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1. Advent

Datum:
12. Nov. 2020
Wachsam sein und aufmerksam: Worte, die in der Corona-Pandemie allgegenwärtig sind. Aber auch Worte, die den Advent – positiv- prägen!
Adventskranz 1. Kerze

Einführung

Wachsam sein, aufmerksam, vorsichtig: das alles sind Worte, die in den aktuellen Corona-Zeiten allgegenwärtig sind. Sich selber und die anderen schützen, davon hängt in diesen Monaten ab, wie die Menschengemeinschaft weltweit durch die Pandemie kommt.

Wachsam sein – das ist auch das Thema der Bibellesung am 1.Advent in den katholischen Kirchen. Auch hier werden schlimmen Zeiten erwähnt, die kommen werden. Im Laufe der Weltgeschichte seit Niederschrift der Glaubensüberlieferungen durch die 4 Evangelisten am Ende des ersten Jahrhunderts hat es diese schlimmen Zeiten immer wieder gegeben. So, wie auch heute die Pandemie eine schwere und anstrengende Zeit ist. 

Die Botschaft der Bibel macht aber gleichzeitig Mut: die heutigen Lesungen sind eine Aufmunterung, wachsam, aufmerksam zu sein gerade auch für die kleinen Zeichen des Da-Seins Gottes in dieser Welt: Hoffnung und Zuversicht zu sehen und den Mut zum Handeln nicht zu verlieren. 
Gerade Kinder brauchen diese Hoffnungszeichen und -botschaften: Ich bin nicht ausgeliefert, alles wird gut!

Gebet

Guter Gott,
Der Advent beginnt. Wir warten auf Weihnachten. Vieles ist in diesem Jahr anders als sonst: Advent und Weihnachten ohne Weihnachtsmarkt, Besuche und gemeinsame Feiern. Das ist traurig.

Anderes bleibt wie jedes Jahr: Wunschzettel schreiben, Geschenke basteln, Plätzchenbacken...so vieles, was Freude macht. 

Wir wollen uns auch innerlich vorbereiten auf das Fest der Geburt deines Sohnes. Sei bei uns, wenn wir das heute versuchen.
Amen

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Ausmalbild

 

In leichter Sprache

Die Freunde von Jesus sollen immer wachsam sein
Einmal redete Jesus mit seinen Freunden.
Jesus wollte erklären, dass wir uns immer auf Jesus verlassen können.
Auch wenn Jesus nicht mehr da ist.
Weil Jesus ganz bestimmt wieder kommt.
Auch wenn alles in der Welt schlimm aussieht.
Und Angst macht.
 
Jesus sagte:
Einmal komme ich wieder zu euch zurück.
Es passieren vorher einige Sachen in der Welt.
Zuerst kommt eine große Not.
In der Welt ist eine schlimme Zeit.
Nach der schlimmen Zeit wird die Sonne dunkel.
Der Mond scheint nicht mehr.
Die Sterne fallen vom Himmel.
Alles donnert und bebt.

Wenn das passiert, seht ihr, wie ich wieder zu euch komme.
Es sieht herrlich aus, wenn ich zu euch komme.
Gott sendet die Engel aus.
Die Engel holen alle Menschen auf der ganzen Welt zusammen.
 
Jesus sagte:
Ihr wisst nicht, wann alles passiert.
Das weiß keiner.
Das wissen auch nicht die Engel.
Das weiß nur Gott alleine.
 
Aber ihr könnt es merken.
Genauso wie ihr merkt, wenn der Frühling kommt.
Das merkt ihr, weil die Blumen zu blühen beginnen.
Und die Bäume wieder grün werden.
Und weil es draußen warm wird.
 
Jesus sagte:
Ihr sollt immer an mich glauben.
Und dass ich wieder komme.
Ihr sollt dafür wachsam sein.
 
Jesus wollte erklären, was wachsam ist.
Darum erzählte Jesus ein Beispiel.
 
