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Ahrpsalm

Ahr-Psalm

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... halte mich!

Schreien will ich zu dir, Gott, mit verwundeter Seele,
doch meine Worte gefrieren mir auf der Zunge.

Es ist kalt in mir, wie gestorben sind alle Gefühle,
starr blicken meine Augen auf meine zerbrochene Welt.

Der Bach, den ich von Kind an liebte,
sein plätscherndes Rauschen war wie Musik,

zum todbringenden Ungeheuer wurde er,
seine gefräßigen Fluten verschlangen ohne Erbarmen.

Alles wurde mir genommen. Alles!
Weggespült das, was ich mein Leben nannte.

Mir blieb nur das Hemd nasskalt am Körper,
ohne Schuhe kauerte ich auf dem Dach.

Stundenlang schrie ich um Hilfe,
um mich herum die reißenden Wasser.

Wo warst du Gott, Ewiger,
hast du uns endgültig verlassen?

Baust du längst an einer neuen Erde,
irgendwo fern in deinen unendlichen Weiten?

Mit tödlichem Tempo füllten schlammige Wasser die Häuser,
grausig ertranken Menschen in ihren eigenen Zimmern.

Ist dir das alles völlig egal, Unbegreiflicher?
Du bist doch allmächtig, dein Fingerschnippen hätte genügt.

Die Eifernden, die dich zu kennen glauben, sagen,
eine Lektion hättest du uns erteilen wollen, eine deutliche,

eine Portion Sintflut als Strafe für unsere Vergehen,
für unsere Verbrechen an der Natur, an deiner Schöpfung.

Ihre geschwätzigen Mäuler mögen für immer verschlossen sein,
nie wieder sollen sie deinen Namen missbrauchen,

für ihre törichten Besserwissereien, ihr bissiges Urteil
mit erhobenem Zeigefinger, bigott kaschiert.

Niemals will ich das glauben, niemals,
du bist kein grausamer Götze des Elends,

du sendest kein Leid, kein gnadenloses Unheil
und hast kein Gefallen an unseren Schmerzen.

Doch du machst es mir schwer
das wirklich zu glauben.

Ich weiß, wir sind nicht schuldlos an manchem Elend,
zu leichtfertig missbrauchen wir oft unsere Freiheit.

Doch warum siehst du dann zu, fährst nicht dazwischen,
bewahrst uns nicht vor uns selbst?

Dein Schweigen quält meine Seele,
ich halte es fast nicht mehr aus.

Wie sich Schlamm und Schutt meterhoch türmen,
in den zerstörten Straßen und Gassen

und deren Schönheit sich nicht mehr erkennen lässt,
so sehr vermisst meine Seele dein Licht.

Meine gewohnten Gebete verstummen
meine Hände zu falten gelingt mir nicht.

So werfe ich meine Tränen in den Himmel
meine Wut schleudere ich dir vor die Füße.

Hörst du mein Klagen, mein verzweifeltes Stammeln,
ist das auch ein Beten in deinen Augen?

Dann bin ich so fromm wie nie,
mein Herz quillt über von solchen Gebeten.

Doch lass mich nicht versinken in meinen dunklen Gedanken,
erinnere mich an deine Nähe in früheren Zeiten.

Ich will dankbar sein für die Hilfe, die mir zuteilwird,
für die tröstende Schulter, an die ich mich anlehne.

Ich schaue auf und sehe helfende Hände,
die jetzt da sind, ohne Applaus, einfach so.

Die vielen, die jetzt kommen und bleiben
die Schmerzen lindern, Wunden heilen,

die des Leibes, wie die der Seele,
mit langem Atem und sehr viel Geduld.

Auch wenn du mir rätselhaft bist, Gott,
noch unbegreiflicher jetzt, unendlich fern,

so will ich dennoch glauben an dich,
widerständig, trotzig, egal, was dagegen spricht.

Sollen die Spötter mich zynisch belächeln,
ich will hoffen auf deine Nähe an meiner Seite.

Würdest du doch nur endlich dein Schweigen beenden,
doch ich halte es aus und halte dich aus, oh Gott.

Halte du mich aus!
Und halte mich, Ewiger! Halte mich!

für Th.W. (+15.7.2021) und so viele andere...


