Diözesanpastoralrat am 8.-9.11.2019

Pastoraler Zukunftsweg

Diözesanpastoralrat am 08.- 09.11.2019: Reflexion der Regionalforen, Weiterarbeit in Fokusteams, Pilotprojekte...

Reflexion der Regionalforen

Zu Beginn der Sitzung des Diözesanpastoralrates im Kardinal Schulte Haus in Bensberg begrüßte Generalvikar Dr. Markus Hofmann am Freitag nach einem geistlichen Einstieg die Mitglieder und Gäste des Diözesanpastoralrats (DPR) stellvertretend im Namen des Erzbischofs, Rainer Maria  Kardinal Woelki, der an diesem Wochenende krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. 

Reflexion der Regionalforen
Der zweite Tag des Diözesanpastoralrats beschäftigte sich mit der Aktuellen Etappe des Pastoralen Zukunftsweges im Erzbistum Köln. Dies begann mit einer Reflexion der drei Regionalforen. Bei den drei Veranstaltungen in Köln, Euskirchen und Düsseldorf wurde die "Zielskizze" der Aktuellen Etappe des Pastoralen Zukunftswegs (PZW) mit rund 1.400 Menschen im Erzbistum Köln diskutiert. Die Auswertung der Teilnehmer der Regionalforen sei hinsichtlich der Durchführung und Organisation zumeist positiv ausgefallen. Die Tage wurden als überwiegend "gelungen" bezeichnet. Im Hinblick auf die Zielskizze seien aber auch Bedarfe formuliert worden, die Inhalte dieser noch stärker in den Gemeinden des Erzbistums zu kommunizieren. Außerdem bestehe ein Informationsbedarf zum Umgang mit den Rückmeldungen der Regionalforen und dem weiteren Fortgang der Aktuellen Etappe.

Bei der anschließenden Aussprache brachten die Mitglieder des DPR zum Ausdruck, dass die Regionalforen als sehr lebendige, transparente und deshalb insgesamt gute Beteiligungsformate wahrgenommen wurden, auf denen ein breiter Austausch zu den Themen möglich gewesen sei. Vereinzelte Zweifel im Vorfeld seien so schnell verflogen. Aus den Rückmeldungen der Teilnehmer sei eine sehr große Bandbreite sichtbar geworden: von sehr ermutigenden Aufbrüchen vor Ort bis hin zu teilweise ernsten Anfragen an das eigene Handeln. Es wurde bemerkt, dass die Veranstaltungen zu einem großen Teil eher innerkirchliche Personen angesprochen haben und in Bereichen über diesen Kreis hinaus zu wenig bekannt waren.

In der nächsten Phase sei es besonders wichtig, dass mit den Rückmeldungen transparent umgegangen werde und diese einen breiten Raum in der weiteren Erarbeitung einnehmen.

Nächste Schritte auf der Aktuellen Etappe

Generalvikar Dr. Markus Hofmann erläuterte den Mitgliedern des Diözesanpastoralrates den weiteren Umgang mit den Ergebnissen der Regionalforen. Es müsse nun zu einer vielfach geforderten Konkretion der Inhalte der Zielskizze kommen. Man wolle deshalb bald mit ersten Pilotprojekten an einigen Stellen mit der Umsetzung beginnen, um Erfahrungen für künftige Umsetzungen zu sammeln. Die Weiterarbeit geschehe auf zweifache Weise: Es wurden zunächst Themen identifiziert, mittels derer die ersten Ideen der Zielskizze ausgearbeitet werden sollen. Dies geschieht in Zusammenarbeit der Arbeitsfelder und den zuständigen Fachleuten aus den Abteilungen des Generalvikariates, aus der Breite des Erzbistums und kirchlichen Einrichtungen, wie bspw. der Caritas. Dafür wurden in Absprache mit den Arbeitsfeldleitern sogenannte "Fokusteams" eingerichtet, in denen diese Themen nun nacheinander erarbeitet werden. Da aus Kapazitätsgründen nicht jedes Thema unmittelbar angegangen werden kann, werden zunächst nur einzelne Fokusteams starten.