Jesus sagte:
Ein Mann will verreisen.
Der Mann hat viele Diener.
Der Mann sagt zu einem Diener:
Du sollst wachsam sein.
Du sollst auf das Haus aufpassen.
Und auf die anderen Diener.
Ich fahre weg.
Wenn ich wieder nach Hause komme, soll alles in Ordnung sein.
 
Jesus sagte:
Der Diener passt jeden Tag auf.
Und tut alles, was der Mann gesagt hat.
Bis der Mann wieder zu Hause ist.
Der Diener ist wachsam.
 
Jesus sagte:
Ihr sollt genauso wachsam sein.
Ihr sollt jeden Tag tun, was ich euch gesagt habe.
Ihr wisst nicht, wann ich wieder komme.
Aber ich komme ganz bestimmt wieder.
Wartet auf mich.
© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Text der Einheitsübersetzung

Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; 

die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. 

Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. 

Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 

So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. 

Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. 

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. 

Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. 

Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. 

Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. 

Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. 

Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

> www.katholisch.de

Für Kinder

Advent ist eine Warte-Zeit. Die Bibel erzählt davon, wie die Menschen damals auf die Geburt des Messias gewartet haben. Wir Christen glauben, dass dieser Retter Jesu ist, der im Stall von Bethlehem geboren wurde.
Jesus hat uns auch versprochen, dass er eines Tages wiederkommen wird und die ganze Welt heil und froh machen wird. Wann dies sein wird, das weiß niemand außer Gott im Himmel. Darum benutzt Jesus das Bild von einem Türhüter und sagt allen: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.“
Jesus möchte uns Mut machen, dass wir immer so leben, wie es gut ist. (Martin Bartsch)

 

Für Erwachsene

Da könnte man sich ja wirklich fürchten: Eines nachts, man schläft selig und mit vollem Bauch, steht der Herrgott vor der Tür. Anstatt dass wir … ja, was eigentlich?
Wachen ist nicht das Gegenteil von Schlafen, sondern heißt aufmerksam zu sein. Unaufmerksam ist der Mensch, der nur den fernen Horizont im Auge hat und dabei alles unterhalb seines Blickfelds niedertrampelt. Aufmerksamkeit erfordert Sensibilität und Achtsamkeit, also die ständige Frage: Was brauchen die Menschen um mich herum von mir? Wie geht es ihnen in meiner Gegenwart? Und was brauche ich selbst? Wie geht es mir wirklich?
Auf diese Weise ist Wachsamkeit die grundsätzliche Lebensweise eines Glaubenden. Denn der Glaube an Gottes grenzenlose Liebe macht Menschen fähig, selber liebevoll und aufmerksam mit ihren Mitmenschen umzugehen. Wer sich Gottes unüberbietbare Liebe gerne gefallen lässt, der kann sich anderen Menschen zuwenden, ohne dabei Angst zu haben, selber zu kurz zu kommen.
Wohlgemerkt: Wir müssen uns durch Wachbleiben nichts bei Gott verdienen. Es ist ja genau umgekehrt: Gottes Liebe zu uns bewirkt genau, dass wir gerne wachsam sind und gar nicht anders können. (Diakon Dr. Andreas Bell)

Weitere vertiefende Auslegungen zum Bibeltext finden Sie tagesaktuell auf www.in-principio.de.

Weihnachtskonzert

Geschichte und Bilderbuchempfehlung 1. Advent

Weihnachtskonzert

So, das Adventskonzert war jetzt auch überstanden. 
Philipp atmete tief durch und ging zurück auf seinen Platz im Vorspiel-Raum der Musikschule. Jedes Jahr war es dasselbe: alle Musikschüler mussten sich mit weihnachtlichen Musikstücken und ihren Instrumenten präsentieren. Und dazu noch in Stoffhose und Hemd - sowas Doofes.
Philipp wäre viel lieber als Rapper aufgetreten, statt diesen albernen Weihnachtskram mit zu machen. Klavierspielen ist echt doof. Schlagzeug wäre cooler. 
Aber sowas will Mama ja nicht. 
Und Oma will halt alle Jahre wieder >alle Jahre wieder< und so hören. 
Naja, immerhin gibt's Applaus. Und hinterher von Oma 10,-€. Auch nicht schlecht. 