© Stephan Wahl

Texte und Gebete zur Gestaltung eines Trauer-Gottesdienstes

Willklein1

Eva-Maria Will

Referentin für Trauerpastoral

Sandra Behrendt

Sachbearbeitung

Unsere Anschrift

Erzbistum Köln | Generalvikariat
Erwachsenenseelsorge und Dialog 
Fachbereich lebensbegleitende Pastoral

Marzellenstraße 32
50668 Köln

Postanschrift:
Erzbistum Köln | 50606 Köln

 

Download - Textsammlung 1

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Was sein wird (1)

Wir sind traurig,
Du bist nicht mehr da.
Es ist still geworden.
Und unsere Rufe gehen ins Leere.


Die Erinnerung wird bleiben.
Schmerzen wird sie
und doch werden wir sie brauchen.


Dein Blick,
dein Lächeln,
deine Sorge.


Bilder von dir,
die wir hüten werden
wie einen Schatz.
Du wirst uns fehlen.


Wir werden beten,
wir versprechen es,
so wie wir können.
Für dich und für uns.
Für dein Ankommen
und unser Abschiednehmen.
Für dein ewiges Leben
und unser Weiterleben hier.


Wir werden den Blüten zuschauen
ihrem Frühling und ihrem Herbst,
werden dein Bild vor uns haben
und manche Träne wegwischen.
Wir werden das Glas auf dich erheben
und unsere Gedanken in den Himmel werfen.


Und werden an dich denken.
Immer wieder.
Und werden dankbar sein,
und werden so dankbar sein, dass es dich gab.

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott. Wir sind ratlos. Wir sind stumm. Wir sind
traurig. Wir haben uns versammelt, wir mussten uns versammeln, um
Abschied zu nehmen von N.N. Es ist schwer zu glauben, dass er/sie
nicht mehr da ist: dass seine/ihre Stimme nicht mehr zu hören ist, sein/
ihr Gesicht uns nie mehr anblickt. Aber wir sind hier. Mit unserer Trauer,
mit unserer Wut, mit unserer Ohnmacht über das Unfassbare, das unser
Leben erschüttert hat.
Wir nennen deinen Namen Gott, Unbegreiflicher, Geheimnisvoller. Wir
sind hier, erinnern uns, schweigen, beten vielleicht. Jeder so wie er
kann. Auf seine Weise. Wir hätten ihn/sie gerne noch hier behalten. Es
war zu früh. Es ist immer zu früh. Wir sind dankbar, dass er/sie da war,
dass es ihn/sie gab. So wie er/sie war. Mit seiner/ihrer
Unverwechselbarkeit, seinen/ihren eigenen Ideen, mit dem was er/sie
von sich preisgab und mit dem was ihm/ihr allein heilig war. Nimm ihn/
sie auf Herr in den Frieden, der unser menschliches Begreifen
übersteigt, wo du am Ende aller Zeit die Rätsel der Welt und unsere
eigenen enthüllst. Darum bitten wir durch Christus unseren
MenschenBruder und Herrn, der im Heiligen Geist bei uns bleibt, jetzt
und bis in alle Ewigkeit. Amen.

Meditation
Lied GL 423,2 Wer unterm Schutz... (gesprochen oder gesungen)
„Wer unterm Schutz des Höchsten steht, im Schatten des Allmächtgen geht,
wer auf die Hand des Vaters schaut, sich seiner Obhut anvertraut,
der spricht zum Herrn voll Zuversicht: Du meine Hoffnung und mein Licht,
mein Hort, mein lieber Herr und Gott, dem ich will trauen in der Not.“


Unterm Schutz des Höchsten… Klingt schön. Aber wo war dein Schutz, ewiger,
rätselhafter, unbegreiflicher Gott? Wo warst du am 15.Juli? Sag was! Oder ist dir
alles aus der Hand geglitten? Spielt der Tod auch mit dir sein grausames Spiel?
Bist du gar nicht so allmächtig… Das kann nicht sein. Das will ich nicht glauben.
Aber du überforderst mich, lässt mich nicht in deine Karten schauen, lässt mich
gegen die Wand rennen, an dir verzweifeln, trocknest nicht unsere Tränen. Ich
hoffe, du spürst wenigstens meine, unsere Wut, die so große. Ich schleudere sie dir
in deinen Himmel. Wir fassen es nicht, dass sie/er gehen musste. Was kann denn
da trösten? Kein frommer Spruch, kein „der Herr hat gegeben, der Herr hat
genommen“… Du hast sie/ihn und ihrer Familie fehlt sie/er. Allen die hier sind
fehlt sie/er. Bei dir ist sie/er jetzt. Verzeih, wenn ich das sage, aber wir können sie/
ihn dir nicht gönnen. Und doch ist das, was so schmerzt, der Funke Licht, an den
ich glauben will: dass sie/er geborgen ist in dir, das du gut zu ihr/ihm bist, dass sie/
er jetzt mehr weiß als wir alle.


