf der Plattform fließen ein in die Rückmeldung des Erzbistums Köln für den weltkirchlichen Prozess der Weltbischofssynode „Für eine synodale Kirche. Gemeinschaft – Teilhabe – Sendung“.

Zur bisherigen Beteiligung schildern Michael Hänsch und Frank Reintgen, Leiter des diözesanen Synodenteams, ihre Eindrücke:

Am 1. Februar wurde die Onlineplattform für die diözesane Beteiligungsphase freigeschaltet. Wie bewerten Sie die bisherige Beteiligung im Erzbistum Köln am weltkirchlichen Prozess?

Michael Hänsch: Spontan kann ich sagen, dass unser Anliegen Realität geworden ist. Viele Menschen sind über die eigentliche Fragestellung „Sag‘s dem Papst! Wie soll die Zukunft der Kirche aussehen?“ miteinander in den Dialog gekommen. Dafür haben wir als Synodenteam auch Gelegenheiten in Form von Veranstaltungen angeboten, oftmals in Kooperation mit anderen Partnern. Aber es gab auch sehr viele Eigeninitiativen, beispielsweise von Katholikenausschüssen oder den Gemeinden. Das bildete sich dann auch auf der Onlineplattform ab: Mit der steigenden Anzahl von Dialogveranstaltungen äußerten sich auch zunehmend immer mehr Gruppen – von der Schulklasse über den Kirchenvorstand bis hin zu Mitarbeitern kirchlicher Einrichtungen.

Zu Beginn, also in den ersten ein/zwei Wochen, hatten wir überwiegend Einzelpersonen, die sich eingebracht haben. 

Wie haben Sie den Dialog in den plattformbegleitenden Synodenveranstaltungen wahrgenommen?

Frank Reintgen: Die Gespräche waren durchgängig sehr intensiv und bereichernd. In ihnen wurde deutlich: Wir befinden uns in einer schwierigen und für viele sehr belastenden Situation, in Kirche aber insbesondere auch in unserem Erzbistum. Es gibt dennoch viele Hoffnungen und Wünsche, für die weltkirchliche Ebene und auch für uns im Erzbistum Köln. In den gemeinsamen Gesprächen wurde es besonders interessant, wenn Personen von ihren persönlichen Erfahrungen berichteten, davon was sie noch in Kirche hält und wofür diese ihrer Meinung nach wertvoll und gut ist. Es wurde oftmals spürbar, dass viele Menschen doch immer noch vom Evangelium begeistert sind, wie sie daraus leben und dies auch eine Kraft für sie entfaltet.

Michael Hänsch: Bei solchen Gesprächen war die Menge der Teilnehmenden nicht ausschlaggebend. Im Gegenteil: Je kleiner die Gesprächsrunde, desto offener wurde gesprochen und umso persönlicher wurden die Inhalte. Und dabei wurde auch klar, wie unterschiedlich und vielfältig zentrale kirchliche Fragen in den einzelnen Gemeinden gehandhabt werden. Und das bildete sich letztendlich auch in den Rückmeldungen auf der Plattform ab.

Wie war denn bisher neben der inhaltlichen Resonanz die Beteiligung auf der eigentlichen Plattform?

Frank Reintgen: Bisher haben wir knapp 3.000 Einbringungen und dazu über 700 Kommentare.  Dabei sind viele Rückmeldungen von Einzelpersonen. Inzwischen finden sich aber auch Beiträge von über siebzig Gruppen auf der Plattform, die Ergebnisse aus Diskussionen und gemeinsamen Veranstaltungen beisteuern, also Erfahrungen und Meinungen von mehreren Personen. Absolut betrachtet mögen die Zahlen nicht üppig wirken. Für solche Beteiligungsprozesse ist es aber nicht ungewöhnlich, dass sich immer nur ein kleiner Teil der Angesprochenen an solchen Formaten beteiligt. In Relation zu dem Personenkreis, den wir zu dieser Beteiligungsphase neben einer diffuseren medialen Reichweite direkt erreichen konnten – das waren mehrere tausend Personen im Kölner Erzbistum – sind wir mit dem Rücklauf sehr zufrieden.

Wir mussten dennoch erkennen: Die erhoffte breite Resonanz unter Katholiken haben wir aktuell einfach nicht mehr. Das ist eine Herausforderung, die es anzunehmen gilt. Das ist zwar enttäuschend, führt aber auch zu konstruktiven Überlegungen wie „Was können wir zukünftig tun, damit wir wieder mehr Relevanz für Menschen haben?“ oder „Woran liegt es, dass wir mit dem, was uns so wichtig ist, so schlecht ankommen?“ Die ganze Vielfalt, die dem Papst mitgeteilt wurde, hat ja zugleich auch immer die Dimension zu fragen: "Was bedeutet das für uns – von der Gestaltung in der Pfarrei bis zur Bistumsleitung?“ Dennoch lautet unser Credo unvermindert: Jede Stimme zählt – für den Papst und unsere Kirche vor Ort, bis zur letzten Minute der geöffneten Beteiligungsplattform.

Wie geht es nach dem 18. März weiter?

Frank Reintgen: Dann startet die differenzierte und solide Auswertung. Das dauert etwa drei Wochen. Die Auswertung muss abbilden, was auf der Plattform los war, so dass Themen und Positionen erkennbar werden. Bei der diözesanen Synodalversammlung am Wochenende 30. April und 1. Mai muss ein finaler Text beschlossen werden, der über die Bischofskonferenz als Rückmeldung aus dem Erzbistum Köln in die Weltkirche weitergegeben wird. Und darüber hinaus wird darüber beraten, welche Bedeutung die Rückmeldungen für unsere Kirche im Erzbistum Köln haben, welche Themen und Ideen wir bei uns aufgreifen, um das synodale Kirche-Sein zu stärken. 

Michael Hänsch: Die Synodalversammlung ist derzeit in Planung, deswegen können wir hierzu erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt Verbindliches berichten. Fest steht aber, dass alle erarbeiteten Papiere und Zusammenfassungen auf der Beteiligungsplattform transparent und einsehbar sein werden. Das bedeutet, dass jede/r, die/der sich dort eingebracht hat, auch weiterhin beteiligt bleibt und die folgenden Schritte nachvollziehen kann.

Noch bis einschließlich 18. März können Sie sich unter www.weltsynode.koeln beteiligen!

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