Was das Adventskonzert sonst noch erträglich macht? 
Hinterher gibt es Zuhause Pommes und Burger! 
Dafür und für die 10,-€ kann man schon mal ne Stoffhose anziehen und alle Jahre wieder >alle Jahre wieder< auf dem Klavier üben, denkt Philipp.

Wieder Zuhause, sitzen alle gut gelaunt am Tisch. 
Nur Jakob ist ganz still. 
Komisch, sonst haut der kleine Störenfried doch immer ordentlich rein, wenn es "Ungesundes" zum Essen gibt. Jakob ist erst vier und außerdem das Nesthäkchen und da sagen dann Mama und Papa und Oma dann nichts, auch, wenn er rumsaut beim Essen.

Aber heute ist es anders. 
Jakob isst nicht. 
Jakob bröselt kein Brot klein. 
Jakob beißt nicht in 3 Sachen und isst sie dann doch nicht...
Jakob ist irgendwie anders....

Abends im Bett hört Philipp Jakob im Bett an der Zimmerwand gegenüber leise weinen. 
„Was'n los“, fragt Philipp.

„Immer finden alle dich toll. 
Alles kannst du besser. 
Ich will auch mal Applaus bekommen. 
Ich will auch mal der Tolle sein.“ Jakob seufzt tief und knuddelt sein Tränengesicht in den weichen Teddybauch. 

Philipp ist überrascht. Jakob tut ihm leid. Mit 4 kann man halt wirklich noch nicht so viel wie mit 10. 
Er kommt ins Grübeln. 
Advent - das ist doch die Zeit, wo man anderen was Gutes tun soll. 
Sogar kleinen und manchmal echt lästigen Brüdern. 
Er denkt nach...und denkt nach...während Jakobs Schniefen weiter ab und an zu hören ist.

Und dann hat er eine Idee. 
Er schleicht rüber zu Jakob. „Wollen wir zusammen ein Weihnachtsgeheimnis machen?“
Jakob hebt den Kopf aus dem Teddybauch und guckt Philipp an.

„Wollen wir ein Weihnachtskonzert für Papa und Mama und Oma machen? 
Du bist der Star und ich bin dein Coach. 
So wie bei The Voice Kids“.
Das ist Philipps Lieblingssendung und er kann bestimmt genauso gut coachen wie Mark Forster. Schließlich schaut er die Sendung ja schon ganz lange und weiß wie sowas geht.

„Aber ich bin doch nicht in der Musikschule,“ meint Jakob. 
Philipp überlegt. 
Das alte Kinder-Glockenspiel! 
Damit kann man was anfangen. Und mit Singen sowieso. 
Und vielleicht darf er ja sogar mal Papas Handy haben und Playback-Musik suchen?!

Jakob findet das auch gut. 
Zwar hat er The Voice Kids noch nie gesehen, aber wenn Philipp das sagt, dann ist das wohl gut. 
Philipp schleicht zurück in sein Bett. 
Vor lauter Plänen kann Philipp kaum einschlafen. Und rutscht doch nach und nach in wunderbare Konzertträume hinüber.

In den nächsten Wochen haben Philipp und Jakob eine Menge zu tun: 
Stille Nacht auf dem Glockenspiel ist echt schwierig...also lieber o Tannenbaum üben. 
Wieder und wieder...und möglichst immer so, dass Mama und Papa das nicht mitbekommen.

Ein Bühnenoutfit überlegen - vielleicht ganz in grün, so wie ein Tannenbaum. Immerhin hat Jakob eine grüne Hose und einen fast grünen bunten Pullover. Und wo die Karnevalsschminke liegt, das weiß Philipp auch. Vielleicht kann er ja sogar 2,3 Christbaumkugeln stibitzen und mit Sicherheitsnadeln an den Pullover hängen? 
Aber Jakob will lieber Stoffhose und Hemd wie die Kinder in der Musikschule. 
Und da leiht Philipp ihm seinen Kommunionanzug vom letzten Jahr. Passt noch nicht so ganz, aber Ärmel und Hosenbeine lassen sich ja aufkrempeln. Hauptsache, Jakob ist glücklich!