Lied GL 423,2 Er weiß, dass Gottes Hand...
„Er weiß, dass Gottes Hand ihn hält, wo immer ihn Gefahr umstellt;
kein Unheil, das im Finstern schleicht, kein nächtlich Grauen ihn erreicht.
Denn seinen Engeln Gott befahl, zu hüten seine Wege all,
dass nicht sein Fuß an einen Stein anstoße und verletzt mög sein.“


In Stunden wie dieser ist mehr Zweifel als Hallelujah. Das können wir dir nicht
ersparen, geheimnisvoller Gott. Da musst du durch. Aber ich will nicht aufgeben
auf dein Versprechen zu setzen, das du uns durch Jesus Christus gegeben hast:
dass du uns allen eine Wohnung bereitet hast, einen Platz in deiner Nähe. Wie
immer der auch aussehen mag. Wir können uns nur Bilder davon machen, ich hab’
keine Ahnung wie der Zustand sein wird, den wir „Himmel“ nennen oder Ewigkeit.
Dass wird deine letzte Überraschung für uns sein. Aber es wird sie geben, auch
wenn ich schon jetzt gern etwas genauer Bescheid wüsste, Ewiger Gott. Aber es
bleibt mir wohl nichts übrig als mich mit deinem Versprechen zufrieden zu geben,
dass wir nicht ins Leere fallen. Dass unsere Gräber keine Endstationen sind.
Deshalb bitte ich dich: Lass mich nicht nur träumen, dass nicht alles aus, lass mich
nicht nur träumen, dass N.N. nun in dir geborgen ist, lass mich nicht nur träumen.
dass sie/er weiterlebt in jenem Frieden, von dem wir so wenig wissen, von dem wir
so viel erhoffen. Du hast ihn versprochen als Leben in Fülle. Lass mich glauben,
dass er/sie glücklich ist, vollendeter als wir alle, ein Beschützer/eine Beschützerin
von oben. Das Band kann nicht reißen zwischen ihm/ihr und allen, die ihn/sie
vermissen und lieben. Die Liebe bleibt und verbindet beide Welten. Lass mich
dran glauben, lass uns fest dran glauben. Ich bitte dich.


Lied GL 423,3 Denn dies hat Gott…
„Denn dies hat Gott uns zugesagt: Wer an mich glaubt, sei unverzagt,
weil jeder meinen Schutz erfährt; und wer mich anruft, wird erhört.
Ich will mich zeigen als sei Gott, ich bin ihm nah in jeder Not;
des Lebens Fülle ist sein Teil, und schauen wird er einst mein Heil.“


Was sein wird (2)

Jetzt stehen wir hier,
an deinem Grab,
müssen hier stehen,
- wie gerne hätten wir das vermieden.


Stumm und doch immer
noch bebend vor Wut,
wir sind so fassungslos
und so unendlich traurig.


Du bist nicht mehr da.
Das kann alles nicht wahr sein,
aber es ist so.
Wir werden dich nie wiedersehen.


Die Erinnerung wird bleiben.
Schmerzen wird sie
und doch werden wir sie brauchen.
So viele Bilder von dir,
die wir im Herzen tragen werden.


Dein Blick, dein unverwechselbarer,
dein Lächeln,
dein charmanter Humor,
deine treffsicheren Pointen
und deine wunderbar respektlose Ehrlichkeit.
Und deine Sorge.
Du warst da, wenn's auf dich ankam.


Bilder von dir,
die wir hüten werden
wie einen Schatz.
Du wirst uns fehlen.


Wir werden beten,
wir versprechen es,
so wie wir können.
Auch wenn uns das
jetzt so verdammt schwer fällt.


Für dich und für uns.
Für dein Ankommen
und unser Abschiednehmen.
Für dein ewiges Leben
und unser Weiterleben hier.


Wir werden den Blüten zuschauen
ihrem Frühling und ihrem Herbst,
werden dein Bild vor uns haben
und manche Träne wegwischen.
Wir werden das Glas auf dich erheben
und unsere Gedanken in den Himmel werfen.


