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Wenn der Rhein austrocknet und was wir dagegen tun können:Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche: Inspiration und Umsetzungsideen zum Thema "Mobilität"

Prof. Dr. Andreas Knie, TU Berlin, Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, beim Pressegespräch auf dem Klima-Forum 2023
Datum:
30. Aug. 2023
Von:
Newsdesk/lmi
Wenn der Rhein austrocknet und was wir dagegen tun können

"Letz­tes Jahr ha­be ich am Ufer des Rheins ge­sessen. Und ich habe ge­heult. Flüsse – das sind die Lebens­adern un­se­rer Welt. Und die­ser war zum Rinn­sal ver­kom­men. Als ich da­rüber in einer Talk­show be­rich­tete, wur­de von ei­nem an­deren Ge­sprächs­teil­nehmer aus der Po­litik als Lö­sung vor­ge­schla­gen, das Fluss­bett ein­fach tie­fer zu le­gen. Da fiel mir selbst als Ka­baret­tist nichts mehr zu ein" – mit die­sen per­sön­lichen Wor­ten er­öff­nete Dr. Eckart von Hirsch­hausen seinen Impuls­vor­trag auf dem ersten Klima-Fo­rum für Wohl­fahrt und Kirche, das un­ter dem Mot­to "So­zial-öko­logisch mo­bil" am 29. Au­gust im Köl­ner Ma­ternus­haus stattfand.

Gesunde Erde, gesunde Menschen

Mehr­fach be­tonte von Hirsch­hausen die Dring­lich­keit, sich für den Schutz un­serer ge­mein­samen Er­de ein­zusetzen. Bild­lich: Wenn ein Ei ein­mal ge­kocht ist, wurde die Chan­ce, dass aus ihm Le­ben schlüp­fen kann, für im­mer genommen.

Der dies­jäh­rige Katas­trophen­sommer – vo­raus­sicht­lich noch der kühls­te in diesem Jahr­hun­dert – zei­ge ein­mal mehr auf, dass der Ernst der La­ge nicht mehr zu leug­nen sei. Außer­dem, so von Hirsch­hausen, gehe Klima­schutz mit Ge­sund­heits­schutz für Men­schen ein­her: "Je­der Mensch hat den tief­ge­henden Wunsch nach Ge­sund­heit. Dazu ge­hören die Luft zum Atmen, Was­ser zum Trin­ken und Pflan­zen zum Es­sen. All das bei an­ge­neh­men, den Kör­per nicht an­stren­gen­den, Tem­pera­turen und in einem fried­lichen Mit­einander. Und genau diese Be­dürf­nisse sind ge­fähr­det. Also sind wir al­le be­troffen und alle ge­fragt." Von Hirsch­hau­sen hat dafür seine Kar­riere auf der Bühne be­en­det und die Stif­tung "Ge­sunde Erde – gesunde Menschen" gegründet.

Mobilität verursacht rund 30 Prozent von Deutschlands Emissionen

Als wei­terer Gast­redner er­klär­te Prof. Dr. An­dreas Knie, TU Ber­lin, Lei­ter der Forschungs­grup­pe Di­gi­tale Mo­bili­tät und ge­sell­schaft­liche Dif­feren­zierung am Wissen­schafts­zen­trum Ber­lin für Sozial­forschung, das Thema Mo­bili­tät sei bei der Be­wah­rung der Schöpfung ein wich­tiger Stell­hebel. Denn: Rund 30 Pro­zent der CO2-Emis­sionen in Deut­schland wer­den durch Ver­kehr ver­ur­sacht. "Und die Sum­me steigt: Seit 1950 gibt es keine neu­en ge­setz­lichen Rege­lungen, kein ein­ziges kritisches Gesetz."

Kasalla: »Ich kann de Welt veränd′re, met dem Typ do em Speejel fang ich aan«

Den Schwer­punkt des Ta­ges bil­deten praxis­nahe Work­shops, von dem je­der der ehren­amtlich und haupt­amt­lich in Kirche und Ge­sell­schaft en­ga­gierten Teil­nehmer drei be­suchen konnte. Die The­men reich­ten dabei von klima­freund­licher Mo­bili­tät über nach­hal­tige Ver­haltens­än­derung bis zu den so­zia­len As­pekten der Ver­kehrs­wende. In ei­nem wa­ren sich Teil­nehmen­de und Re­feren­ten ei­nig: Eigen­ver­ant­wor­tung über­nehmen und das tun, was für jeden Ein­zel­nen mög­lich ist, ist beim The­ma Klima­schutz sehr wichtig.

Das erzählt auch Bas­tian Camp­mann, der Front­mann der Band Ka­salla, auf die Fra­ge, was er sich in Köln zum The­ma Mo­bili­tät wünscht, mit "eine auto­freie Innen­stadt, Rad­wege und Rad­wege" ant­wor­tet. In ih­rem neu­en Lied "Typ em Speejel" unter­malt Ka­salla die Bot­schaft musi­kalisch: "Denn je­de kleine Schritt määt eene Unger­schied (…)/ Ich kann de Welt ver­änd′re, ich han ne joo­de Plan/ Met dem Typ do em Spee­jel fang ich aan." Und so bleibt zu wün­schen, dass die Flüs­se durch den ge­mein­samen Ein­satz al­ler Men­schen in Zu­kunft we­der aus­ge­trock­net noch hoch­wasser­ge­fähr­det sind und uns die Luft zum At­men und die Hoff­nung auf eine fried­liche Zukunft bleibt.

Das Klima-Fo­rum wur­de von der der Ab­tei­lung Schöpfungs­verant­wortung im Erz­bistum Köln und dem Diö­zesan-Caritas­verband für das Erz­bistum Köln organisiert.

Videobeitrag Forum und Wohlfahrt

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