Jetzt müssen noch Plakate her und Eintrittskarten. Und wo soll das Konzert stattfinden? Im Kinderzimmer? Da könnten die Konzertbesucher auf den Betten sitzen und aus den Lego- und Duplokisten kann man die Bühne bauen. 
Oder in der Küche? Der Tisch als Bühne und die Stühle als Zuschauerraum?

Am Heiligabend hängen die beiden die Plakate in der Küche und im Flur auf. 
Und verschenken die selbstgemachten Eintrittskarten und Programme bei der Bescherung an Mama, Papa und Oma.

Am ersten Weihnachtstag ist Konzert!

Ob alles geklappt hat?
Ob die Gäste begeistert waren? 
Ob Jakob viel Applaus bekommen hat?

Wer Jakob in den nächsten Tagen sah, der wusste sofort: 
hier ist einer ganz stolz auf das, was er geschafft hat!

Und auch ein anderer ist stolz, obwohl er keinen Applaus bekommen hat: 
eine ganz tiefe Zufriedenheit spürt Philipp, wenn er in Jakobs glückliches Gesicht sieht!!!!
Manchmal, denkt Philipp, manchmal macht es sogar Spaß, auch einem kleinen Bruder mal die große Bühne zu überlassen. (Efi Goebel)

 

Bilderbuchempfehlung
Gerda Marie Scheidl, Marcus Pfister, Die vier Lichter des Hirten Simon, Gossau, Zürich, Hamburg 5/1993

Dem kleinen Hirtenjungen Simon ist ein kleines Lamm entlaufen. Ausgestattet mit einer 4-Kerzen-Lampe macht Simon sich auf den langen Weg, das Lamm wieder zu finden. Begegnungen und Erfahrungen unterwegs stärken ihn und führen ihn nicht nur zum Lamm, sondern auch zur Krippe in Betlehem.
Ein Bilderbuch-Klassiker, der die Themen Achtsamkeit, Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse anderer und Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Kind in der Krippe liebevoll erzählt.

Aktionsideen zur Vertiefung

Rätsel

Spiele

Wachsamkeits-und Aufmerksamkeits-Spiele fördern die Wahrnehmung der Umgebung, der anderen Menschen und der Umgebung. Im Spiel entdecken Kinder und Erwachsene , wie sie anderen und anderem aufmerksam begegnen können. Zugleich fördern viele Spiele, die je eigenen Bedürfnisse zu spüren und zu benennen und die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und zu beachten, wo es möglich und nötig ist.

Schauen Sie auch einmal unter Ihren Gesellschaftsspielen, auch da finden sich Spiele, die die Aufmerksamkeit der Mitspielenden fordern, zum Beispiel Puzzle-Spiele, das verrückte Labyrinth, Husch husch, kleine Hexe...

Basteln

Gutes Wünschen: Fürbitt- und Gebetsimpulse

Fürbitt-Vorschlag
Wer braucht in diesen Tagen unsere Aufmerksamkeit? 
An wen möchten wir denken? 
Was möchten wir ihm oder ihr wünschen?
Während die Murmel in der Schale kreiselt, schicken alle ihre guten Gedanken zu denen, an die sie denken.

Gebet
Was wir beten können:

Guter Gott, 
vieles ist so schwer und anstrengend in diesen Tagen. 
Wir müssen aufpassen, uns und andere nicht anzustecken mit dem Virus.
Wir müssen auf Besuche und Spieletreffen verzichten.
Wir dürfen nicht mit anderen feiern.

Hilf uns, die anderen nicht zu vergessen.
Hilf uns, Ideen zu finden, wie wir uns trotzdem gegenseitig Mut machen und uns trösten können.
Hilf uns, wachsam und aufmerksam zu sein für uns und die anderen.

Und danke für die kleinen Zeichen, die du uns Tag für Tag schenkst. 
Sie zeigen uns:  du bist da, auch wenn wir dich nicht sehen.

Amen.