Und werden an dich denken.
Immer wieder.
Und werden dankbar sein,
und werden so dankbar sein, dass es dich gab.

Was sein wird (3)

Ach wäre doch alles
nur ein Traum
ein böser Traum.
Wie gerne würden wir jetzt erwachen.
Doch es ist keiner.


Dein Sarg/deine Urne vor uns,
schmerzt unendlich.
Du bist nicht mehr da.
Jedenfalls nicht so
wie wir es gerne hätten,
wie wir es so gerne wieder hätten.


So viele Bilder der Erinnerung.
Jede und jeder hat eigene.
Sie lassen Tränen fließen,
lassen uns still werden,
aber bisweilen zaubern sie
auch ein kleines Lächeln
in unsere traurigen Gesichter.
Du wunderbarer Mensch!


Bilder von dir,
die wir hüten werden
wie einen Schatz.
Du wirst uns fehlen.


Wir werden beten,
so wie wir können.
Auch wenn's noch
so schwer fällt.
Für dich und für uns.
Für dein Ankommen
und unser Abschiednehmen.
Für dein ewiges Leben
und unser Weiterleben hier.


Wir werden den Blüten zuschauen
ihrem Frühling und ihrem Herbst,
werden das Glas auf dich erheben
und unsere Gedanken in den Himmel werfen.


Und werden an dich denken.
Immer wieder.
Und werden dankbar sein,
und werden so dankbar sein, dass es dich gab.

Leere Hände
Niemand wollte heute hier sein.
Gerne hätten wir unsere
Kirche/diesen Ort/ leer gesehen in dieser Stunde.
Weil alles gewesen wäre wie immer.
Aber nichts ist mehr wie immer.
Er/sie fehlt.


N.N. fehlt uns.
Auf so vielfältige Weise.
Deshalb sind wir hier.
Müssen wir heute hier sein.
Geschockt, getroffen, traurig.
Es ist still geworden
und unsere Rufe gehen ins Leere.


Wir werden gleich beten,
oder wir versuchen es,
so wie wir können.
Für ihn/sie und für uns.
Vielleicht werden wir auch
nur still sein und schweigen.


Mit unseren leeren Händen,
mit unserem Zweifel an Gott,
mit unserer Sehnsucht nach Trost.
Und werden auf sein/ihr Bild schauen,
das ihn/sie uns zeigt, so wie er/sie war
und unsere Gedanken in den Himmel werfen.


Und werden dankbar sein,
und werden so dankbar sein,
dass es sie gab.


Fürbitten
Ewiger, unbegreiflicher Gott, dieser Gedenkstunde beten wir zu Dir:


Für N.N., die wir so sehr in unserer Mitte vermissen
Für seine/ihre Familie, besonderes für ihren Ehemann/Ehefrau und seine/ihre
Kinder (Enkel)
Für alle, die ihn/sie kannten und mochten und seinen/ihren Tod nicht fassen
können
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für alle, denen es schwerfällt an die Auferstehung zu glauben
Für alle, die sich mit Dir Gott, Unbegreiflicher, schwertun
Für alle, die tief getroffen und verletzt in ihrem Glauben erschüttert sind
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für alle, die wie N.N. plötzlich aus dem Leben gerissen werden
Für alle, die ihnen gern noch ein Wort gesagt hätten
Für alle, die in diesen schweren Stunden einfach da sind und Halt geben
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für alle, die sich mit aller Kraft zusammenreißen
Für alle, bei denen man seine Trauer nicht verstecken muss
Für alle, die anderen Kraft geben können, die ihnen Mitmensch und Engel sind
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für alle, die mit großem Engagement uns in der Katastrophe zur Seite stehen
Für alle, die ohne Applaus mithelfen, uns ermutigen und den Rücken stärken
Für alle, die für uns beten und unsere Hilfsfonds großzügig füllen
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für alle, die trotz aller Hilfe nicht wissen wie es weitergehen soll
Für alle, die nur noch Wände um sich sehen
Für alle, die allen vollmundigen Versprechungen misstrauen
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für alle Covid-Infizierten und alle, die auf verschiedene Weise mit Krankheit und
Tod konfrontiert sind
Für alle Opfer von Terror, Gewalt und Naturkatastrophen in den Gegenden der
Welt, für die sich nur wenige interessieren
Für alle Toten, die uns lieb waren, besonders für die Verstorbenen der Familie N.N:
aber auch für alle, die niemand mehr vermisst
(danach Stille oder Kerze an einem Leuchter entzünden und /oder eine Sonnenblume in eine Vase
bringen)


Für sie alle und in all’ unseren ganz persönlichen Anliegen, für die wir keine Worte
finden, bitten wir Dich, ewiger Gott. Verlass uns nicht und stärke uns jetzt und alle
Tage bis in Ewigkeit. Amen.


