Die sechs Wunden Jesu

Die sechs Wunden Jesu

Autor: Burkhard R. Knipping

Als Gotteskind und als Menschensohn

hält er sich von uns nicht fern

und zieht sich aus unserem Elend nicht raus.

 

Als Mann unter Männern

und als Mensch für Menschen

ist er mitten im Kampf aller Lebenden,

wird so getauft auf Sorgen und Not,

auf Schmerz und Leid,

auf Leben und Tod und taucht in die Abgründe unseres Alltags ein.

 

 

Er wird wie wir und

  • nimmt unsere Angst für seine,
  • macht unsere Schwächen zu seinen Schwächen,
  • erträgt unsere Mängel als seine Mängel,
  • leidet an unseren Fehlern als wären es seine Fehler.

 

Die Nagelprobe passiert dann am Kreuz:

  • Schweiß und Blut.
  • Er wird zum perfekten Abbild unserer, ach: meiner Wunden.
  • An den Füßen, an den Händen, am Herzen und am Kopf.

 

Meine wunden Füße:

  • kaum Stehvermögen, wenn es schwierig wird
  • zu wenig Balance bei verschiedenen Anforderungen
  • Stramm-stehen und Stillstand statt Gegen-Angehen

  •  

Meine wunden Hände:

  • Hände versteckt und nicht entgegen gestreckt
  • Unnützes festhalten statt eine Hand frei machen
  • lieber den Stinkefinger zeigen als Hände schütteln

  •  

Mein wundes Herz:

  • wenig Interesse am Problem eines anderen
  • geringe Geduld mit anderen
  • kaum Gespür für verborgene Wünsche und für Untertöne
  • zu wenig Herzblut für manche Anliegen

  •  

Mein wunder Kopf:

  • kaum Bereitschaft, die eigene Linie zu verlassen
  • selten den Kopf frei
  • zu wenig Lust auf Gedankenfreiheit
  • keine Freude am Unklaren und Komplexen

  •  

Und mit all dem, was ich Dir mitgegeben habe, gingst Du zum Kreuz und dann ins Grab und – Gott sei Dank – vom Grab in den Himmel.

Das eröffnet mir unverhoffte Chancen,

macht mir Mut,

gibt mir Zuversicht,

verändert mich schon heute.