Zusätzlich zu diesen Erarbeitungen in den Fokusteams gibt es "Pilotprojekte", für die bereits im Rahmen der Arbeitsfelder Konzepte ausgearbeitet wurden. Zu diesen Ideen gehören Projekte zu den Themen "Willkommenskultur" in Gemeinden oder einem elektronischen "Pfarrbüro 24", das eine Verarbeitung von Anfragen auch nach den Öffnungszeiten von Pfarrbüros ermöglicht. Diese Projekte sollen modellhaft in einigen Gemeinden ausprobiert werden. Die dabei gesammelten Erfahrungen dienen später einer möglichen Ausweitung auf das gesamte Erzbistum.

Ein wichtiges Ergebnis aus den Rückmeldungen der Teilnehmer der Regionalforen sei zudem die Ermittlung von sogenannten "Querschnitts-Themen". Dabei handelt es sich um übergreifende Themen, die aus den Rückmeldungen aus den Regionalforen zusätzlich zu den inhaltsbezogenen Themen durchgängig häufig als wichtig benannt wurden. 
Diese Querschnitts-Themen werden in alle weiteren Erarbeitungen einfließen. 
Sie lauten: (1) Christusbegegnung als dem wiederum zentralen Querschnitts-Thema (2) Ökumene, (3) Frauen in der Kirche, (4) Jugendliche und junge Erwachsene, (5) Pastorale Innovation und (6) Wachstum.

Diskussionen im Diözesanpastoralrat

Seitens des Gremiums wurde die Erarbeitung der Zielskizze kontrovers diskutiert. Es wurden mit Blick auf die Zukunft Fragen formuliert, ob es weiterhin auch demokratische Mitbestimmung geben werde und ob die Gremien und weitere Zielgruppen nicht noch stärker in den Prozess einbezogen werden müssten. Mit Blick auf die Wahrnehmung der Kirche müsse in einem nächsten Schritt wirklich etwas "Neues" präsentiert werden, das geeignet ist auf breiter Basis zu einem Aufbruch zu führen. Dazu müsse man sich mit Themen befassen, die derzeit in der Gesellschaft breite Aufmerksamkeit erführen, wie das Thema Erhaltung der Schöpfung oder die Frage nach geteilter Verantwortung im Blick auf Frauen in der Kirche. Außerdem sollten die Fokusteams sehr breit besetzt und Kompetenzen aus der Fläche des Erzbistums einbezogen werden. Sehr positiv beurteilte das Gremium, dass die Ergebnisse der Aktuellen Etappe in einer offenen Weise ausgewertet werden. 

In Kleingruppen wurde anschließen darüber beraten, wie die Kommunikation der Aktuellen Etappe und die Aktivierung der Pastoralen Dienste ausgeweitet und intensiviert werden können. In der anschließenden Aussprache wurden untern anderem folgende Ideen und Meinungen ausgetauscht: 
- Monatliches beten des "Gebets für den PZW" in den Gemeinden
- Durch Konkretion werde es automatisch zu mehr Beschäftigung kommen
- "Best-Practice" Beispiele identifizieren und zeigen, um andere zu inspirieren
- Pilotprojekte besser erläutern, um Ängste vor Veränderungen zu nehmen
- Pastoralteams als "Multiplikatoren" müssen für den Prozess "brennen"
- Informationsaustausch steigern; gezieltere Ansprache
- Durch die Veränderungsprozesse der Vergangenheit ist Vertrauen verloren gegangen
- Multiplikatoren-Angebot des PZW ausbauen
- Illustration der Veränderung anhand ausgewählter Beispiele des Erzbischofs persönlich
- Es braucht im Sinne echter Partizipation insgesamt mehr Zeit für den gesamten Prozess.

Ausblick auf 2020

Im letzten Teil der zwei Tage stellte Generalvikar Dr. Markus Hofmann die weitere Planung mit Blick auf das kommende Jahr 2020 vor. Nach den Rückmeldungen der beiden Tage werde man nun noch intensiver überlegen, wie bei der weiteren Erarbeitung innerhalb der "Aktuellen Etappe" eine breitere Beteiligung möglich sein kann. Wie bereits zuvor dargestellt werde ein besonderer Fokus auf der Aktivierung der Pastoralen Dienste für die Aktuelle Etappe liegen. Dafür werde es einerseits Angebote für Hauptberufliche und andererseits dezentrale Foren für engagierte Gemeindemitglieder in jedem Seelsorgebereich geben. Hierzu wolle man unter anderem den Rahmen turnusmäßiger Pfarrgemeinderatssitzungen nutzen, um über die Zielskizze zu sprechen. Dafür sollen die Sitzungen geöffnet werden. 

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