Segen (1)


Gesegnet seien alle,
die jetzt hier sind.
Die ihre Trauer zeigen,
die halten und aushalten können.
Die nicht sofort weiterleben,
so alles wäre nichts passiert.


Gesegnet seien alle,
die von N.N. sprechen.
Die ihre Erinnerungen bewahren,
wie einen kostbaren Schatz.
Die darin Kraft finden
für das eigene Weiterleben.


Gesegnet seien alle,
die stärken und ermutigen können.
Die die aufrichten,
die jetzt nur Wände um sich sehen.
Die durch ihr Mensch Sein zeigen
dass Gott da ist.


Und so segne und behüte euch
der rätselhaft und ewige Gott,
der Vater und der Sohn
und der Heilige Geist.
Amen.


Segen (2)


Seid gesegnet in diesen Abschiedsstunden
in eurer so vielfältig verschiedenen Trauer,
mit all’ dem, was sich so schwer sagen lässt.
Mit eurem randvoll gefüllten Schweigen.


Seid gesegnet
mit Euren so vielfältig verschiedenen Erinnerungen
an alles Unverwechselbare, an alles Farbige,
an alles Schöne und auch an die Ecken und Kanten.


Seid gesegnet
mit Eurem so vielfältig verschiedenen Dank
für alle Sympathie und Hilfe und Wegbegleitung
für alles Menschlich-Persönliche und alles, was heiter war.


Der Segen Gottes lasse Euch
das Vergangene im Herzen bewahren,
das Schmerzende dieser Stunden ertragen
und auf das Kommende hoffen und vertrauen.


Das gewähre Euch, Euren Familien und allen,
die zu Euch gehören der Ewige,
der Vater, der Sohn und der Hl.Geist.


Segen (3)


Und so segne uns und alle, die zu uns gehören der barmherzige Gott.


Er richte uns auf und stärke uns trotz allem unser Leben zu leben.
Er lasse uns dankbar sein für jeden Tag, der uns vergönnt ist.
Er stärke uns immer wieder darin hellwach zu sein für das,
was neben uns und um uns geschieht.


© Die Rechte für alle Texte liegen bei Stephan Wahl.

 

Download - Textsammlung 2

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In deine Hand

Ewiger Gott, Anfang und Ende aller Zeit,
Du hast N.N. mit Namen in deine Hand geschrieben.
Grausame Natur hat ihn/sie unseren Händen entrissen.
Unser Schmerz ist so unendlich groß.
Lass dieses Grab nicht das Ende sein.
Nimm ihn/sie auf in deinen Frieden,
den du uns als Leben in Fülle verheißen hast
und der -wahrhaftig- unser menschliches Begreifen übersteigt.
Wir haben keine Worte, nur dein ewiges Wort,
dass niemand ins Leere fällt.
Du hast es uns in Christus versprochen.
Erfülle dein Versprechen Ewiger,
wir bitten dich.


Denk an uns


N.N. wir stehen an deinem Grab
und finden keine Worte.
Wir denken an dich, wir werden
immer an dich denken.
Denk du an uns, vor Gott,
dem Ewigen,
der uns noch unbegreiflicher ist
als je zuvor.
Denk an uns, wir bitten dich.


Dein Leben war ein Segen für uns,
ein reicher Segen,
wir danken Gott, dass es dich gab.
Wir glauben Gott, dass es dich weiter gibt,
dort wo alles gelöst sein wird,
dort wo alle Fragen beantwortet sind,
dort wo unsere Sehnsucht gestillt sein wird
und alle Tränen versiegen.


Wir vertrauen darauf und hoffen,
unser Band kann nicht reißen,
zwischen unserer Welt und der anderen,
von der wir so wenig wissen
und so viel erhoffen,
von der Welt die jetzt die deine ist.
Das Band ist stark.
Die Liebe ist stärker als der Schmerz.


Schweigend


Ewiger Gott,
alle unsere Rituale,
unsere frommen Worte,
wir bekommen sie nicht über die Lippen.
Unsere Seelen sind zu verwundet,
unsere Augen sind zu verheult,
unsere Fäuste immer noch zu geballt.


Nimm unser Schweigen,
nimm unsere Tränen,
nimm uns so wie wir sind.


Und segne N.N.,
den/die wir in deine Hände geben,
in deinen Frieden.


Vater unser


Vater unser
jenseits im Frieden.
Wir preisen deinen Namen
- trotz allem.
Deine Kraft erfülle uns.
Was dein Wille ist und war
wissen wir nicht.
Du weißt es, das genügt.
Gib uns deinen Trost,
wir brauchen ihn,
so wichtig ist er,
wie Wasser und Brot.
Vergib uns unsere Wut
über dich, über so vieles,
und bewahre uns
vor vorschnellem Urteil.
Lass uns geduldig sein,
vielleicht sogar barmherzig,
gegenüber allen,
die uns zugemutet sind
wie wir auch ihnen.
Erlöse uns,
stärke unsere wunden Rücken
und stell uns wieder auf die Füße.


Dein ist die Ewigkeit.


© Die Rechte für alle Texte liegen bei Stephan Wahl.

 

Download - Textsammlung 3

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1.)
Herr Jesus Christus,
du kennst uns besser, als wir uns selbst
Herr erbarme dich.


Du weißt, dass uns heute Worte fehlen
Christus erbarme dich


Du hörst und verstehst auch so
unsere Klagen und unsere Bitten
Herr erbarme dich


2.)
V: Jesus Christus, unser Bruder und Herr, wir beten für N.N.:


A: nach jedem Ruf: Schenk ihm/ihr das Leben in Fülle oder Gib ihm/ihr das ewige Leben oder Komm ihm/ihr entgegen
- oder das klassische: Erlöse ihn/sie o Herr -


Du, der du Mensch warst wie wir
Du, der du Schmerz und Verzweiflung erlebt hast
Du, der du den Tod ertragen hast
Du, der du auferstanden ist und lebst
Du, der du den Trauernden Halt gibts
Du, der du die wankenden Knie stärkst
Du, der du das Licht in der Dunkelheit bist
Du, der du die Menschen mit Namen kennst
Du, der du eine Idee von jedem Mensch hast
Du der du uns besser kennst als wir uns selbst
Du, der du geduldiger mit uns bist als wir mit uns
Du, der du von unseren Schwächen und Fehlern befreist
Du, der du uns das Verzeihen lehrst
Du, der du uns niemals aufgibst


Du, die Hoffnung wider alle Ohnmacht
Du, die Rettung in der Verzweiflung
Du, die Erfüllung unserer Sehnsucht
Du, der Erlöser aller Menschen


(Rufe zur Auswahl bzw. durch andere zu ersetzen oder zu ergänzen)


3.)
V: Ewiger Gott, du hast den Namen von N.N. tief in deine Hand geschrieben. Aus unseren
schwachen Händen geben wir ihn/sie trauernd und hoffend in deine ewigen und starken Hände.
Erfülle dein Versprechen, das du uns in/durch Jesus Christus gegeben hast. Schenke ihm/ihr das
Leben in Fülle, das all unser menschliches Begreifen übersteigt. Festige unseren (verwundeten)
Glauben, das er/sie nun in deinem Frieden geborgen ist und Schrecken und unheilvolle Nacht
ihm/ihr nie wieder das Leben entreißt. Darum bitten wir, darauf vertrauen wir, (dafür danken wir
dir.)


4.)
Ewiger Gott, segne dieses Grab, in das wir nun den Sarg (die Urne) von N.N. legen müssen.
Stärke bei allem Schmerz des Abschieds unseren Glauben, dass dieses Grab nicht das Letzte ist,
was uns mit N.N. verbindet. Lass es ein Ort der kostbaren Erinnerung an ihn/sie werden und der
Hoffnung, dass wir mit ihm/ihr in deiner Liebe verbunden bleiben. Denn ruht auch ihr/sein Leib
(ihre/ seine Asche ) in der Dunkelheit des Grabes so sei ihre/seine Seele nun erfüllt vom
heilenden und befreienden Licht Deiner Ewigkeit.


© Die Rechte für alle Texte liegen bei Stephan Wahl.